Interessensausgleich im Wattental
Verschneite Pulverschneehänge in alpiner Landschaft, eine renovierte Schutzhütte als Stützpunkt, Tourenbeschreibungen in einschlägigen Führern. Dies sind die Zutaten, die an vielen Wochenenden hunderte Sportbegeisterte zum Schitourengehen und Schneeschuhwandern in die Region Wattental locken. So schön und erlebnisreich Tourengehen in unberührter Winterlandschaft auch ist – damit der angrenzende Wald als Lebensraum für Tiere, Bäume und Pflanzen nicht leidet, wird jetzt verstärkt um mehr Verständnis bei den Sportbegeisterten geworben.
Wo sich viele Menschen aufhalten, sind gerade in der Nähe von Wildfütterungen und Einstandsgebieten Schäden im Wald vorprogrammiert. „Das Wild leidet unter Stress, und das kann im Verbiss von Jungbäumen und Schälschaden an größeren Bäumen enden.“, weiß der örtliche Berufsjäger Fritz Mayr.
Diese unerwünschten Auswirkungen waren im Wattental deutlich sichtbar. In einem Teil des Jagdgebietes am Truppenübungsplatz, das auf Grund der Österreichischen Bundesforste AG liegt, kommt es vor allem an den Wochenenden zur Beunruhigung des Rotwildes im Fütterungsbereich.
Information ist das Ziel
Inzwischen haben die Jagdverantwortlichen gemeinsam mit Vertretern des Alpenvereines, der Bundesforste und der zuständigen Bezirksforstinspektion Steinach Lösungen gefunden, wie diesen Schäden in den Einstandgebieten des Wildes und im angrenzenden Zirben-Jungwald vorgebeugt werden kann. Im ersten Schritt wurden attraktive Tafeln aufgestellt, die die Besucherinnen und Besucher über die Zusammenhänge zwischen dem Stress für das Wild und den Schäden am Wald informieren. Außerdem werden die Sportbegeisterten in weniger sensible Bereiche gelenkt.
Weitere Maßnahmen geplant
Weiters ist geplant, für die Besucherinnen und Besucher direkt am Ausgangspunkt für Touren Broschüren aufzulegen, die über Wild und Wald schonendes Verhalten informieren. Auch die Sensibilisierung der Mitglieder alpiner Vereine vor allem im süddeutschen Raum ist ein weiterer Punkt, der in den Mitgliederzeitschriften noch zu realisieren sein wird.
Diese gelungene Schitourenlenkung im Wattental ist ein Beispiel dafür, wie durch fruchtbare Zusammenarbeit aller Betroffenen tragfähige Lösungen zu finden sind.