Luise Biasioli
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Mein Name ist … Ich erzähle die Geschichte von Luise Biasioli, einer Schreibkraft im Landhaus. Sie stirbt nach einem Luftangriff im Luftschutzkeller des Gebäudes.
Luise Biasioli wird 1893 in Trient geboren. Ihre Schulausbildung absolviert sie in Innsbruck. Ab 1924 arbeitet sie im Landhaus. Mit dem Beginn des Kriegs im September 1939 ändern sich die Arbeitsbedingungen drastisch. Täglich drohen Luftangriffe der alliierten Streitkräfte.
Am 15. Dezember 1943 ereignet sich zur Mittagszeit der schwerwiegendste Angriff auf Innsbruck. Ein Sirenengeräusch und das Läuten der Landhauskapellenglocke warnen vor einem bevorstehenden Angriff. Für die Angestellten gibt es klare Anweisungen. Sie müssen die Fenster öffnen, um Luftdruckschäden zu verhindern. Schreibmaschinen und Telefone muss das Personal in Sicherheit bringen. In den Luftschutzräumen benötigen die Angestellten Taschenlampen und Schals oder Handtücher, um sich vor Rauch und Staub zu schützen.
Die Folgen des Angriffs sind erschütternd: 269 Tote, 500 Verwundete, 1.627 Obdachlose und 45 völlig zerstörte Häuser. Das Regierungsviertel und das Landhaus werden schwer beschädigt. Mindestens 6 Angestellte sterben bei diesem Angriff. Luise, damals 50 Jahre alt, ist eines der Opfer.
- Totenbeschau
Innerhalb der Belegschaft gibt es große Aufregung über die unzureichenden Luftschutzräume. Der Angst seines Personals begegnet Gauleiter Franz Hofer mit Härte. Die Angestellten müssen bis kurz vor einem drohenden Luftangriff in den Büros bleiben. Eine eigens eingesetzte Wache verhindert das Verlassen des Gebäudes. Wer sich nicht daran hält, wird bestraft. Die Verabschiedung der Bombentoten des 15. Dezember findet am Landhausplatz statt. Die Menschen trauern und Gauleiter Hofer nimmt die Zeremonie zum Anlass, sie auf einen „Kampf bis zum letzten Atemzug“ einzuschwören.
- Foto Begräbnis