- Austausch mit Fachkräften zu regionalen Entwicklungen in der Elementarbildung
- Verbesserte Rahmenbedingungen und Unterstützung für Berufseinstieg im Fokus
„In Tirol soll die Zukunft der Elementarbildung aktiv von regionalen Expertinnen und Experten mitgestaltet werden.“ Das ist ein großes Anliegen von Bildungslandesrätin Cornelia Hagele. Deshalb starteten diese Woche die sogenannten Bezirksdialoge mit dem Besuch von Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen im Bezirk Imst. Diese bieten eine Plattform für LeiterInnen und Fachkräfte, um zentrale Themen im Bereich Elementarpädagogik zu diskutieren. „Ziel dieser Gespräche ist es, Herausforderungen zu identifizieren und nachhaltige Lösungen für den Berufseinstieg und verbesserte Rahmenbedingungen zu erarbeiten“, betont LRin Hagele.
Recht auf Kinderbetreuung: Pilotphase in Umsetzung
Ab Herbst 2026 soll das Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes über alle Gemeinden Tirols ausgerollt werden. In einem ersten Schritt für alle Kinder ab dem zweiten Geburtstag. Aktuell wird das Projekt in drei Pilotregionen aufgebaut: Planungsverband Wattens und Umgebung gemeinsam mit der Gemeinde Weer, Stadtgemeinde Schwaz und Gemeinde Vomp, Planungsverband Lienzer Talboden und der Bezirk Reutte mit den Planungsverbänden Tannheimertal, Reuttener Talkessel und Zwischentoren.
Dieses Jahr folgt die Etablierung der digitalen Anmeldeplattform, über die künftig die Vergabe der Plätze erfolgen soll. Ziel ist es, eine verwaltungsvereinfachende Anwendung zu schaffen. Hierfür wurden Arbeitsgruppen in den jeweiligen Pilotregionen eingerichtet, um regionale Erfahrungen einfließen zu lassen und die Funktionen der zukünftigen Plattform abstecken zu können. Die bereits bestehende zentrale Datenbank KIBET, wird durch die Anmeldeplattform nicht ersetzt. Es sind Schnittstellen zwischen den beiden Systemen vorgesehen.
Begleitung für BerufseinsteigerInnen im Fokus
Allein im Bezirk Imst stehen über 3.170 Plätze in Kinderkrippen, Kindergärten und Horten zur Verfügung. Im aktuellen Kinderbetreuungsjahr werden rund 2.780 Kinder von über 510 PädagogInnen und Assistenzkräften in 78 Einrichtungen gebildet und betreut. Im Rahmen des Bezirksdialogs tauschte sich die Bildungslandesrätin mit den LeiterInnen der elementarpädagogischen Einrichtungen über zentrale Themen und nächste Schritte in der Fachkräfteentwicklung aus. Im Fokus standen der Bedarf im Bereich Fort- und Weiterbildung sowie Strukturen zur Unterstützung und Begleitung von BerufseinsteigerInnen.
„Neben bewährten Begleitstrukturen gibt es heute Bereiche, in denen zusätzliche Unterstützung notwendig ist. Eine gezielte Begleitung ist entscheidend, damit Berufseinsteigende in ihrer neuen Rolle gestärkt werden, langfristig in diesem Beruf bleiben und ihre Arbeit mit Freude ausüben. Deshalb soll die gezielte Unterstützung durch erfahrene Kolleginnen und Kollegen im Rahmen eines Mentoring-Programms gestärkt werden“, so die Landesrätin. Die Erkenntnisse aus den Gesprächen werden zudem in die Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildungsangebote einfließen.
Attraktivere Rahmenbedingungen für die Pflege
Neben der Elementarbildung stand auch der Pflegebereich im Zentrum des Bezirkstages. Im Bezirk Imst kümmern sich derzeit rund 500 Pflege- und Betreuungskräfte um über 1.100 Menschen in zehn Alten- und Pflegeheimen sowie in weiteren sechs Pflege- und Betreuungsorganisationen, sowohl stationär als auch mobil. Im Zuge des Bezirkstages besuchte LRin Hagele das Sozialzentrum Sölden sowie das Heim Via Claudia in Nassereith. Hier tauschte man sich zu den gezielten Maßnahmen aus, um die Attraktivität des Berufsbildes zu steigern und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dazu zählen wohnortnahe Ausbildungsmodelle, flexible Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Führungskräfteschulungen sowie die Vereinfachung der Pflegedokumentation durch Digitalisierung.