Tigermücke wird in Tirol weiterhin überwacht

Keine für den Menschen krankmachenden Viren nachweisbar

2012 wurde die asiatische Tigermücke in Nordtirol erstmals nachgewiesen. 2017 erfolgte im Unterinntal zum ersten Mal eine Reihe von Eiablagen mit teilweise erheblicher Gelegezahl. Dies ist weiterhin kein Hinweis auf die Etablierung der Tigermücke in Nordtirol. „Aber die Verteilung der Fundorte sowie der Zeitpunkt des Auftretens schließen eine anlaufende Sesshaftwerdung nicht aus. Keine der Mücken in Tirol gilt als mit für den Menschen krankmachende Viren infiziert. Die seit 2016 laufenden Untersuchungen des Landes Tirol werden im kommenden Jahr zeigen, ob sich der Bestand tatsächlich halten kann“, berichtet Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber.

In den letzten Jahrzehnten ist diese Mückenart weltweit durch Warentransporte und Reisetätigkeiten verschleppt worden. Sie verbreitet sich seit den 1990er Jahren auch in Europa. Die asiatische Tigermücke ist eine ursprünglich in den süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen beheimatete Stechmückenart. Sie kann Überträger von Viren wie dem Zika-, Chikungunya- und Dengue-Virus sein, die primär in den Tropen und Subtropen vorkommen. Somit kann der Stich der Tigermücke durch Übertragung der Erreger Erkrankungen beim Menschen auslösen. Hierzulande sind auf diese Weise ausgelöste Erkrankungen aber nur bei Fernreisenden bekannt.

Das Land Tirol betreibt gemeinsam mit dem Osttiroler Virologen Gernot Walder seit 2016 ein intensives Monitoring, um das Auftreten der Tigermücken zu erfassen. Primär wird der Eintrag aus südlichen Ländern entlang der Autobahn durch Autoreisen und Transporte erwartet. Asiatische Tigermücken kommen in städtischen wie ländlichen Gebieten vor. Diese Insekten sind bereits in Südtirol bis in den Raum Bozen vertreten. Auch bei diesen Beständen konnten keine für den Menschen krankmachenden Viren nachgewiesen werden. In Osttirol wurde eine einmalige Eiablage am Speicher Tassenbach im Gemeindegebiet Strassen festgestellt. Der Fund bestätigt, dass Tigermücken aus Südtirol und dem Trentino eingeschleppt werden und hier lange genug überleben, um Eier abzulegen.

Tigermücken legen ihre Eier bevorzugt in kleine Wasseransammlungen in Astlöchern oder Blattachseln von Pflanzen. In der städtischen Umgebung sind es meist verstopfte Regenrinnen, Gullis oder mit Wasser gefüllte Behälter wie Regentonnen, Blumenvasen, Pflanzenuntersetzer, Eimer, Dosen, Flaschen oder Gläser. Besonders attraktiv für die Eiablage sind im Freien gelagerte Autoreifen. Eier können Trockenheits- und Kälteperioden überdauern, brauchen aber Wasser zur Entwicklung. Diese dauert bis zu zwei Wochen.

Eingeschleppte Mücken sollten daher in der warmen Jahreszeit so wenig wie möglich geeignete Brutplätze finden: Alle Möglichkeiten zu kleinen Wasseransammlungen sollten daher in den privaten Gärten wie auch in öffentlichen Bereichen vermieden werden.

Link zur Seite der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES):

<link https: www.ages.at themen ages-schwerpunkte vektoruebertragene-krankheiten gelsen-monitoring>www.ages.at/themen/ages-schwerpunkte/vektoruebertragene-krankheiten/gelsen-monitoring/