Beratung, Begleitung und Unterstützung für 13.130 Kleinkinder

Mutter-Eltern-Beratung in Tirol feiert Jubiläum

Im Jahr 1918 nahm in Tirol die Landeskommission für Mutterschutz und Säuglingsfürsorge ihre Tätigkeit auf. 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges hat die Arbeit der Mutter-Eltern-Beratung nichts an Bedeutung verloren. „Auch im Zeitalter von ‚Dr. Google‘, Sprachassistentin ‚Alexa‘ und Facebook ist die persönliche Betreuung von Müttern, Eltern und ihren Kleinkindern nach wie vor unerlässlich. Gerade die Informationsflut verunsichert die jungen Eltern zunehmend“, stellt Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg zum 100 Jahr-Jubiläum fest: „Im Jahr 2017 fanden in 113 Tiroler Gemeinden 2.087 Mutter-Eltern-Beratungen statt. Insgesamt betreuten 109 MitarbeiterInnen 13.130 Säuglinge und Kleinkinder.“

Die Mutter-Eltern-Beratung ist eine kostenlose, vom Land Tirol getragene Beratung zur Vorbereitung auf die Elternschaft, beginnend mit der Schwangerschaft bis zum Kindesalter von vier Jahren. „Beraten-Begleiten-Unterstützen“ lautet das Motto für Petra Welskop, Leiterin der Mutter-Eltern-Beratung in Tirol: „Das gilt für Fragen der medizinischen Vorsorge, das Thema Stillen, die altersgemäße Ernährung, die Babypflege, Schlafprobleme, die motorische Entwicklung des Kindes sowie ganz allgemein die Förderung und Erziehung des Kindes. Diese Betreuung erfolgt auf freiwilliger und vertraulicher Basis. Geboten werden Hausbesuche, Beratung in Wohnortnähe, Babykurse oder Elternvorträge.“

Massive wirtschaftliche und soziale Probleme kennzeichnen die Zeit nach Ende des Ersten Weltkrieges in Tirol. Die Not von Kriegsinvaliden, Witwen und Waisen wurde durch den herrschenden Mangel an Lebensmitteln und Wohnungen verstärkt. Unter Federführung von Prof. Paul Mathes, damaliger Leiter der Innsbruck Frauenklinik, wurde die erste Mutterberatungsstelle Tirols in der Landeshauptstadt begründet. Weitere Einrichtungen in Tirol folgten.

Hand in Hand mit der Ausweitung dieser Fürsorgetätigkeit sank die Säuglingssterblichkeit, die um 1900 noch bei 23 Prozent lag. In Tirol betrug dieser Wert im Jahr 1934 7,1 Prozent. Die Säuglingssterblichkeit liegt heute deutlich unter fünf Promille: Im Jahr 2016 bedeutete dies einen Wert von 2,4 verstorbenen Kindern im ersten Lebensjahr pro 1.000 Lebendgeborenen.

Kooperationspartner der Mutter-Eltern-Beratung des Landes Tirol sind etwa die Tirol Kliniken, AVOMED sowie die Tiroler Kinder- und Jugendhilfe. SozialarbeiterInnen, Hebammen, Kinderkrankenschwestern und KinderärztInnen unterstützen die Arbeit der Mutter-Eltern-Beratung.

Die Mutter-Eltern-Beratung des Landes Tirol stärkt die Ressourcen und Selbstkompetenz einer Familie. „Wenn Hilfe notwendig ist, wird diese frühzeitig geleistet oder auf kurzem Weg über einen Netzwerkpartner organisiert. Dieses flächendeckende Angebot der hochprofessionellen Begleitung einer Familie in den ersten Lebensjahren ihres Kindes ist ein Modell der Gesundheitsvorsorge, das sich in Tirol seit 100 Jahren bestens bewährt hat. Damals wie heute gilt es für Menschen dazu sein, die in dieser Lebenssituation Unterstützung benötigen“, schließt LR Tilg.

Factbox: Mutter-Eltern-Beratung des Landes Tirol

Im Jahr 2017 gab es in 113 Gemeinden 2.087 Mutter-Eltern-Beratungen. Insgesamt wurden von 109 MitarbeiterInnen 13.130 Säuglinge und Kleinkinder betreut.
Die einzelnen Bezirke:
Imst: 138 Beratungen/1159 Kinder
Ibk-Land: 456 Beratungen/2472 Kinder
Ibk-Stadt: 346 Beratungen/2071 Kinder
Kitzbühel: 146 Beratungen/922 Kinder
Landeck: 163 Beratungen/1288 Kinder
Lienz: 216 Beratungen/629 Kinder
Kufstein: 312 Beratungen/2311 Kinder
Reutte: 156 Beratungen/993 Kinder
Schwaz: 154 Beratungen/1285 Kinder

Internet:
www.tirol.gv.at/mutter-eltern-beratung
Auf der Homepage sind alle Beratungsstellen mit Terminen angegeben! Facebook/landtirolmutterelternberatung