Integration im Blick - das Projekt
Unsere Gesellschaft ist in einem ständigen Wandel. Sie ist gekennzeichnet durch Vielfalt in der Arbeitswelt, durch internationale KundInnen, PartnerInnen und Konkurrenz. Und so ist auch die Lebensweise jedes und jeder Einzelnen geprägt. Vielfalt bietet neue Chancen durch neue Potenziale, Innovationen und Denkweisen, birgt aber auch das Risiko der Ausgrenzung und der Chancenungleichheit durch nicht diskutierte Ängste und Vorurteile in sich.
Das Projekt „Integration im Blick“ thematisierte Integration mit Zugewanderten und bot neue und differenzierte Sichtweisen zum Thema. So wurden Integrationsbarrieren, die hinderlich für den gleichberechtigten Zugang zum ökonomischen, sozialen, politischen und kulturellen Leben eines/einer jeden Einzelnen sind, sichtbar gemacht.
Durch eine Verzerrung des Themas „Integration“ und durch die Instrumentalisierung von Fehlinformationen, Vorurteilen und Ängsten ist dieses Thema oft Anlass für Diskussionen und Streitgespräche. Ziel des Projektes war es nicht diese Ängste und Fehlinformationen durch Schuldzuweisungen zu unterdrücken, sondern durch fundierte Daten, Fakten und Informationen den Mehrwert von Integration zu veranschaulichen, sowohl für Zugewanderte als auch für die Mehrheitsgesellschaft.
Die Ausstellung von Kunstexponaten, Informationstafeln und Wortspielen machte das Thema sichtbar.
Der Ort der Ausstellung wurde bewusst nicht fernab der Gesellschaft in einem Museum oder Atelier gewählt, sondern mitten in der Gesellschaft, im alltäglichen Leben. Die Schaufenster der Innsbrucker Innenstadt schafften durch Transparenz und Klarheit den Rahmen, um die teilweise emotionalen Diskussionen auf eine sachliche Ebene zu bringen.
Dabei ging es um Fragen wie: Was sind Integrationsbarrieren? Was sind die Ängste der Einzelnen? Woher kommen sie? Das Projekt bot zudem Blicke in das alltägliche Leben von Zugewanderten: Welche Erfahrungen wurden mit Ausgrenzungen gemacht? Wo findet bereits gelungene Integration statt und wo nicht und warum? Welchen Mehrwert auf ökonomischer, sozialer und kultureller Ebene bringt gelungene Integration, sowohl für Zugwanderte als auch für die Mehrheitsgesellschaft?
Ziel des Projektes sollte nicht die Vermittlung einer bestimmten Sichtweise sein. Vielmehr war es Ziel, Räume zu schaffen, um verschiedene und neue Sichtweisen sowie Zugänge zum Thema selbstständig zu finden. Integration ist nur gemeinsam, unter der Mitwirkung aller, möglich – sowohl auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene, als auch von einzelnen Menschen. Integration stellt keine unlösbare Aufgabe dar, sondern bietet Möglichkeiten, um aus einer sich ständig weiterentwickelnden, heterogenen Gruppe gesellschaftlichen Zusammenhalt, basierend auf gegenseitigem Verständnis, zu schaffen.
Zeliha Arslan
Projektleitung