Euregio: Vorstand tagte im Stift Marienberg im Vinschgau

Zahlreiche Projekte auf Schiene, Erfolgsprojekt „KIDS – Kunst in die Schule“ wird fortgesetzt

  • Neuer einheitlicher Euregio-Wetterbericht vorgestellt
  • Weitere Themen: Transit, Energiewende und Zivilschutz

Vom „Euregio-Ticket“ über „So isst die Euregio“ bis hin zur „Euregio-Jobbörse“ ­sind aktuell zahlreiche grenzüberschreitende Projekte in Ausarbeitung. Gleichzeitig werden Erfolgsprojekte, wie das Euregio-Museumsjahr 2025 und der jährlich erscheinende Euregio-Kalender, fortgesetzt. Heute, Freitag, fand unter Vorsitz des Euregio-Präsidenten LH Arno Kompatscher (Südtirol) und im Beisein von LH Anton Mattle sowie LH Maurizio Fugatti (Trentino) im Benediktinerstift Marienberg im Vinschgau (Südtirol) die Euregio-Tagung statt, wo ein Ausblick auf geplante Projekte gegeben wurde und aktuelle Themen besprochen wurden. Zudem wurde der neue Euregio-Wetterbericht offiziell vorgestellt.

Ein zentrales Thema war die Transitproblematik. „Die Menschen entlang des Brennekorridors haben nichts von Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof, sondern erwarten sich zurecht, dass wir die Situation verbessern. Die Regionen machen ihre Hausaufgaben, indem wir eng abgestimmt sind und Tag für Tag an Lösungen arbeiten. Von Rom und Berlin fordern wir endlich Unterstützung für eine technische Lösung mithilfe eines intelligenten Verkehrsmanagementsystems. Ein Slot-System hilft, den Verkehr zu entzerren und Stau zu vermeiden. Deshalb bekennt sich die Euregio zu einer intensiven Zusammenarbeit, was das Baustellenmanagement nördlich und südlich des Brennes betrifft, sowie zu technischen und infrastrukturellen Möglichkeiten, um die Belastungen zu mindern. Langfristig führt an der Harmonisierung der Schiene innerhalb der Europäischen Union aber kein Weg vorbei“, ist LH Mattle überzeugt.

Besonders erfreut zeigte sich LH Mattle als Kulturreferent des Landes Tirol über die Weiterführung von „KIDS – Kunst in die Schule“, das nunmehr für zwei weitere Schuljahre in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino stattfinden kann und seitens des Landes Tirol federführend umgesetzt wird: „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass jungen Menschen möglichst frühzeitig ein Bezug zu Kunst und Kultur vermittelt wird. Im Rahmen von ‚KIDS – Kunst in die Schule‘ öffnen wir die Tür zu Kunst und Kultur und bringen Originalwerke zeitgenössischer bildender Kunst direkt in die Schulen, damit die Schülerinnen und Schüler diese nicht nur bewundern, sondern auch damit auseinandersetzen können“, so LH Mattle, der darüber hinaus betont, dass dadurch auch der Kulturaustausch zwischen den Regionen gefördert wird und die Bevölkerung aller Landesteile von den vielen Projekten und Initiativen profitieren.

Nach Euregio-Lawinenreport nun auch Euregio-Wetterbericht

Für Wettervorhersagen in der gesamten Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino gib es künftig den neuen, einheitlichen Euregio-Wetterbericht: Dies ermöglicht präzise, ortsspezifische, stündliche Vorhersagen – dies ermöglicht präzise, ortsspezifische, dreistündige Vorhersagen – online abrufbar unter meteo.report auf EnglischDeutsch und Italienisch sowie auf der Euregio-Internetseite.

Der Euregio-Präsident und Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, sagte: „An historischem Ort schlagen wir ein modernes Kapitel der Wettervorhersage auf – mit einem Mehrwert für alle, die in der Euregio leben, arbeiten oder ihre Freizeit verbringen. Zudem macht die Wetterkarte die Euregio auch geografisch sichtbar." Nach der über das EU-Interreg-Programm finanzierten Pilotphase namens TINIA habe die Euregio das Projekt übernommen und die Umsetzung an den Zivilschutz des Landes Trentino delegiert, sagte Landeshauptmann Maurizio Fugatti: „Unter anderem war es so möglich, die im Trentino praktizierte Vorhersage auf Gemeindeebene auch in Südtirol und Tirol zur Verfügung zu stellen." Dies käme allen zugute, die auf genaue Wetterdaten angewiesen sind, erklärte Tirols Landeshauptmann Anton Mattle: „Man denke nur an den Zivilschutz und somit an die Sicherheit der Bevölkerung, an die Landwirtschaft oder den Tourismus."

Energiewende, Zivilschutz, Transit

Neben der Umsetzung und Planung wichtiger Projekte in der Europaregion standen auch zentrale und aktuelle politische Themen auf der Tagesordnung des Vorstandes und der Versammlung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Dabei strich Euregiopräsident LH Kompatscher heraus: „Die Brennerachse ist eine Lebensader für die europäische Wirtschaft. In diesem Bewusstsein ist es wichtig, den Verkehrskorridor effizienter und nachhaltiger zu organisieren." Man sei sich einig, dass durch konkrete Verhandlungen zwischen Österreich, Italien und Deutschland rasche Fortschritte erzielt werden könnten, um auch über moderne digitale Systeme eine effizientere wirtschaftliche Nutzung des Korridors zu erreichen und den Gesundheits- und Umweltschutz in den betroffenen Ländern zu verbessern. Die drei Regionen sind sich darin einig, dass vor allem im betroffenen Gebiet entlang des Brennerkorridors immer wieder Vorschläge zur Diskussion unterbreitet werden.

Auch in Sachen Energiewende soll durch einen engen Austausch von der jeweiligen Expertise der anderen Länder profitiert werden. Daher wird künftig eine technische Euregio-Tagung stattfinden, um Initiativen, Fördersysteme und Rechtsgrundlagen miteinander zu vergleichen. „Mit dem historischen Zusammenschluss der Stromnetze am Brenner und am Reschen haben wir bereits entscheidende Schritte gesetzt. Die Energiefrage ist ein gesamteuropäisches Projekt und wir wollen hier grenzüberschreitende Pionierarbeit leisten“, unterstreicht LH Mattle.

Zur stärkeren grenzüberwindenden Zusammenarbeit im Zivil- und Katastrophenschutz wurde bereits vor rund einem Jahr ein Abkommen beschlossen. Dieses wird in Kürze umgesetzt. Mehr dazu auf der Euregio-Website.

„Innerhalb der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ziehen wir bei zahlreichen wichtigen Themen an einem Strang. Die laufenden Abstimmungen und Sitzungen sind wichtig, um schlussendlich Lösungen im Sinne der Bevölkerung aller drei Landesteile zu erarbeiten“, so LH Mattle abschließend, der sich von den konstruktiven Gesprächen im Rahmen der Euregio-Tagung in Südtirol überzeugt zeigte.