Psychosoziale Versorgung stärken

Bedarfs- und Entwicklungsplan als Grundlage

  • Bedarfs- und Entwicklungsplan (BEP) der psychosozialen Versorgung in Tirol 2025-2035 beschlossen
  • Von VertreterInnen der Landesabteilungen und ExpertInnen in einjährigem Prozess erarbeitet – Abschlussveranstaltung im Landhaus
  • Expertise-Gruppen zu ambulanter, mobiler und stationärer Versorgung sowie Bereich Kinder und Jugendliche, Resonanz-Expertise-Gruppe zur Reflexion
  • Fokus zunächst auf Maßnahmen zur besseren Zusammenarbeit

Im Jänner 2024 fiel der Startschuss für den Bedarfs- und Entwicklungsplan (BEP) der psychosozialen Versorgung in Tirol 2025-2035. Nun wurde das Projekt im Beisein von Soziallandesrätin Eva Pawlata und Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele im Rahmen einer Veranstaltung im Großen Saal des Landhauses offiziell zum Abschluss gebracht. Zuvor war der BEP bei der Regierungssitzung beschlossen worden. Das Dokument enthält konkrete Empfehlungen zur langfristigen Weiterentwicklung und Stärkung der psychosozialen Versorgungslandschaft. Die fachlichen Grundlagen wurden von VertreterInnen der Fachabteilungen des Landes gemeinsam mit über 50 ExpertInnen aus dem gesamten Spektrum der psychosozialen Versorgung in Tirol erarbeitet. 

„Wir danken allen Expertinnen und Experten, die ihr professionelles Know-how und ihre Erfahrungen aus verschiedensten Bereichen einbrachten. Der BEP und die darin enthaltenen Empfehlungen dienen uns als fundierte Grundlage, um die Versorgungsstrukturen im Bereich der psychosozialen Gesundheit weiter zu stärken und auszubauen – damit wir den wandelnden Entwicklungen gerecht werden und Betroffenen, Angehörigen und Nahestehenden die bestmögliche Hilfe und Unterstützung bieten können“, so LRin Pawlata und LRin Hagele.

Expertise zu allen Bereichen

In der Steuerungsgruppe unter dem Vorsitz von Katharina Schuierer-Aigner waren VertreterInnen der Abteilung Inklusion und Kinder- und Jugendhilfe, der Landesdirektion für Gesundheit sowie der Abteilung Gesundheitsrecht und Krankenanstalten eingebunden. Die FachexpertInnen nahmen sich in vier Gruppen der Analyse und Angebotsplanung im Bereich der Kinder und Jugendlichen sowie der stationären, ambulanten sowie der mobilen und web- und telefonbasierten Versorgung an. Eine fünfte Resonanz-Expertise-Gruppe diente der kritischen Reflexion der erarbeiteten Inhalte. Bei der Zusammenstellung der Expertise-Gruppen wurde auf ExpertInnen zurückgegriffen, die bereits in den Arbeitsgruppen des Beirates für psychosoziale Versorgung in Tirol eingebunden waren. In jeder Expertise-Gruppe arbeitete zudem je ein/e BetroffenenvertreterIn mit. Begleitet wurde der Gesamtprozess von der BDO Health Care Consulting GmbH.

Zusammenarbeit im Fokus

Statistisch gesehen entwickelt jede zweite Person in Österreich im Laufe ihres Lebens eine psychische Erkrankung. Der Psychosoziale Krisendienst und die Psychosozialen Zentren Tirol sind niederschwellige Erstanlaufstellen für Menschen in akuten Krisensituationen und leiten bei Bedarf zu den passenden Versorgungsstrukturen weiter. Einen Überblick über die gesamte Versorgungslandschaft in Tirol liefert die Website www.psychosoziale-angebote.tirol – sie soll, so eine der Empfehlungen des BEP, künftig noch bekannter gemacht werden. Ein weiterer Fokus liegt zunächst auf einer besseren Koordination, Vernetzung und dem Nahtstellenmangement – mit dem Ziel, eine reibungslose Zusammenarbeit aller Stakeholder im psychosozialen Bereich sicherzustellen.

Hier kann der BEP eingesehen werden.