Naturdenkmal Trisannaklamm
Die Trisannaklamm liegt südlich des Elektrizitätswerkes unterhalb der Trisannabrücke und erstreckt sich bis zwei Kilometer südlich oberhalb der Gfällbrücke. Drei Gemeinden haben Anteil an der Klamm: Pians, Kappl und Strengen.
Die Trisannaklamm ist die siedlungsfeindliche Mündungsschlucht der Trisanna, das Gfäll. Die Trisanna brauste früher viel wilder durch die enge Schlucht, die beidseits von Felsen und Steilhängen gesäumt ist. Die enge, ungangbare Schlucht verwehrte lange Zeit den Zugang zum Paznaun so nachhaltig, daß das Innerpaznaun noch lange unerschlossen blieb, als Römer und Rätoromanen schon feste Wohnsitze im unteren Engadin und im Montafon hatten. Das wilde Wasser nagte an den Ufern. Muren und Steinschlag beherrschten die Schlucht.
Durch die Kraftwerksbauten im Montafon und die Bachüberleitungen aus dem Oberpaznaun ins Montafon ist die Wasserführung der Trisanna stark zurückgegangen.
Der erste Fahrweg durch das Gfäll ins Paznaun wurde 1794 bis 1795 gebaut. Er war sehr rauh und holprig und nur mit einspännigen Karren befahrbar. 1883 bis 1887 wurde die Talstraße neu ausgebaut.
1978/79 wurde die Talstraße durch eine lange Steinschlag- und Lawinengalerie gesichert. Alle Straßenbauten und die Wassernutzung zur Energiegewinnung haben der Trisannaklamm ziemlich zugesetzt. Um die Klamm weitgehend zu schützen und in ihrer Natürlichkeit zu erhalten, wurde sie bereits 1928 zum Naturdenkmal erklärt.
Im Schluchtbereich ist der Flußlauf der Trisanna gekennzeichnet durch gewaltiges Blockwerk. Außer der Straße gibt es keinen gangbaren Weg oder Fußsteig im Klammbereich. In der Vegetation der Uferbereiche dominieren Grauerlen und Fichten. Im Sommer setzen die Weidenröschen einen schönen Farbakzent in die wilde Umgebung.