LH Platter: „Tiroler Weg bei Coronavirus-Testungen wird fortgesetzt“

Umfassende Testungen in Gesundheits-, Sozial- und Bildungseinrichtungen

In Tirols Wohn- und Pflegeheimen, Gesundheits- und Sozialsprengeln, Behinderteneinrichtungen, Arztpraxen sowie der Kinder- und Jugendhilfe wurde bereits die erste Runde der Querschnittstests abgeschlossen. Seit Beginn der Querschnittstestungen am 7. April liegen bei 99,7 Prozent der Auswertungen negative Ergebnisse vor. Mit heute, Donnerstag, startet der zweite Durchlauf. Während das Krankenhauspersonal seit Beginn der Pandemie und auch weiterhin laufend getestet wird und die genannten Einrichtungen ein zweites Mal Teil der Tiroler Testungsstrategie sind, wird diese Strategie nun ausgeweitet: Künftig werden auch die Lehr- und Betreuungspersonen in Schul- und Kinderbetreuungseinrichtungen verstärkt getestet. Das gaben heute, Donnerstag, LH Günther Platter, Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck, und Günter Weiss, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin, bekannt.

Hohe Testkapazitäten in Tirol

„Wir testen in Tirol nicht nur entsprechend der Falldefinition – also jene Personen mit Symptomen oder Kontakt mit am Coronavirus erkrankten Personen. Stattdessen legen wir unseren Fokus auch auf besonders sensible Einrichtungen. Das ist möglich, da wir bereits sehr früh hohe Testkapazitäten geschaffen haben. Freie Kapazitäten aufgrund der sinkenden Anzahl an Verdachtsfällen nutzen wir, um einer erneuten Verbreitung des Virus zuvorzukommen“, sagt LH Platter, dass man „den Tiroler Weg bei Coronavirus-Testungen fortführt. Es geht darum, mögliche Infektionen vor allem in den kritischen Einrichtungen rasch zu erkennen, Infektionsketten zu durchbrechen und einen Überblick über die Infektionen zu haben – auch bei asymptotischen Verläufen.“ Die Testungen sind allesamt freiwillig und kostenlos.

„Seit 26. April verzeichnen wir in Tirol stets Coronavirus-Zuwächse im einstelligen Bereich, wir haben insgesamt wenige Fälle pro Tag. Das ist ein sehr positives Ergebnis und zeigt, dass die Maßnahmen gegriffen haben. Wir dürfen uns jedoch nicht in Sicherheit wiegen: Die Schwierigkeit ist, dass wir gegen einen unsichtbaren Feind kämpfen. Wir müssen uns bewusst sein, wie wichtig es ist, dass wir uns an die Hygienemaßnahmen halten“, sagt Cornelia Lass-Flörl.

Zweiter Testdurchlauf: Start heute, Donnerstag bzw. nächste Woche

Im Rahmen des neuen Schwerpunkts der Querschnittstestungen zählen circa 16.900 Beschäftigte der Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen zu möglichen Testpersonen. Gestartet wird dort mit den Testungen heute, ebenso wie in den Wohn- und Pflegeheimen. Kommende Woche wird in den Gesundheits- und Sozialsprengeln, den Behinderteneinrichtungen sowie in der Kinder- und Jugendhilfe mit dem zweiten Schwerpunkttestlauf begonnen. DialysepatientInnen können sich direkt bei der Dialysestation testen lassen.

Krankenhäuser als besonders kritische Einrichtung

Die niedrige Zahl an Neuinfektionen wirkt sich auch auf den Spitalsbereich aus: Derzeit werden 30 Personen, für die ein positives Testergebnis vorliegt, in Tirols Krankenhäusern behandelt – davon 17 intensivmedizinisch. „In den Krankenhäusern wird alles getan, damit Patientinnen und Patienten nicht infiziert werden. Das ist bisher sehr gut gelungen. Während wir die Versorgung wieder hochfahren, wird es an der Klinik Innsbruck auch weiterhin vorsorglich eine Covid-Station geben. Wir müssen die Situation genau beobachten“, sagt Günter Weiss mit Blick auf die Lockerungen: „Während die meisten Infektionen in der Vergangenheit dem häuslichen Bereich entstammen, ist es umso wichtiger, auch die vulnerablen Bereiche zu testen, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können.“

Appell: Hygiene- und Schutzmaßnahmen weiterhin einhalten

Einmal mehr betonten LH Platter und die ExpertInnen, die Notwendigkeit Hygiene- und Schutzmaßnahmen weiterhin einzuhalten: „Wir werden nicht müde diesen Appell zu wiederholen, weil er unverzichtbar ist. Die Tiroler Bevölkerung hält sich größtenteils daran, entsprechende Abstände einzuhalten, Mund und Nase zu bedecken und auf die Handhygiene zu achten. Um die Infektionszahlen weiterhin so gering wie möglich zu halten – gestern, Mittwoch, hatten wir mit dem Bezirk Reutte erstmals null aktiv positive Personen in einem Bezirk zu verzeichnen – braucht es die Mithilfe jeder und jedes Einzelnen in Tirol“, betont der Landeshauptmann.

Bei Symptomen, die auf eine Coronaviruserkrankung hindeuten, gilt es, die telefonische Gesundheitsberatung 1450 anzurufen. Dort werden über die Leitstelle Tirol nach wie vor die Screenings organisiert und disponiert.


Folgende Downloads zur heutigen Pressekonferenz stehen zur Verfügung:

• O-Ton der gesamten Pressekonferenz: we.tl/t-PhYj8vDFUK

• O-Video der gesamten Pressekonferenz: we.tl/t-ogi78ChuYl

• O-Video mit Gebärdendolmetscherin: we.tl/t-oT6apqH17c