„Österreich braucht dringend eine Prüfstelle für Medizinprodukte!“

Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf richtet zum Start der WirtschaftsreferentInnenkonferenz in Vorarlberg eine Forderung an den Bund.

Zum heutigen Beginn des zweitägigen WirtschaftsreferentInnen-Treffens in Vorarlberg appelliert Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf an den Bund, endlich wieder die Einrichtung einer „Benannten Stelle“ in Österreich zu beschließen.

„Benannte Stellen“ der Europäischen Union sind staatlich benannte und staatlich überwachte private Prüfstellen, die die Anforderungen bezogen auf ein Produkt, einen Prozess oder ein System kontrollieren und Hersteller von Industrieerzeugnissen unter-schiedlicher Art in diesem Bereich begleiten.

Tirols Pharmaexporte auf neuem Höchststand

„Die Bedeutung einer Prüfstelle wird allein am Beispiel der Tiroler Wirtschaft deutlich ersichtlich: Mit einer Steigerung von 2,005 auf 2,32 Milliarden Euro und einem Export-Plus von 16,2 Prozent im Jahr 2016 stehen bei uns pharmazeutische Erzeugnisse an vorderster Stelle der Ausfuhren. Ohne eine ‚Benannte Stelle‘ ist es in dieser Branche nicht möglich, rasch und effizient neue Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen“, hebt LRin Zoller-Frischauf ein konkretes Wirtschaftsbeispiel hervor.

Aktuell gibt es in Österreich keine „Benannte Stelle“ mehr, weil wegen neuer Vorschriften die bisherigen Anbieter TÜV Austria Wien und PMG an der TU Graz ihre Tätigkeit eingestellt haben. Tirols Wirtschaftslandesrätin verweist auf die Tatsache, dass der Bereich Life Science ein Schwerpunkt in Tirol ist.

„Drei Universitäten und zwei Fachhochschulen leisten hier hervorragende Forschung von internationalem Ruf. 60 innovative Partner mit über 23.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Cluster Life Science vernetzt.“

„Benannte Stelle“ Voraussetzung für Medizinprodukte

„Um die Chancen unserer innovativen Unternehmen sowie Forscherinnen und Forscher zu wahren, muss möglichst rasch ein Ersatz eingerichtet werden. Sonst drohen den Unternehmen komplizierte Verfahren im Ausland, weite Wege und zusätzliche Kosten. Damit wird die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe eingeschränkt und der Wirtschaftsstandort Österreich weniger attraktiv“, warnt LRin Patrizia Zoller-Frischauf vor negativen Konsequenzen für die heimische Wirtschaft.