EU Zukunftsdialog Tirol: Sicherheit, sozialer Frieden und das Miteinander im Fokus

Knapp 70 TeilnehmerInnen bei interaktiven Online-Veranstaltungen dabei

  • EU-interessierte BürgerInnen im Gespräch mit EU-, Nationalrats- und Landtagsabgeordneten, BürgermeisterInnen und GemeiderätInnen
  • TeilnehmerInnen erachten regionen- und länderübergreifende Kooperationen als Konzepte der Zukunft
  • Ergebnisse kommen auf Agenda des Landtags und finden Eingang in EU Zukunftskonferenz

Jene Themen, die angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine viele Menschen beschäftigen, fanden auch im Rahmen des EU Zukunftsdialogs ihren Ausdruck: Sicherheit, sozialer Frieden und ein noch engeres Miteinander sollen künftig in Europa dominieren – so das Fazit der Fortsetzung der Veranstaltungsreihe EU Zukunftsdialog Tirol. Im Rahmen von zwei Online-Veranstaltungsterminen nutzten rund 70 TeilnehmerInnen – darunter EU-interessierte BürgerInnen aller Alters- und Berufsgruppen sowie EU-, Nationalrats- und Landtagsabgeordnete, BürgermeisterInnen und GemeiderätInnen – die Gelegenheit, um über die Zukunft Europas und der Positionierung der europäischen Regionen zu diskutieren. Besprochen wurden dabei die Bedeutung der Europäischen Union als Friedensprojekt genauso wie konkrete Lösungsvorschläge quer durch alle Lebensbereiche. Der Schlüssel müssten ein gemeinschaftliches Auftreten und eine gemeinsame Bewältigung der großen Herausforderungen der Zukunft in einem Europa der Regionen sein, waren sich die TeilnehmerInnen einig.

Vom Klima über Mobilität bis Gesundheit

In einer ersten Diskussionsrunde setzten sich die TeilnehmerInnen mit den Fragen „Warum ist mir Europa wichtig?“ und „Welches Europa wünsche ich mir?“ auseinander. Als besonders erstrebenswert betrachteten die TeilnehmerInnen dabei gegenseitige Toleranz und gute Zusammenarbeit zwischen allen europäischen BürgerInnen. Man müsse voneinander – auch staatenübergreifend – lernen und einen Fokus auf demokratische Werte und Friedensprojekte legen, so der Konsens.

In Kleingruppen widmeten sich die TeilnehmerInnen dann den zehn verschiedenen Themenkreisen Mobilität, digitaler Wandel, Klimawandel und Umwelt, Gesundheit und Soziales, Demokratie und Mitbestimmung, Zusammenwirken von Gemeinde, Land, Bund und EU, Lebensmittel und Landwirtschaft, Lebensqualität und Wohnen, Kultur sowie der Rolle der EU in der Welt. „Viele Menschen sind sich der Tragweite des Klimaproblems noch nicht bewusst. Jeder muss da handeln, wo es ihm oder ihr möglich ist“, stellte etwa eine Teilnehmerin fest. „Der öffentliche Verkehr muss europaweit durch länderübergreifende Kooperationen ausgebaut werden und möglichst gratis nutzbar sein“, so ein anderer Teilnehmer in Bezug auf die Zukunft der Mobilität. Auch im Bereich der Gesundheit waren sich die TeilnehmerInnen einig, dass es ein Handeln auf EU-Ebene brauche, um den Pflegenotstand zu bekämpfen. Ebenso seien eine vereinfachte Berufsanerkennung von Gesundheitsberufen in ganz Europa, ein einheitliches Pensionssystem sowie gemeinsame Standards in Bezug auf die Bewältigung der Corona-Pandemie wünschenswert, so die TeilnehmerInnen.

EU gemeinsam weiterentwickeln

„Es freut mich sehr, dass die Tirolerinnen und Tiroler im Rahmen des EU Zukunftsdialogs Tirol ihre Ideen und Vorstellungen eingebracht und damit Tirol eine starke Stimme im Prozess der Weiterentwicklung der Europäischen Union verliehen haben. Es ist in den Dialogen deutlich geworden, dass die EU als Staatenbund von extrem großer Bedeutung für uns alle ist, gerade was die Sicherung von Demokratie und Frieden betrifft. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Regionen und Ländern kann und muss allerdings noch weiter vorangetrieben werden“, resümiert LH Günther Platter. Die Ergebnisse, die im Rahmen dieser beiden Veranstaltungen erarbeitet wurden, fließen – ebenso wie jene der Auftaktveranstaltung im November vergangenen Jahres – nun in die politische Agenda ein. „Die wertvollen Beiträge, die im Rahmen des EU Zukunftsdialoges Tirol gesammelt wurden, werden nun im Landtag erörtert und finden schließlich Eingang in die EU-weite Zukunftskonferenz. Das vom Land Tirol und dem Tiroler Landtag initiierte Projekt ist Teil eines großen Ganzen“, erklärt Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann. Die beiden Landtagsvizepräsidentinnen, Sophia Kircher und Stephanie Jicha, nahmen selbst an der Veranstaltung teil: „Das begeisterte Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war beeindruckend. Sie haben viele neue Sichtweisen und Blickwinkel eingebracht, welche für die politische Arbeit sehr wertvoll sind“, freuen sich die beiden Landtagsvizepräsidentinnen. Insgesamt haben sich bisher in ganz Europa rund 60.000 BürgerInnen am EU Zukunftsdialog beteiligt. Daraus resultierten über 17.000 Vorschläge für die Weiterentwicklung der Europäischen Union.