Gewaltprävention im Land Tirol
Gewaltprävention ist im Land Tirol eine Querschnittsaufgabe, die die gesamte Landesregierung und deren Zuständigkeitsbereiche betrifft. Es sind deshalb verschiedenste Abteilungen des Amtes der Tiroler Landesregierung im Bereich Gewaltprävention tätig.
Beim Land Tirol wurde eine Gewaltpräventionsstelle eingerichtet
Die Gewaltpräventionsstelle des Landes Tirol dient als Koordinierungsstelle und Drehscheibe aller im Bereich Gewaltprävention und Gewaltschutz tätigen Institutionen.
Die Aufgaben der Gewaltpräventionsstelle sind:
- Überblick über Angebote des Landes und externer Einrichtungen im Bereich Gewaltprävention und Gewaltschutz
- Ansprechstelle für Maßnahmen des Landes im Bereich Gewaltprävention und Gewaltschutz
- Koordination der Gewaltpräventionsarbeit des Landes mit dem Ziel der Optimierung und Weiterentwicklung
- Austausch und Vernetzung mit internen und externen Einrichtungen aus dem Gewaltpräventions- und Gewaltschutzbereich
- Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung
Kampagne "Gleiche Chancen für SIE"
"Gleiche Chancen für SIE. Gegen strukturelle Gewalt."
So lautete der Titel der im Jahr 2023 durchgeführten Kampagne des Landes. Ziel der Kampagne war es, auf strukturelle Gewalt aufmerksam zu machen und alle Menschen dafür zu sensibilisieren. Mittels Plakaten, Radiospots und auf Social Media wurde anhand plakativer Beispiele aufgezeigt: strukturelle Gewalt passiert im Alltag. Sie geht weniger von einzelnen Personen aus, stattdessen zeichnet ein Gesellschaftssystem dafür verantwortlich. Weitere Infos zur Kampagne.
Gleichstellungspaket 2020-2023 zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol - Handlungsfeld „Gewaltprävention“
Im Rahmen des "Gleichstellungspakets 2020-2023 zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol" wurden im Handlungsfeld "Gewaltprävention" unter anderem folgende Maßnahmen gesetzt:
- Im Jahr 2022 wurden zwei Förderaufrufe zum Thema Gewaltprävention gemacht. Es wurden Projekte gefördert, die einen Beitrag zum gewaltfreien Leben in Tirol leisten.
- Im Jahr 2022 hat der Verein Neustart im Auftrag des Landes fünf Runde Tische zum Thema Gewaltprävention in ganz Tirol durchgeführt: Bei den Runden Tischen, an denen Vertreter*innen der verschiedensten Einrichtungen, die im Bereich Gewaltprävention tätig sind, teilnahmen, wurde die Situation der Gewaltprävention und des Gewaltschutzes in Tirol dargestellt und anschließend mit den Teilnehmer*innen über regionale Gegebenheiten sowie konkrete Umsetzungsmöglichkeiten und eine Weiterentwicklung der Gewaltprävention diskutiert.
Kampagne Gewaltfreie Erziehung
"Jedes vierte Kind in Tirol erlebt Gewalt in der Familie. Und Ihres?"
Mit der Kampagne "Gewaltfreie Erziehung" machte das Land Tirol im Jahr 2021 auf die Gewaltbetroffenheit von Kindern und Jugendlichen aufmerksam.
132.432 Kinder und Jugendliche leben aktuell in Tirol. 33.108 davon erfahren in ihrem Zuhause Gewalt, obwohl es strafbar und verboten ist. Gerade deshalb braucht es die Aufmerksamkeit von uns allen und die Bereitschaft, sich für Kinder und Jugendliche einzusetzen, wenn sie Hilfe brauchen.
Landesenquete „Hinschauen, handeln und Schutz bieten! Gewalt an und Gewaltprävention für Menschen mit Behinderung“
Am 20.01.2021 fand die Landesenquete „Hinschauen, handeln und Schutz bieten! Gewalt an und Gewaltprävention für Menschen mit Behinderung“ statt. Es wurden wurden die Ergebnisse der Studie "Erfahrungen und Prävention von Gewalt an Menschen mit Behinderungen" (Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales) präsentiert. Erfahrungen und Beispiele aus der Praxis wurden ebenfalls dargestellt. Expert*innen, Betroffene und Interessierte hatten die Möglichkeit, digital an der Enquete teilzunehmen.
Gewaltschutzplan - Sozialer Nahraum Tirol
Der Gewaltschutzplan - Sozialer Nahraum Tirol, der 2020 erstellt wurde, bietet einen Überblick über die Gewaltschutz-Landschaft in Tirol (Beratungseinrichtungen und Opferschutzeinrichtungen). Dargestellt wird auch die Kooperation von Polizei, Justiz und Gesundheitsbereich (Opferschutzgruppen). Rechtliche Grundlagen und statistische Befunde finden sich ebenso im Bericht. Der Gewaltschutz ist in Tirol auf mehreren Ebenen gut etabliert – ein Befund, der ganz wesentlich mit den handelnden Personen zusammenhängt.