Spitalsreform sichert Patientenversorgung am BKH Schwaz

Zukunftsorientierte Weiterentwicklung ist gewährleistet

In sehr konstruktiver und partnerschaftlicher Atmosphäre wurden die „Häusergespräche“ für das Bezirkskrankenhaus (BKH) Schwaz Anfang Mai abgeschlossen. In der Silberstadt präsentierte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg heute, Freitag, gemeinsam mit Verbandsobmann Franz Hauser entscheidende Maßnahmen einer zukunftsorientierten Weiterentwicklung des BKH Schwaz, welche nach Abschluss der zweiten Häusergesprächsrunde vereinbart wurden.

Anpassung an medizinischen Bedarf und Absicherung des Standortes

Das Bezirkskrankenhaus betreibt auch weiterhin in der Fachrichtung Innere Medizin eine Abteilung mit 66 Betten und in der Fachrichtung Chirurgie eine Abteilung mit 52 Betten und drei tagesklinischen Plätzen. Wie bisher wird auch ein Department für Akutgeriatrie und Remobilisation mit 24 Betten ausgewiesen. „Die Zukunft der Spitalsversorgung im Bezirk Schwaz ist für die nächsten Jahre sichergestellt. Durch ein breites Fächerspektrum sind optimale Versorgungsprozesse im Bezirk Schwaz langfristig gewährleistet, die für die Bevölkerung unverzichtbar sind. Das BKH Schwaz leistet hier mit all seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eine exzellente Arbeit, die wir mit den geplanten Maßnahmen im Rahmen der Tiroler Spitalsreform weiter aufwerten wollen“, informiert Tilg. Der Gesundheitslandesrat führt weiter aus, dass auch die Fachrichtung Gynäkologie und Geburtshilfe als Abteilung mit 18 Betten und einem tagesklinischen Platz erhalten bleibt.

NEU: Zentrale ambulante Erstversorgungseinheit (ZAE)

Als spitalsentlastende Maßnahme ist eine ambulante Erstversorgungseinheit mit einem 24-Stunden-Service an sieben Tagen in der Woche geplant. „Ambulante Erstversorgungseinheiten sollen kurze Wartezeiten und eine gezielte Behandlung im Bereich der allgemeinmedizinischen Versorgung für die Patientinnen und Patienten bieten“, erklärt Tilg.

Bedarfsanpassung im Bereich HNO

Angepasst an die rückläufige Nachfrage werden die Kapazitäten in der HNO-Abteilung. Dazu wird eine so genannte dislozierte Wochenklinik mit zwölf Betten und einem tagesklinischen Platz eingerichtet. Die Übernahme der Notfallversorgung am Wochenende wird zukünftig im Verbund mit Bezirkskrankenhaus Kufstein sowie Landeskrankenhaus Innsbruck erfolgen.

Übergangspflege am BKH Schwaz als Vorzeigebeispiel

Mit der Einrichtung einer Übergangspflege vor acht Jahren zählt das Bezirkskrankenhaus zu den Referenzhäusern in Österreich. Im Rahmen der Tiroler Pflegeoffensive sollen bis 2025 auch in den restlichen Bezirken entsprechende Kapazitäten nach dem Schwazer Vorbild eingerichtet werden. Im Rahmen des Strukturplanes Pflege 2012-2022 des Landes Tirol sind für den Bezirk Schwaz derzeit 16 Plätze für Übergangspflege genehmigt und bis 2022 acht weitere Plätze als Ausbaukontingent vorgesehen.

Mobiles Palliativ-Team startete mit Jahresbeginn

Um das Ziel der bestmöglichen Betreuung und Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen zu verwirklichen, erweiterte mit Jahresbeginn das Mobile Palliativ Team mit ExpertInnen des BKH Schwaz das Angebot an mobilen Diensten im Bezirk. „Mit diesem Team ist es möglich, Menschen mit unheilbaren, fortschreitenden Erkrankungen aus dem Bezirk zu Hause in ihren eigenen vier Wänden optimal zu versorgen“, so LR Tilg. Das BKH Schwaz sei für die künftigen medizinischen und pflegerischen Herausforderungen gerüstet.

Stärkung des Standorts

„Ich möchte dem zuständigen Landesrat sowie den Fachleuten im Landhaus in Innsbruck für die gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe meinen Dank aussprechen. Mit dem vorliegenden Maßnahmenpaket wird unser Krankenhaus nachhaltig gestärkt und damit für die nächsten Jahrzehnte abgesichert. Ganz besonders wichtig ist mir, dass die Menschen unserer Gemeinden bestmöglich versorgt werden“, freut sich Bgm Franz Hauser.

Dieses Ergebnis des zweiten Häusergesprächs wird der Landeszielsteuerungskommission des Tiroler Gesundheitsfonds zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Spitalsreform folgt bundesweiten Vorgaben aus der österreichischen Gesundheitsreform.