Covid-Medikamente in Tirol
ACHTUNG: Die untenstehenden Informationen beziehen sich auf Covid-Medikamente. Für Medikamente, die der Symptomlinderung dienen (wie Medikamente gegen Fieber und Schmerzen, gegen Schnupfen oder gegen Hustenreiz), wenden Sie sich bitte an Ihre HausärztIn/Ihren Hausarzt!
In Tirol gibt es jetzt Covid-Medikamente für Personen ab 12 Jahren, die bei einer Covid-Infektion ein hohes Risiko für einen schweren Erkrankungsverlauf haben. Durch die Medikamente wird die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs gesenkt, sofern sie frühzeitig eingenommen werden.
Sie wurden vor maximal 5 Tagen mittels PCR-Test positiv getestet bzw. hatten einen Symptombeginn vor maximal 5 Tagen + haben milde/moderate Symptome + haben bestimmte Krankheiten und dadurch ein erhöhtes Risiko? Dann kommen Sie für eine medikamentöse Behandlung mit Covid-Medikamenten in Frage. Bitte wenden Sie sich schnellstmöglich:
- an Ihre/Ihren behandelnde/n Ärztin/Arzt, der/m Ihr Risikoprofil und Ihre Dauermedikation ebenfalls bestens bekannt ist
Die Kontaktaufnahme kann durch Sie persönlich oder auch durch eine Vertrauens-/Betreuungsperson erfolgen.
Der Impf- und Genesenen-Status auch bei Personen mit Risikofaktoren verlangt außer bei einer schweren Immunstörung keine zusätzliche medikamentöse Covid-19-Therapie! Personen mit einem höheren Risiko für einen schweren Erkrankungsverlauf, die nicht geimpft oder genesen sind, ODER Geimpfte mit Hochrisikoerkrankungen und schlechtem Impfansprechen, werden dringlich eingeladen, von diesem Angebot Gebrauch zu machen.
- Medikamente zur Behandlung von Corona
- Voraussetzungen für eine Behandlung mit Covid 19-Medikamenten
- Risikofaktoren, die für eine Behandlung mit Covid 19-Medikamenten sprechen
- Gegenanzeigen und mögliche Nebenwirkungen bei Covid 19-Medikamenten
- Fachinformationen
- PAXLOVID Patient Eligibility Screening Checklist Tool for Prescribers
Medikamente zur Behandlung von Corona
Es gibt zwei Arten von Medikamenten, die in der Frühphase einer Covid-19-Erkrankung eingesetzt werden können:
- Eine Tabletteneinnahme (ab 18 Jahren)
Es steht das virenhemmendes Medikament Paxlovid®, das durch die EMA (Europäische Arzneimittelbehörde) zugelassen ist, zur Verfügung. Für die Verordnung dieser Tabletten wenden Sie sich direkt an Ihre/n behandelnde/n Ärztin/Arzt. Er/Sie verschreibt das Medikament und gleicht es mit Ihrer Dauermedikation ab. Die rezeptpflichtigen Tabletten sind über öffentliche Apotheken verfügbar. Es müssen über 5 Tage alle 12 Stunden drei Tabletten eingenommen werden.
- Ein virenhemmendes Präparat mittels Infustion
Das virenhemmende Medikament Veklury® wird als Infusionslösung in die Vene an drei aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht. Auch für diese Therapie wenden Sie sich direkt an Ihre/n Hausarzt/Hausärztin.
- Eine Antikörpertherapie mittels Infusion im Krankenhaus (ab 12 Jahren)
Bei manchen Varianten des Coronavirus können Antikörper mittels einmaliger Kurzinfusion im Krankenhaus verabreicht werden. Diese Therapie besitzt eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA). Hauptsächlich sollen damit Personen behandelt werden, die selbst keine Antikörper bilden können – beispielsweise Personen mit einer ausgeprägten Immunmangelerkrankung, nach einer immunreduzierenden Therapie oder bei ungeimpften Schwangeren im 3. Schwangerschaftsdrittel.
- Eine langwirksame Antikörperkombination mittels 2 intramuskulärer Injektionen im Krankenhaus (ab 18 Jahre)
Zusätzlich steht die langwirksame Antikörperkombination EVUSHELD® zur Vorbeugung von COVID-19 zur Verfügung. Dieses Medikament kann für Personen mit einem deutlich geschwächten Immunsystem angewendet werden. Es wird vorbeugend und nicht erst, wenn ein positives Testergebnis auf SARS-CoV-2 vorliegt, intramuskulär verabreicht. Es entspricht einer passiven Immunisierung. Wenden Sie sich diesbezüglich an Ihre/n behandelnde/n Ärztin/Arzt.
Medizinische Informationen sowie die Gebrauchsinformationen finden Sie auf der Seite Covid-19 Medikamente.
Voraussetzungen für eine Behandlung mit Covid 19-Medikamenten
Um einen optimalen Therapieerfolg zu haben, muss mit den Therapien frühzeitig begonnen werden. Das heißt: spätestens am 5. Tag nach dem positiven PCR-Test bzw. maximal 5 Tage nach Symptombeginn. Denn oft ist es so, dass die Symptome am Anfang erträglich sind. Schwerere Erkrankungsverläufe zeichnen sich erst circa am 7. Tag ab. Es ist aber für die Wirkung der Medikamente wichtig, dass man möglichst frühzeitig mit der Therapie beginnt!
Wenn Personen über 12 Jahre sind, eine oder mehrere der unten angeführten Hochrisikoerkrankungen oder Risikozustände UND noch nicht länger als 5 Tage milde bzw. moderate Symptome wie
- eine rinnende Nase
- Niesen
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Halsschmerzen
- Husten
- Fieber
- Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns haben,
kommen sie für eine Behandlung mit Medikamenten in Frage. Kontaktieren Sie daher umgehend ihre/n behandelnde/n Ärztin/Arzt. Der Impfstatus und Genesenen-Status auch bei Personen mit Risikofaktoren verlangt außer bei einer schweren Immunstörung keine zusätzliche medikamentöse Covid-19 Therapie.
Risikofaktoren
Es muss mindestens ein Risikofaktor vorliegen (* Personen, die ein Risiko oder Risikoerkrankung mit einem hochgestellten Sternchen aufweisen, werden insbesondere eingeladen, eine frühzeitige Therapie mit Medikamenten anzustreben):
- Alter über 65 Jahre
- oder Alter ab 70 Jahre*
- Ungeimpfte schwangere Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel – Anmerkung: Hier kommt nur eine Antikörpertherapie zur Anwendung
- Herz-/Kreislauferkrankungen (starker Bluthochdruck, Herzschwäche*, Zustand nach Herzinfarkt etc.)
- Zentrale und periphere arterielle Verschlusskrankheit
- Mäßig schwere oder schwere chronische Nierenerkrankung*
- Schwere chronische Lungenerkrankungen* (höhergradige COPD, Lungenhochdruck, Lungenfibrose)
- aktive Krebserkrankung bzw. laufende Therapie
- Demenz
- Schwere psychiatrische Erkrankungen* (schwere Depression, Schizophrenie, Bipolare Störungen)
- Autoimmunerkrankungen und Kollagenosen (Störungen des Kollagenstoffwechsels) unter laufender immunsuppressiver Therapie
- Fortgeschrittene Lebererkrankungen
- Diabetes mellitus mit medikamentöser Behandlung*
- Zustand nach Schlaganfall
- Starkes Übergewicht (Body Mass Index > 30)* – Body-Mass-Index Rechner (diabetesportal.at)
- Organtransplantation*
- AIDS
- Immundefekte (angeboren oder medikamentös bedingt)
- Trisomie 21*
Gegenanzeigen und mögliche Nebenwirkungen bei Covid-19-Medikamenten
Für folgende Personen sind die Covid 19-Medikamente nicht geeignet: PatientInnen mit bekannten Allergien / Unverträglichkeiten gegen Bestandteile der Arzneimittel.
Mögliche Nebenwirkungen bei Covid 19-Medikamenten sind: Allergische Reaktion mit Fieber, Atemnot, außergewöhnlicher Müdigkeit, zu schneller oder zu langsamer Puls, Brustschmerzen, Verwirrtheit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen, Hautausschlag, Juckreiz, Muskelschmerzen, Schwindel, Schweißausbruch oder niedriger Blutdruck.
Über die besonderen Nebenwirkungen des jeweiligen Präparates, das verabreicht wird, informiert Sie die/der Ärztin/Arzt.
Einige Medikamente können Wechselwirkungen mit einer vorbestehenden Medikation aufweisen. Dies wird im Vorfeld ärztlicherseits geprüft.