Entwicklungsprogramm der Europaregion Tirol - Südtirol - Trentino
Gemeinsames Bekenntnis der Europaregion
Im April 2007 beschloss der Dreierlandtag der Europaregion, der internationalen Global Marshall Plan-Initiative beizutreten. Diese fordert eine Umstellung des Lebens- und Wirtschaftsstils hin zu mehr Enkeltauglichkeit, Klimaschutz und weltweiter Chancengleichheit. Dieses Konzept hat eine starke globale Dimension. Die drei Länder der Europaregion haben deshalb vereinbart, nicht nur „daheim“ zusammenzuarbeiten, sondern auch bei einem gemeinsamen internationalen Projekt.
Am 15. Oktober 2009 beschlossen die drei Landesregierungen, in den beiden ostafrikanischen Staaten Uganda und Tansania ein grenzüberschreitendes Entwicklungsprogramm zu fördern. Nach intensiven Planungsgesprächen und Sicherstellung der Finanzierung startete im September 2010 das gemeinsame Programm offiziell mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding im Beisein von Vertretern der Europaregion und der afrikanischen Partnerländer. Es war vorerst auf drei Jahre konzipiert und wurde bereits mehrfach verlängert. Auf Antrag von Landeshauptmann Günther Platter hat die Landesregierung ein viertes Programm für die Jahre 2022 bis 2024 beschlossen. Die Kosten des Dreijahresprogramms betragen für Tirol 330.000 Euro. Durch Mitwirkung von Südtirol und Trentino steht insgesamt eine Mio. Euro zur Verfügung.
Das grenzüberschreitende Entwicklungsprogramm hat das Ziel, nachhaltige Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation der ländlichen Bevölkerung zu setzen. Das Leben auf dem Lande soll vor allem für junge Menschen attraktiv bleiben beziehungsweise wieder werden. Bewusstseinsbildung verbunden mit entsprechenden Fördermaßnahmen soll die Menschen dazu motivieren, die natürlichen Ressourcen nachhaltig zu bewirtschaften. Vorrangig werden Projekte zur Verbesserung der Ernährungssicherheit und der landwirtschaftlichen Entwicklung gefördert.
Die wohl effizienteste Hilfe ist die, Menschen in ihrer Heimat dabei zu unterstützen, eine lebenswerte Existenz aufzubauen, sodass sie sich nicht gezwungen sehen, diese zu verlassen. Hauptziel dieses erfolgreichen ländlichen Entwicklungsprogramms bleibt daher die Verbesserung des Lebensstandards der Menschen. So wird ganz besonderes Augenmerk auf eine Entwicklung gelegt, die der Wüstenbildung und der Verschlechterung der Böden durch illegale Waldrodungen entgegenwirkt. Gleichzeitig vermittelt das Programm den bäuerlichen Kleinbetrieben das Wissen, ihre Produkte wie z. B. Maismehl, Kaffeebohnen und Milch gewinnbringender zu vermarkten.