Kostenlose PCR-Tests für gesamte Bevölkerung im Bezirk Kitzbühel

Wengen-Rennen werden nicht in Kitzbühel nachgetragen, Abklärungen in Jochberg laufen auf Hochtouren

Über 62.000 Personen sind im Bezirk Kitzbühel aufgerufen, ab Freitag einen kostenlosen Coronatest mittels PCR-Abstrich zu machen. „Infolge der Erstprüfung der AGES besteht der konkrete Verdacht, dass es sich bei den 17 positiven Coronatestungen in Jochberg um die britische Coronavirus-Mutation handelt. Auch bei vereinzelten weiteren PCR-Profilen im Bezirk Kitzbühel wurden Auffälligkeiten gemeldet, denen nun nachgegangen wird. Sollte sich der Verdacht bestätigen, ist davon auszugehen, dass sich diese Virusvariante rascher verbreitet als der bisher bekannte Virusstamm. Umso wichtiger ist es, dass potenzielle Corona-Infektionen durch breit angelegte Testungen entdeckt und entstehende Infektionsketten schnellstmöglich gestoppt werden. Aus diesem Grund rufen wir die Bevölkerung im Bezirk Kitzbühel auf, das kostenlose PCR-Testangebote von Freitag, 15. Jänner, bis Montag, 18. Jänner, wahrzunehmen. Jedes positive Testergebnis wird im Detail geprüft werden“, sagt LH Günther Platter. Die Anmeldung zu den kostenlosen PCR-Testungen erfolgt wie gehabt über die Online-Plattform des Landes Tirol www.tiroltestet.at. Die Anmeldung ist ab morgen Mittag online möglich. Die PCR-Testungen sind an den drei großen Test-Standorten St. Johann (Kaisersaal), Kirchberg (Arena 365) und Reith bei Kitzbühel (Kultursaal) möglich. Auch telefonisch ist eine Anmeldung über die Gesundheitshotline 1450 möglich.

Vorsorglich werden die Wengen-Rennen nicht in Kitzbühel nachgetragen. Diese Entscheidung wurde in Übereinkunft mit BundeskanzlerSebastian Kurz, Gesundheitsminister Rudolf Anschober, der Stadt Kitzbühel, dem Österreichischen Skiverband und dem Kitzbüheler Ski Club getroffen. Die Entscheidung zur Durchführung des 81. Hahnenkamm-Rennens wird Anfang der kommenden Woche fallen: „Im Zuge der flächendeckenden Testungen im Bezirk Kitzbühel erhalten wir ein umfassendes Lagebild des Infektionsgeschehens im Bezirk. Die Ergebnisse sind eine wichtige Entscheidungshilfe – die Sicherheit der Sportlerinnen und Sportler sowie der Bevölkerung hat oberste Priorität. Sollten die bezirksweiten Tests keine großen Auffälligkeiten ergeben, finden die Hahnenkamm-Rennen wie geplant statt“, so LH Platter. Auch der Bürgermeister von Kitzbühel, Klaus Winkler, betont: „Fakt ist, dass wir einen konkreten Verdacht für die ansteckendere Virusmutation in unserem Bezirk haben. Nun ist schnelles Handeln gefragt. Mein Dank gilt dem Landeshauptmann, dass nun umfassend getestet wird und damit größtmögliche Sicherheit im Sinne der Gesundheit geschaffen werden soll. Natürlich hoffen wir, dass das Infektionsgeschehen insgesamt gering ist und wir die Hahnenkamm-Rennen – ein alljährliches Sporthighlight, das für viele Fans gerade in diesen herausfordernden Zeiten eine willkommene Abwechslung darstellt – wie geplant durchführen können.“

Über 1.000 Testungen in Jochberg

Nach Bekanntwerden von 17 Verdachtsfällen der britischen Coronavirus-Mutation in der Gemeinde Jochberg wurde die Bevölkerung vor Ort vorsorglich dazu aufgerufen, eine Testung auf das Coronavirus durchzuführen. Von Dienstag bis Mittwochabend haben über 1.000 JochbergerInnen an der kostenlosen Testung teilgenommen. Davon waren vier Testergebnisse positiv. Die weiteren behördlichen Abklärungen und das routinemäßige Contact Tracing laufen indes weiter auf Hochtouren.

Elmar Rizzoli, Leiter des Einsatzstabes CORONA, betont: „Aktuelle Laborauswertungen haben ergeben, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die Virus-Mutation B.1.1.7 handelt. Die finale Auswertung ist noch nicht zur Gänze abgeschlossen. Die Testungen sind jedenfalls sinnvoll. Wir wollen hier auf Nummer sicher gehen und keine Zeit verlieren.“

Homogene Gruppe mit gemeldetem Wohnsitz in Tirol

Nach derzeitigem Kenntnisstand handelt es bei den betroffenen Personen in Jochberg um insgesamt zwölf britische StaatsbürgerInnen sowie jeweils eine Person irischer, estnischer, isländischer, spanischer und niederländischer Staatsangehörigkeit. Im Zuge der Erhebungen wurde bekannt, dass die Betroffenen jeweils mit Wohnsitz in der Personalunterkunft in der Gemeinde Jochberg gemeldet sind. Zudem wurden in enger Zusammenarbeit mit der Exekutive konkrete Erhebungen durchgeführt. „Derzeit gibt es keine Hinweise, dass die Personen in den vergangenen Wochen Reisetätigkeiten unternommen haben. Noch in Abklärung ist, wo die Ansteckung stattgefunden hat. Es ist beides möglich: Eine Ansteckung in Tirol sowie ein Hereintragen. Es handelt sich jedenfalls um eine homogene Gruppe mit wenig Kontakt zu anderen Personen. Zudem ist von den Rechtsexpertinnen und -experten noch im Detail zu klären, ob die Ausbildung, die von den Betroffenen gemacht wurde, zum Zeitpunkt der Ausführung hinsichtlich coronabedingter Maßnahmen rechtskonform war“, so Rizzoli.