Naturdenkmal Pillermoor
Das Naturdenkmal Pillermoor liegt unweit des Pillersattels südwestlich des ehemaligen Torfwerkes Putzenmoor. Es ist ein Latschen-Hochmoor und wurde 1970 zum Naturdenkmal erklärt.
Das Pillermoor ist über mehrere Wanderwege zu erreichen. Ein Weg zweigt ca. 500 Meter nördlich der Pillerhöhe, von der Straße Pillerhöhe - Piller, nach Nordosten ab. Der ehemalige Zufahrtsweg zum Torfwerk, das bis 1971 in Betrieb war und nach dem Brand des Preßwerkes stillgelegt wurde, bildet auch den Zugang zum Naturdenkmal Pillermoor. Die südwestliche Schleife des Moorlehrpfades umrundet das Naturdenkmal, Tafeln informieren den Wanderer ausführlich über das Moor.
Die Bezeichnungen Nieder- bzw. Hochmoor werden nicht vom Standort - Gebirge oder Flachland - abgeleitet, sondern beziehen sich auf die jeweils charakteristische Geländeform und die unterschiedliche Nährstoffversorgung. Beide Moortypen können nicht exakt voneinander getrennt werden. Hochmoore entwickeln sich aus Niedermooren, aber nicht von heute auf morgen, sondern in Jahrtausenden. Ob es sich bei einem Feuchtbiotop um ein Hoch- oder Niedermoor handelt, kann man an einer Reihe von typischen Merkmalen erkennen.
Niedermoore werden vom Grundwasser gespeist. Das in ihnen zurückgehaltene Wasser kann aber außerdem noch von Überschwemmungen oder von der jährlichen Schneeschmelze herrühren. Sie sind nährstoffreich, deshalb können sich Torfmoose gegen die Konkurrenz anderer feuchtigkeitsliebender Pflanzenarten nicht durchsetzen. Hohe tierische Artenvielfalt und Individuendichte kennzeichnen diesen Lebensraum.
Hochmoore hingegen werden ausschließlich vom Regenwasser gespeist. Durch das konzentrische Wachstum der Torfmoospolster entsteht meist die für Hochmoore charakteristische uhrglasförmige Aufwölbung. Hochmoore sind Extremstandorte mit eigenem Mikroklima. Hohe Individuendichte, aber eine geringe Artenzahl kennzeichnen diesen Lebensraum. Sie sind so nährstoffarm, daß nur Hungerkünstler unter den Pflanzen dort leben können. Hier finden sich etwa der Sonnentau oder das Fettkraut, Vertreter der wenigen "fleischfressenden" Pflanzen unserer heimischen Flora. Als naturbelassene Landschaftsreste kommt den Mooren heute auch höchste Bedeutung als Fluchtraum für Tiere zu, die sich aus der für sie unbewohnbar gewordenen Kulturlandschaft zurückziehen müssen.