Archiv & Quelle - 39
Sinn und Zweck der Landesaufnahmen war es, das Staatsgebiet, in unserem Fall das Reich der Habsburger, nach einheitlichen Vorgaben zu kartieren, vom und für das Militär, das auf präzises Kartenmaterial angewiesen war. Als später Nachläufer wurde die Grafschaft Tirol von der Ersten oder Josephinischen Landesaufnahme erfasst; die 1801 einsetzenden Arbeiten mussten aber 1805 abgebrochen werden. Die Erste Landesaufnahme in Tirol blieb ein Stückwerk. Daher war Tirol eines der ersten österreichischen Kronländer, in dem die 1806 unter Kaiser Franz I. veranlasste Zweite oder Franziszeische Landesaufnahme umgesetzt wurde, in den Jahren 1816 bis 1821. Das Gebiet der Grafschaft Tirol wird bei der Zweiten Landesaufnahme durch 145 handgezeichnete Aufnahmeblätter im Maßstab 1: 28.800 abgedeckt. Das Kartenwerk war militärische Verschlusssache. Immerhin wurden von ihm Karten abgeleitet und veröffentlicht: etwa die 1823 erstmals als Kupferstich publizierte „Spezialkarte für Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein“.