Ich möchte helfen...
Wenn Sie mitbekommen, dass jemand aus ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis Gewalt erfährt, sollten Sie jedenfalls aufmerksam hinschauen und Hilfe anbieten. Eine solche Situation kann aber auch für Sie sehr belastend sein, weshalb auch Sie eine Unterstützung von einer Beratungs- oder Hilfseinrichtung erhalten können.
Tipps für alle, die helfen wollen:
- Hören Sie der betroffenen Person zu.
- Seien Sie einfühlsam und zeigen Sie Verständnis.
- Nehmen Sie alles ernst, was Ihnen die von Gewalt betroffene Person erzählt.
- Sagen Sie ihr, was Sie denken und beobachtet haben. Tun Sie das aber nur, wenn Sie die betroffene Person alleine treffen.
- Ermutigen Sie die Betroffenen, etwas gegen die Gewalt zu unternehmen.
- Fragen Sie, welche Unterstützung sie haben möchte.
- Geben Sie ihr die Adresse und Telefonnummer von Beratungsstellen und Hilfseinrichtungen weiter.
- Lassen Sie die betroffene Person selbst entscheiden, was sie unternehmen möchte. Wichtig ist, dass Sie sie dabei begleiten und unterstützen.
- Entscheiden und unternehmen Sie nichts ohne die Zustimmung der betroffenen Person, auch nicht, wenn es gut gemeint ist.
- Unterstützen Sie die betroffene Person bei der Kontaktaufnahme mit Beratungsstellen und Hilfseinrichtungen und begleiten Sie sie zu einem Beratungsgespräch, wenn die Person das möchte.
- Unterstützen Sie die Person bei den nächsten Schritten.
- Drängen Sie sie zu nichts.
- Es kann sein, dass die betroffene Person ihr Hilfsangebot ablehnt. Bieten Sie immer wieder von Neuem ihre Unterstützung an.
- Die Betroffenen haben keine Schuld an der Gewalt, aber trotzdem fühlen sie sich oft schuldig und schämen sich. Reden Sie darüber.
- Machen Sie der betroffenen Person keine Vorwürfe.
- Reden Sie nicht schlecht von dem*r Täter*in.
- Lassen Sie der betroffenen Person Zeit. Das Verhalten von Betroffenen ist oft schwer zu verstehen. Zum Beispiel: Warum Betroffene nicht über die Gewalttat sprechen wollen und sich zurückziehen. Warum sie den oder die Täter*in nicht bei der Polizei anzeigen. Warum sie sich nicht von der Person trennen. Warum sie die Gewalttat vergessen und verdrängen wollen.
Wenn Sie aktuelle Gewalt in Ihrer Nachbarschaft mitbekommen, rufen Sie die Polizei unter der Notrufnummer 133!
Wenn Sie vermuten oder wissen, dass ein Kind Schutz braucht und von Gewalt, sexuellen Übergriffen oder Vernachlässigung betroffen ist, steht die Kinder- und Jugendhilfe des Landes Tirol als Ansprechpartner zur Verfügung.
Aber auch Sie können sich an eine Hilfs- und Beratungseinrichtung wenden und bekommen dort Unterstützung.