Neugestaltung Ankunftsmanagement für Vertriebene aus der Ukraine

Neues Auskunftsbüro für Vertriebene aus der Ukraine an Areal des LKH Hall

  • Ankunftszahlen aus der Ukraine im sehr niedrigen Bereich
  • Auslaufen des Hotel Europa-Mietvertrags in Innsbruck Ende Juli: neues Auskunftsbüro am Areal des LKH Hall, Erstregistrierung am Bahnhof Innsbruck
  • Tirol folgt mit Vorgehensweise jener in anderen Bundesländern – Fokus auf stärkeren bundesländergreifenden Austausch

Mit Fortdauer des russischen Angriffskrieges in der Ukraine kommen immer weniger schutzsuchende Personen aus der Ukraine neu in Tirol an. Diese aktuellen Entwicklungen in Kombination mit dem Auslaufen des Mietvertrags des derzeitigen Ankunftszentrums im Hotel Europa in Innsbruck mit Ende Juli führt zu einer Umgestaltung des Ankunftsmanagements der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD). Damit folgt Tirol auch der Vorgehensweise anderer Bundesländer, wo bereits nachjustiert und Ankunftszentren größtenteils aufgelassen wurden.

Anstelle des Ankunftszentrums im Hotel Europa rückt ein neues Auskunftsbüro am Areal des Landeskrankenhauses Hall. Dort, in einem zuvor leerstehenden Gebäudetrakt, der aktuell nicht mehr für den Krankenhausbetrieb verwendet wird (Südtrakt), befindet sich bereits eine organisierte Unterkunft der TSD, wo rund 120 Vertriebene aus der Ukraine untergebracht sind. Vor Ort kann also auf bestehende Strukturen zurückgegriffen werden. 30 Betten der organisierten LKH Hall-Unterkunft werden abgekoppelt und stehen anschließend als vorübergehende Unterkunft für vulnerable Personengruppen – etwa Familien mit Kindern, älteren Personen und Menschen mit physischen und psychischen Einschränkungen – zur Verfügung. Die Erstregistrierung ankommender Personen erfolgt künftig direkt bei der Polizeidirektion Innsbruck-Hauptbahnhof (Südtiroler Platz 3) durch die Polizei. Dort erhalten die Personen auch Informationen zur Weiterfahrt nach Hall. Aufklärung hinsichtlich Grundversorgung und weiterer Vorgehensweisen werden direkt im Ankunftsbüro in Hall gemeinsam mit MitarbeiterInnen der TSD vollzogen.

Das Auskunftsbüro hat zu definierten Zeiten – Montag bis Freitag von 09:00 – 12:00 Uhr sowie Montag bis Donnerstag zwischen 13:00 und 15:30 Uhr – geöffnet. Bei Ankunft Vertriebener außerhalb dieser Bürozeiten wird gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Systempartnern eine – sofern notwendig – kurzfristige Unterkunftsmöglichkeit bestmöglich organisiert. Der Parteienverkehr in weiterer Folge – beispielsweise für Auszahlungen im Rahmen der Grundversorgung – findet weiterhin jeden Dienstag zwischen 10 und 12 Uhr in der Flüchtlingsunterkunft Innsbruck in der Trientlgasse statt.

„Seit einiger Zeit bewegen sich die Ankunftszahlen im sehr niedrigen Bereich. Mit der Umsiedelung des Ankunftszentrums nach Hall bleiben wir so effizient wie nötig und sind gut vorbereitet für die kommenden Ankünfte aus der Ukraine“ erklärt der für das Flüchtlingswesen zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer.
„Wir gewährleisten weiterhin eine ordnungsgemäße Ankunft und Registrierung Vertriebener aus der Ukraine und setzen künftig nicht nur auf eine größtenteils selbstständige Organisation Vertriebener. Diese ist der aktuellen Erfahrung nach möglich, weil sich in Tirol eine starke ‚Ukraine-Community‘ gebildet hat. Darüber hinaus setzen wir auch auf eine verstärkte bundesländerübergreifende Koordination und Abstimmung“, so LHStv Dornauer und verweist darauf, dass Tirol bislang im Vergleich zu anderen Bundesländern den höchsten Anteil an organisierten Quartieren für ukrainische Vertriebene bereitstellt.

Geordnete Reorganisation des Ankunftszentrums bereits im Gange

Aktuell befinden sich noch rund 50 Personen im Ankunftszentrum Innsbruck. Der Großteil der BewohnerInnen wurde vorausschauend auf die bevorstehende Reorganisation von einem Ankunftszentrum hin zu einem Auskunftsbüro bereits in den vergangenen Wochen auf neue Unterkünfte verteilt. So konnte bereits eine geordnete Entsiedelung eingeleitet und durchgeführt werden. Parallel dazu wurde das Büro am Areal des LKH Hall eingerichtet, sodass derzeit an beiden Standorten noch Strukturen bestehen, bevor mit Ende Juli das Ankunftszentrum Innsbruck beim Hotel Europa die Türen schließt. Hier werden weiterhin Informationen zur Folgeeinrichtung durch vor Ort befindliches Sicherheitspersonal gewährleistet.

„Wir stehen im engen Austausch mit den Expertinnen und Experten im Hinblick auf die weiteren Entwicklungen in der Ukraine und damit verbundenen Fluchtbewegungen. Ich werde die Entwicklungen genau verfolgen, um im Zuge geänderter Rahmenbedingungen schnellstmöglich zu handeln“, so LHStv Dornauer abschließend.