Euregio-Museumstag - 27. September 2019
Bei strahlendem Herbstwetter fanden sich am Freitag, den 27. September 2019, "Museumsmenschen" (Zitat Landesrätin Drin. Beate Palfrader) aus der Euregio - Tirol, Südtirol, Trentino, im beeindruckenden Ambiente des Hauses der Musik in Innsbruck ein, um sich zu treffen, sich zu vernetzen, sich auszutauschen und einen spannenden gemeinsamen Tag zu verbringen.
Der Gesamttiroler Museumstag stand in diesem Jahr unter dem Motto "Jubiläums- und Gedenkjahre – Chance und Herausforderung für Museen". Interessant hörte sich der Hauptvortrag von Drin. Monika Sommer, Gründungsdirektorin Haus der Geschichte Österreich in Wien an, welcher den Titel trug: "Jubiläen als Chance oder als Falle für die Erinnerungsarbeit".
Das Nachmittagsprogamm sah ein spannendes Besuchsangebot und Führungen in und um Innsbruck vor – selbstverständlich ganz im Zeichen des Jubiläumsjahres "Max 500" - anlässlich des 500. Todestages von Kaiser Maximilian I.
Aber nun da capo: In seiner Begrüßung bestätigte HR Dr. Thomas Juen, der Vorstand der Abteilung Kultur im Amt der Tiroler Landesregierung, die Zielsetzung des Gesamttiroler Museumstages im Haus der Musik in Innsbruck – nämlich: kulturelle Begegnung und Vernetzung. Museumstage dienen dazu, das Verständnis an der gemeinsamen Geschichte zu fördern. Landesrätin Drin. Beate Palfrader begrüßte die aus nah und fern angereisten Anwesenden und zitierte aus dem "Weißkunig" – Maximilian I. wies bereits vor langer Zeit auf die Notwendigkeit hin, ein Gedächtnis zu schaffen, um nicht mit dem Glockenton vergessen zu werden.
Die Landesrätin unterstrich, dass Museen eine identitätsstiftende Funktion ausüben und Jubiläen die Möglichkeit bilden, durch Aktivitäten die Geschichte zu hinterfragen. Wichtig sind beim Gedenken die Ehrlichkeit und der Mut, vor allem in Bezug auf "dunkle Kapitel" der Geschichte. Die Vergangenheit verschwindet nicht, sie ist immer da. Eine rege Teilnahme am Museumstag (es meldeten sich ca. 130 Personen an) freut natürlich die Veranstalter - eine Möglichkeit des intensiven Austausches im Rahmen der Museumsarbeit der Euregio, welche kein politisches Konstrukt darstellt, ist zu begrüßen.
Ein Höhepunkt dieser gemeinsamen Arbeit stellt das für 2021 vorgesehene Euregio-Themenjahr der Museen zum Thema "Transport – Transit – Mobilität" dar. Drin. Angelika Fleckinger übermittelte in ihren Grußworten die Wünsche von Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher, einen Saluto aus Trentino hörte das Publikum von Dr. Claudio Martinelli, welcher den Blick aus dem Fenster des großen Saales im Haus der Musik, gerichtet auf den großen Baum, eine Säuleneiche, miteinbezog.
Bereits zu Beginn als auch zwischen den Programmpunkten konnten dargebotene Musikstücke dem Veranstaltungsort gerecht werden, der Münzmeister der Münze Hall bot in den Pausen die Möglichkeit an, eine Kaiser Maximilian I.-Gedenkmünze zur Erinnerung selbst zu prägen.
Drin. Monika Sommer vom Haus der Geschichte Österreich stellte in ihrem Hauptvortrag zum einen das von ihr als Gründungsdirektorin geleitete Museum in Wien vor und zum anderen thematisierte sie aktuelle und historische Beispiele der Veränderung von Erinnerungskultur. Im Anschluss an die Kaffeepause nahm Drin. Sommer an der Podiumsdiskussion, gemeinsam mit Drin. Angelika Fleckinger, Bozen, Drin. Katharina Seidl, Innsbruck, dott.ssa Patrizia Marchesoni, Trient, teil, welche von Drin. Edith Hessenberger moderiert wurde. Es wurde versucht, die Frage zu beantworten, ob und wie Jubiläums- und Gedenkjahre nachhaltig im Museumsbereich gestaltet werden können.
Ein Ausblick auf das bereits erwähnte Themenjahr "Transport - Transit – Mobilität" 2021 wurde von Mag. Dr. Christoph von Ach, dem Generalsekretär des EVTZ, gegeben.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Haus der Musik, bei dem vor allem das Netzwerken und die eventuelle Überwindung von Sprachbarrieren im Vordergrund stand, hatten die Teilnehmer des Gesamttiroler Museumstages die Möglichkeit, das organisierte Angebot an Führungen in der Hofburg, im Schloss Ambras, im Zeughaus und im Wei sraum.Designforum zu nutzen, auch das Goldene Dachl mit seiner Sonderausstellung zu Kaiser Maximilian I. „Was bleibt?“ war zu besuchen. Wer die Stadtrundgang-App "1519: Tirol + Maximilian x 10" noch nicht aktivierte, erhielt die Möglichkeit, dies in diesem Rahmen zu tun.
Die Teilnehmer am Gesamttiroler Museumstag 2019 trafen sich am späten Nachmittag im Kreuzgang des Volkskunstmuseum für ein Abschluss Statement und der - natürlich dem Maximilian-Gedächtnisjahr entsprechenden - Möglichkeit, die Hofkirche zu besichtigen. Ein stimmungsvoller Abschluss jedenfalls!
[Simone Gasser]