Aktuelles aus der Regierungssitzung

LH Platter: „Tiroler Impfplan für dritten Stich steht“

  • Auffrischungsimpfungen in Altenwohn- und Pflegeheimen gestartet
  • Über 80-Jährige erhalten dritte Impfung Ende September in Gemeinden
  • Niederschwelliges Impfangebot wird unter anderem auf Supermärkte, Betriebe, Universitäten und Fachhochschulen ausgeweitet

Nachdem vergangene Woche mit den Auffrischungsimpfungen in den Altenwohn- und Pflegeheimen gestartet wurde, hat die Tiroler Landesregierung heute – in ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause – den weiteren Fahrplan für den dritten Stich beschlossen: Analog zu den Priorisierungen zu Jahresbeginn auf Basis der Vorgaben des Nationalen Impfgremiums (NIG) werden die Auffrischungsimpfungen in einem nächsten Schritt für die Personengruppe über 80 Jahre zur Verfügung gestellt – und zwar Ende September, wofür es wieder Schwerpunktaktionen in den Gemeinden geben wird. Ab sofort können zudem die Krankenanstalten für Bedienstete des Gesundheitsbereichs mit hohem Ansteckungsrisiko bzw. engem Kontakt zu vulnerablen Gruppen sowie für (Risiko)PatientInnen ihren Bedarf an Auffrischungsimpfungen einmelden. Personen unter 80 Jahren, Risikogruppen und strukturrelevantes Personal können sich bereits über www.tirolimpft.at für eine dritte Impfung anmelden. Termine werden ab Oktober vergeben.

LH Günther Platter betont die Wichtigkeit des dritten Stichs zur Aufrechterhaltung der Schutzwirkung, wie sich auch im Zuge eines entstandenen Corona-Clusters in einem Innsbrucker Altenwohn- und Pflegeheim zeige: „Mit der Covid-Impfung haben wir das beste Mittel in der Hand, um der Pandemie Herr zu werden. Wie sehr die Impfungen wirken, zeigt ein Blick in die heimischen Spitäler, wo derzeit vorwiegend Ungeimpfte behandelt werden müssen. Damit die Impfungen ihre Schutzwirkung nicht verlieren, bedarf es jedoch gerade bei älteren und vulnerablen Gruppen einer Auffrischung. Wir haben bereits mit dem dritten Stich in den Tiroler Altenwohn- und Pflegeheimen begonnen, Ende September sind die über 80-Jährigen an der Reihe. Ganz generell gilt, dass alle jene, deren zweite Impfung schon vor mindestens sechs beziehungsweise neun Monaten erfolgt ist, den dritten Stich erhalten können.“ Für Personen, die mit AstraZeneca oder Johnson & Johnson geimpft wurden, wird ebenfalls nach sechs bis neun Monaten eine dritte Impfung empfohlen. Personen unter 65 Jahren, die mit einem mRNA-Impfstoff vollimmunisiert wurden, sollen ihre Impfung nach neun bis zwölf Monaten auffrischen lassen.

Niederschwelliges Impfangebot bei Tiroler Supermärkten

„Unabhängig von den Auffrischungsimpfungen werden die Covid-Impfungen weiterhin niederschwellig angeboten – sowohl in den Impfzentren (mit und ohne Anmeldung) als auch bei der niedergelassenen Ärzteschaft sowie bei diversen Impfaktionen im ganzen Land“, erklärt Gesundheitslandesrätin Annette Leja. „Wir werden die Impfung auch in den nächsten Tagen und Wochen so nah wie möglich zu den Menschen bringen: Dafür wird es Impfaktionen an hochfrequentierten Plätzen wie Supermärkten, für Schulen, in Universitäten und Fachhochschulen, in Kooperation mit der Wirtschaftskammer in Betrieben sowie bei unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften geben.“

So führen beispielsweise die Universität Innsbruck, das Management Center Innsbruck, die Pädagogische Hochschule Tirol und die FH Kufstein noch im September eigene Impfaktionen vor Ort durch. Für Impfaktion bei Supermärkten (Erst- und Zweitimpfungen; der Impfstoff kann bei Erstimpfung frei gewählt werden) stehen die ersten Termine bereits fest: Am Freitag (17. September) wird es in Kooperation mit dem Samariterbund Tirol beim Interspar Kufstein von 12 bis 18 Uhr eine Impfmöglichkeit geben. Ebenso am Samstag (18. September) von 9 bis 16 Uhr beim Interspar Wörgl, am Freitag (24. September) von 12 bis 18 Uhr beim MPREIS Kirchbichl und am Samstag (25. September) von 9 bis 16 Uhr beim MPREIS in Ellmau. Weitere Termine werden zeitnah bekanntgegeben.

Zwei weitere Impfzentren in Tirol und mobiler Impfbus

Zudem haben die Impfzentren in Schwaz (SZentrum) ab 5. Oktober jeden Dienstag von 16 bis 20 Uhr und Kitzbühel (Tennishalle) ab 1. Oktober jeden Freitag von 15.30 bis 18.30 Uhr wieder ihre Türen geöffnet. Terminbuchungsmöglichkeiten über www.tirolimpft.at werden in Kürze aktiviert werden. Auch Impfungen ohne Anmeldung sind möglich. Auch der mobile Impfbus tourt weiter zu den Einkaufzentren: Am Freitag (10. September) von 12 bis 18 Uhr macht er vor dem Inntalcenter Telfs (Nordplatz) Station, am Samstag (11. September) von 9 bis 18 Uhr vor dem Einkaufszentrum DEZ in Innsbruck.

Weitere Informationen zu Auffrischungsimpfungen

Bereits in fünf Altenwohn- und Pflegeheimen, die ihren Bedarf eingemeldet haben, werden erste Auffrischungsimpfungen bei BewohnerInnen durchgeführt. In den Krankenanstalten werden prioritär MitarbeiterInnen geimpft, die bei der Erstimmunisierung AstraZeneca oder Johnson & Johnson erhalten haben und deren vollständige Immunisierung frühestens vor sechs bis spätestens vor neun Monaten erfolgt ist. Alle weiteren MitarbeiterInnen, die mit BioNTech/Pfizer oder Moderna geimpft wurden, sollen ihre Auffrischungsimpfung neun bis zwölf Monate nach der Zweitimpfung erhalten. Ebenso stehen bereits jetzt Auffrischungsimpfungen für ambulante und stationäre PatientInnen zur Verfügung, die älter als 65 Jahre sind sowie PatientInnen ab dem vollendeten zwölften Lebensjahr, die Vorerkrankungen mit besonders hohem und hohem Risiko haben. Personen unter 80 Jahren, Hochrisikogruppen oder strukturerhaltenden Personengruppen erhalten die Auffrischungsimpfung derzeit weiterhin über bestehende dezentrale Impfangebote. Anmeldungen sind seit gestern, Montag, über www.tirolimpft.at möglich. Sie werden ab Oktober laufend parallel zu den Erst- und Zweitimpfungen durchgeführt. Seit gestern, Montag, haben sich rund 600 Personen über das Online-Portal für eine dritte Impfung angemeldet.


LHStvin Felipe: „Neue Öffi-Abendverbindungen für das Außerfern“

  • Anbindung Lechtal und Tannheimertal an letzte Busverbindung des Tages von Innsbruck nach Reutte
  • Railjet-Anschlussverbindung von Imst in den Bezirk Reutte
  • Stärkung der öffentlichen Mobilität im Außerfern

Wer abends mit dem Bus von Innsbruck nach Reutte reist und um 19.59 Uhr beim Bahnhof ankommt, hat künftig anschließend die Möglichkeit, mit zwei neu eingerichteten Anrufsammel-Taxis in das Lechtal oder das Tannheimertal zu gelangen. Mit Fahrplanwechsel am 12. Dezember startet das vorläufig einjährige Projekt. Zudem gibt es im Rahmen eines weiteren Pilotprojekts eine zusätzliche Anbindung des Bezirks Reutte an den Verkehrsknoten Imst: Wer beispielsweise um 22.20 Uhr mit dem Railjet in Imst ankommt, kann künftig mit einer öffentlichen Anschlussverbindung noch weiter nach Reutte reisen. Vonseiten des Landes werden auf Antrag von Mobilitätslandesrätin LHStvinIngrid Felipe dafür über 125.000 Euro bereitgestellt. Der Verkehrsverbund Tirol (VVT) und die Abteilung Mobilitätsplanung des Landes sind mit der Abwicklung betraut. Das Projekt wird im Rahmen der Konjunkturoffensive 2021 umgesetzt und im Pilotjahr evaluiert.

„Es ist uns ein wesentliches Anliegen, die öffentliche Mobilität im Bezirk Reutte sowie dessen Anbindung an das Inntal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbessern. Mit der Anbindung Innsbruck-Reutte samt Anschlussverbindungen in die Talschaften in den Abendstunden gelingt uns dahingehend ein weiterer Schritt: Die Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirks können damit auch Abendtermine bzw. Angebote im Inntal mit Hilfe des öffentlichen Verkehrs wahrnehmen“, betont LHStvin Felipe, dass durch die zusätzliche Anbindung des Bezirks Reutte an den Bahnhof Imst in den Abend- bzw. Nachtstunden eine weitere direkte und schnelle Anbindung an den Fernverkehr der ÖBB sichergestellt wird. Der Bahnhof Imst ist der vom Bezirk Reutte aus naheliegendste Bahnhof, der sowohl von den Intercity- als auch den Railjet-Zügen der ÖBB regelmäßig angefahren wird.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Klinik 2035: Mit dem heutigen Regierungsbeschluss auf Antrag von LH Günther Platter stimmt das Land Tirol dem Abschluss der Vereinbarung zwischen Bund und Land zur Finanzierung des Bau- und Investitionsprogramms „Klinik 2035“ zu. Damit werden bis zum Jahr 2035 48 Projekte bzw. Maßnahmenpakete umgesetzt. Die Gesamtkosten in Höhe von über 833 Millionen Euro werden vom Land Tirol (61,75 Prozent) und dem Bund (38,25 Prozent) getragen. „Mit diesen Mitteln werden Meilensteine in der infrastrukturellen Weiterentwicklung der Innsbrucker Klinik gesetzt. Ich bedanke mich bei Finanzminister Gernot Blümel und Bildungs- und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann, dass sie die finanziellen Mittel bereitstellen und damit auch vonseiten des Bundes ein maßgeblicher Beitrag in das hervorragende Gesundheitssystem Tirols investiert wird. Diese Investitionen kommen schlussendlich jeder Tirolerin und jedem Tiroler zugute“, sagt LH Platter.

Bedarfszuweisungen:Im Rahmen der Bedarfszuweisungen werden vonseiten des Landes insgesamt über 4,8 Millionen Euro für die Krankenhäuser Kufstein, Lienz, Reutte, Schwaz, St. Johann in Tirol und das St. Vinzenz in Zams zur Verfügung gestellt. Auf Antrag von Gemeindereferent LR Johannes Tratter können die Krankenanstalten damit wesentliche Investitionen tätigen: „Von der Sanierung des Intensiv- und OP-Bereichs über Zubauten bei den Krankenpflegeschulen oder der Erneuerung von IT- oder Energieinfrastruktur: Während die Verwendung der Mittel vielfältig ist, verfolgen alle Einrichtungen ein Ziel – der Bevölkerung ein bestmögliches Gesundheitsservice zu bieten. Das Land ist den Gemeinden dabei ein starker Partner. Ohne Bedarfszuweisungen für die Krankenanstalten würde die benötigten Gelder die Gemeinden stark belasten“, erklärt LR Tratter und betont, dass „uns vor allem die derzeitige Pandemie einmal mehr vor Augen führt, wie wichtig Investitionen in eine moderne und qualitätsvolle Gesundheitsversorgung ist.“

Digitalisierungsförderung: Auf Antrag von Digitalisierungslandesrat Anton Mattle werden vonseiten des Landes für die Digitalisierungsförderung und Leuchtturmprojekte im Bereich der Digitalisierung weitere zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Vor allem die Coronakrise hat gezeigt, wie wichtig es für die Tiroler Wirtschaft ist, Geschäftsprozesse zu digitalisieren und die Tiroler Digitalisierungsoffensive zu intensivieren. Aus diesem Grund stellen wir weitere Mittel zur Verfügung, um Projekte in diesem Bereich zu fördern“, sagt LR Mattle. Bereits zu Beginn des Jahres 2018 wurde die Tiroler Digitalisierungsförderung initiiert mit welcher Investitionen in Konzepte, Strategien, Schulungen sowie Qualitäts- und Kompetenzaufbau von Tiroler Unternehmen im Bereich der Digitalisierung gefördert werden. Zudem werden einmalige Vorhaben unterstützt, die eine besondere (digitale) Bedeutung für eine Region oder über deren Grenzen hinweg haben.

Sonderförderungsprogramm: Auf Antrag von LH Günther Platter werden für das Sonderförderungsprogramm Naturparkregion Lechtal-Reutte über 116.000 Euro bereitgestellt. „Mit den zur Verfügung gestellten Geldern können wesentliche Investitionen in der Naturparkregion getätigt und damit deren Attraktivität gesteigert werden. Neben qualitätsverbessernden Maßnahmen im Bereich gewerblicher Beherbergungsbetriebe werden die Mittel auch für die Ortskernrevitalisierung aufgewendet“, erklärt LH Platter