Naturdenkmal Hochmoor Radurschltal
Aus dem Naturdenkmalbuch des Bezirkes Landeck (Bescheid vom 24. 8. 1970) geht nicht eindeutig hervor, welches Moor oder welche Moore Naturdenkmäler sind.
Es heißt ausdrücklich "Radurschltal-Hochmoore", also mehrere. In der Alpenvereinskarte, Blatt Nauderer Berge, herausgebracht 1982, ist das Wildmoos, ca. 600 Meter südwestlich des Forsthauses Wildmoos, als Naturdenkmal bezeichnet.
Das Wildmoos liegt in ca. 1690 m Höhe auf der ortographisch linken Seite des Radurschltales gut 20 Höhenmeter über dem Talbach. Es ist ein Latschenhochmoor. Strünke von Latschen deuten darauf hin, dass diese vor Jahren abgeschnitten wurden. Im Moor stehen außer Latschen auch einzelne Birken. Im Moor haben sich zahlreiche Bulte gebildet. Rings um das Moor stocken Fichten und Zirbelkiefern. Am Nordrand des Wildmooses steht ein Hochstand, von dem aus das gesamte Moor überblickt werden kann.
Mit Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Landeck vom 29.05.2007, Zl. 4-7974 wurde zusätzlich das Hochmoor Sevondaschg zum Naturdenkmal erklärt.
Unterhalb des Sevondaschg erstreckt sich in einem Bergkar auf etwa 2.050 - 2.100 m eine ca. 6 ha große Moorfläche, aus der die Bäche in das Rauchtal abfließen. Es ist ein subalpiner Moorkomplex ausgebildet, der nordostexponiert ist und zangenförmig von alpinen Wildbächen umflossen wird. Das Moor ist beinahe baumfrei, nur vereinzelte Zirbenkrüppel sind auf höher gelegenen trockenen Bulten zu finden. Innerhalb des Moores kommt es zu einer Abfolge verschiedener Sukzessionsstadien vom Flachmoor über Zwischenmoor zum Hochmoor. Entlang der Bäche sind Quellmoorbereiche mit sternblütigem Steinbrech ausgebildet.
Das Moor wird durch den Bach gespeist, der im Taleinschnitt unterhalb des Sevondaschg entspringt. Entlang des Talgrundes, der immer enger und steiler wird, setzt sich das Moor an den Bachufern und zum Teil an den beginnenden Hanganstiegen fort. Zu den Verlandungsmooren in Form von Braunseggensümpfen mit schmalblättrigem Wollgras kommen Quellmoore mit Kelchliliensimse und Moosen hinzu. Hangaufwärts beginnen alpine Zwergstrauchgesellschaften mit rostblättrigen Alpenrosen, die von hochwüchsigen Zirben durchsetzt sind. Kleinflächig sind Borstgrasrasen mit Rasenschmiele flächig eingestreut.
Der Moorkomplex wird nach Osten und Süden und teilweise auch nach Norden von einem Zirbenwaldbereich umschlossen.