Mischbestände
[Urkunden]
Urkundenreihe I
Wichtigster Urkundenbestand des Tiroler Landesarchivs, hervorgegangen aus dem früheren Schatzarchiv der Tiroler Landesfürsten. Diese bzw. ihre Behörden waren Aussteller, Empfänger oder Vertragspartner in diesen Urkunden (1004-1780).
Urkundenreihe II
Diese Urkunden gehen zum einen Teil auf das landesfürstliche Schatzarchiv zurück, zum anderen Teil stammen sie (1188-1850) aus dem Fundus beschlagnahmter Adelsarchive oder aufgelöster Archivfonds des Tiroler Landesarchivs.
Urkundenreihe III (Landesverträge)
Hervorgegangen aus einer im 18. Jahrhundert angelegten Sammlung von Vertragsurkunden (1736-laufend) der Tiroler Landschaft. Seit dem 19. Jahrhundert dient diese Urkundensammlung dazu, Verträge der Landesanstalten und des Landes Tirol abzulegen und aufzubewahren.
Kaiserurkunden
Sammlung von Urkunden (1004-1634), die von den römischen Kaisern und Königen ausgestellt wurden.
Großlibelle
Sammlung von großformatigen oder sogenannten Prachturkunden (1317-1912).
Parteibriefe
Sammlung von Urkunden (1192-1803), die Privatpersonen zwecks Nachweis von Rechtstiteln bei landesfürstlichen Behörden eingereicht haben.
Urkunden des Kameralarchivs
Sammlung von Urkunden, die im Bereich der Finanzverwaltung, der Kammer in Innsbruck, erwachsen ist. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie geteilt: Im Neueren Kameralarchiv werden die staatlichen Verträge, im Stiftungsarchiv die Stiftbriefe abgelegt.
Urkunden des Kameralarchivs (Älteres Kameralarchiv) ca.1550-1827
Urkunden des Kameralarchivs (Neueres Kameralarchiv) ca. 1828-1956
Urkunden des Kameralarchivs (Stiftungsarchiv) 1828-laufend
Dienstreverse I/II
Dienstreverse (ca. 1520-1800) waren Urkunden, in denen Personen, die in den Dienst des Landesfürsten traten, diesem ihr beginnendes Arbeitsverhältnis bestätigten.
Kautionsurkunden
Landesfürstliche Beamte und Bedienstete, vor allem solche im Bereich der Finanzverwaltung, mussten bei Dienstantritt Haftungsgelder hinterlegen. Dieser Vorgang ist in eigenen Urkunden (1657-1820) festgehalten.
[Akten]
Registratur Lachemayr
Dokumentation landesfürstlicher Rechte in Tirol und den Vorlanden und amtlicher Schriftverkehr des Schatzarchivregistrators Franz Lachemayr aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Ambraser Memorabilien
Zugunsten der Sammelakten und anderer Bestände stark reduzierter Bestand von Akten (15.-18. Jh.), die vornehmlich aus den Beständen verschiedener Innsbrucker Zentralbehörden stammen.
Pestarchiv
Diese Akten, die nach Sachgebieten aufgegliedert sind und den Zeitraum ca. 1500-1700 bestreichen, stammen vornehmlich aus Regierung und Kammer, den zwei Zentralbehörden in Innsbruck.
Cattanea
Ansammlung von Einzelakten der Regierung, Repräsentation und Kammer sowie des Guberniums (ca. 1600 bzw. 1700-1800) mit zeitlichem Schwerpunkt im 18. Jahrhundert.
Cameral-Cattanea
Ansammlung von Einzelakten der Repräsentation und Kammer und des Guberniums (1700 bzw. 1750-1800), wobei der sachliche Schwerpunkt auf der Finanzverwaltung, der zeitliche in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts liegt.
Sammelakten
Dieser Aktenbestand ist gegliedert in zeitliche Reihen (Reihe A/B/C/D), diese wiederum nach Sachgebieten; die Reihe E ist weder thematisch noch zeitlich gebunden. Die Akten und Schriftstücke (ca. 1565-1900) stammen von den verschiedensten Behörden und Institutionen.
Pfandschaften
Dieser Bestand, gegliedert in vier Reihen, hat Akten über jene tirolischen und vorländischen Gerichte und Ämter zum Inhalt, die vom Landesfürsten oder Staat bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts (ca. 1450 bzw. 1600-1850 bzw. 1865) an Private zu Pacht, Pfand oder Lehen verliehen worden sind.
Vorarlberger Akten
Akten (ca. 1402-1790), vornehmlich der Regierung, die Herrschaften vor dem Arl betreffend.
Vorarlberger Landtagsakten
Akten (1541-1702), vornehmlich der Regierung in Innsbruck, die Vorarlberger Landstände betreffend.
Tiroler Landtagsakten
Akten (1455-1809) der Regierung und des Guberniums die Tiroler Landstände betreffend.
Grenzakten
Dieser Bestand, der sich in Ältere und Neuere Grenzakten unterteilt, hat amtliches Schriftgut (1400-1820 und 1815-1919) zu den Landesgrenzen der Grafschaft Tirol und den landesfürstlichen Hoheitsrechten in anderen Ländern zum Inhalt.
Alte Forstakten
Dieser Bestand umfasst in der Masse Aktenmaterial (ca. 1550-1850) des Ende des 18. Jahrhunderts aufgelösten Obristforstmeisteramtes, der obersten Forst- und Jagdbehörde Tirols, sowie versprengtes Aktengut einzelner Forstämter aus dem 19. Jahrhundert.
Fischereiakten
Aktenmaterial zum Fischereiregal der Tiroler Landesfürsten (ca. 1500-1800).
Adelssachen
Umfasst Schriftstücke, Akten wie Urkunden, zu den Standeserhebungen, Wappenverleihungen und ähnlichen Privilegierungen (ca. 1500-1918) seitens der Tiroler Landesfürsten.
Kunstsachen
Sammlung von Schriftstücken, unterteilt in drei Reihen, aus diversen Behördenfonds des TLA zum Thema Kunst und Kunstgewerbe (ca. 1500-1800).
Münzsachen
Der Bestand setzt sich vorwiegend aus Akten und Amtsbüchern des Münzamtes Hall sowie einer archivischen Sammlung (ca. 1480-1860) zum Thema Münzsachen zusammen.
Archivsachen
Der Bestand, unterteilt in zwei Reihen, umfasst Akten zum Aufbau und zur Organisation der als Vorläufer des Tiroler Landesarchivs geltenden Archive und Registraturen, sowie zum Erwerb und Abtretung von Archivalien (ca. 1500-1970).
Autogramme
Sammlung von Schriftstücken von der Hand (Autographen) bedeutender Persönlichkeiten oder solchen mit deren Unterschriften (ca. 1360-1816).
Standeslisten der Landesschützen und Landsturmkompanien 1809
Tiroler Landesverteidiger 1809
Englische Subsidien 1809
[Kodices und Amtsbücher]
Handschriften
Unter Handschriften versteht man mit der Hand geschriebene Bücher und grenzt sie somit von den per Druck vervielfältigten Büchern ab. Der Bestand Handschriften ist, wie der Bestand Sammelakten für die Akten, im Tiroler Landesarchiv ein Sammelbecken für jenes buchähnliche und handschriftliche Schriftgut, das nicht anderen Beständen mit eindeutiger Provenienz zugeschrieben werden kann. Die meisten der über 6700 Exemplare dieses Bestandes (ca. 1280-laufend) stammen von Ämtern und Behörden und sind daher als Amtsbücher im weitesten Sinn anzusprechen.
Handschriften (LA)
Auch das Landschaftliche Archiv (LA) hat einen, wenn auch wesentlich kleineren, Bestand an Handschriften aufzuweisen.
Urbare
Unter Urbaren sind Besitzstandsverzeichnisse von Grundherrschaften oder Einnahmeregister aus diesem Rechtstitel zu verstehen. Die Urbare dieser Sammlung (ca. 1280-1840) gehen zumeist auf den Tiroler Landesfürsten als Grundherrn zurück.
Kataster
Unter Kataster sind Steuerverzeichnisse zu verstehen. Die Masse der Kataster dieser Sammlung, die nach Steuerbezirken (Gerichten) gegliedert ist, sind Grundsteuerverzeichnisse (ca. 1545-1890), wobei der Maria-theresianische Grundsteuerkataster von etwa 1780 dominiert, der in Tirol rund 100 Jahre in Geltung war.
Inkunabeln
Bescheidene Sammlung von Frühdrucken (ca. 1475-1530), vor allem in Form von landesfürstli-chen Mandaten und Gesetzen.
Inventare
Der Bestand (ca. 1400-1900), thematisch untergliedert in fünf Reihen, umfasst Vermögens- und Verlassenschaftsinventare der Tiroler Landesfürsten und ihrer Ämter, der Klöster, der Pfarren und Seelsorgskirchen, vereinzelt von Adeligen, Bürgern und Bauern.
Kirchen- und Bruderschaftsrechnungen
Abrechungen über Ein- und Ausgaben bzw. den Vermögensstand von katholischen Kirchengemeinden und religiösen Bruderschaften (ca. 1780-1860).
Zollamtsrechnungen
Abrechnungen über Ein- und Ausgaben der landesfürstlichen Zoll-, Weg- und Mautämter (ca. 1700-1800).
Karten und Pläne
Der Bestand (ca. 1540-1950) umfasst zum geringen Teil kartographisches Sammelgut, also gedrucktes Kartenmaterial, vornehmlich Tirol und seine Regionen betreffend. In der Masse sind die Karten und (Bau)pläne individuell für bestimmte amtliche Zwecke per Hand angefertigt worden, anlässlich von Grenzstreitigkeiten, für die Planung von Wasserschutzbauten, Straßen, Amtsgebäuden usw. Die Bergwerkskarten machen zwar ein gutes Drittel des Bestandes aus, sie stammen aber fast ausnahmslos von der Bergwerksverwaltung Kitzbühel. Geographischer Schwerpunkt ist das heutige Bundesland Tirol, zeitlicher das späte 18. Jahrhundert und die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nur wenige Karten betreffen das Trentino und die Vorlande.
Katastermappen
Das Tiroler Landesarchiv besitzt eine fast komplette Serie der mittels Steindruck vervielfältigten Katastermappe der Katastralgemeinden des Bundeslandes Tirol und Südtirols, die im Zuge der Zweiten oder Franziszeischen Landesaufnahme im Maßstab 1:2880 erstellt und 1861 in Tirol abgeschlossen wurde.
Feldmappen
Revidierte und überholte Katastermappen (1870-1970) von Katastralgemeinden des Bundeslandes Tirol.
Kartensammlung Pekny
Gedruckte Karten und Reiseführer Tirol und Österreich betreffend (ca. 1870-1950).