- Positive Entwicklung sichtbar: 90 Prozent der Maßnahmen in Umsetzung oder bereits abgeschlossen
- Nächstes Programm für Periode 2025 bis 2027 wird ab sofort erarbeitet
So viel Geld wie nie zuvor fürs Sanieren und den Heizungstausch, den laufenden Ausbau des öffentlichen Verkehrs, mehr Photovoltaik-Anlagen im ganzen Land – all das und vieles mehr ist Teil der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie: Insgesamt 191 Maßnahmen im Zeitraum von 2022 bis 2024 bilden das erste von insgesamt drei Maßnahmenprogrammen der Strategie, die Landeshauptmann Anton Mattle noch in seiner Funktion als Wirtschaftslandesrat federführend ausgearbeitet hat. Der aktuelle Umsetzungsstand wurde in der heutigen Regierungssitzung von Klimaschutzlandesrat René Zumtobel in Form eines Monitoringberichts vorgelegt. Gleichzeitig wurde bereits der Auftrag an die Fachabteilung erteilt, das nächste Maßnahmenprogramm zu erarbeiten. „Die Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie ist mir ein besonderes Anliegen, weil ich von Beginn an die nachhaltige Entwicklung anhand dieses Leitfadens begleitet habe. Tirol hat mit dieser Strategie eine Vorreiterrolle eingenommen, weil wir offen an Klimaschutz und Klimawandelanpassung unter Berücksichtigung von sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten herangegangen sind. Unsere Nachhaltigkeits- und Klimastrategie ist bislang von großem Erfolg gekrönt, wie das erste von drei Programmen zeigt. Statt einzufordern, zu verordnen und vorzuschreiben, begleiten und unterstützen wir die Tirolerinnen und Tiroler bei der nachhaltigen Transformation“, freut sich LH Mattle und erläutert: „Von den 191 Maßnahmen, die im ersten Maßnahmenprogramm vorgesehen sind, befinden sich bereits drei Viertel in Umsetzung, ein Sechstel ist sogar bereits abgeschlossen. Im Jahr 2024 sollen die noch offenen Projekte Fahrt aufnehmen.“ Der nun vorliegende Monitoringbericht bildet die Grundlage für das zweite Maßnahmenprogramm, das im Zeitraum 2025 bis 2027 zur Umsetzung kommt.
Die Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie ist Tirols Fahrplan in eine nachhaltige, klimaschonende Zukunft. In einem umfassenden Prozess mit BürgerInnenbeteiligung wurde die Strategie erarbeitet und 2021 beschlossen. In sechs Handlungsfelder unterteilt gibt sie die Ziele vor, die bis 2030 in Tirol erreicht werden sollen, um das Land nachhaltig auszurichten und fit für die Zukunft zu machen. „Unsere Strategie ist weit mehr als ein paar verschriftlichte Ideen. Gemeinsam mit vielen Partnern füllen wir sie mit Leben. Die Strategie setzt sich aus einer bunten Mischung aus Förderungen, gesetzlichen Vorgaben, Beratungsangeboten und bewusstseinsbildenden Maßnahmen zusammen“, ist LR Zumtobel überzeugt.
Maßnahmen mit Mehrwert für die Bevölkerung
Die Maßnahmen der Nachhaltigkeits- und Klimastrategie bieten einen Mehrwert für ganz Tirol. Beim Ausbau von Sonnenenergie wurden beispielsweise schon zahlreiche praktische und finanziell attraktive Schritte für Haus- und WohnungsbesitzerInnen gesetzt: So etwa die im September 2023 umgesetzte Novelle in der Tiroler Bauordnung, durch die PV-Anlagen am Wohnhaus mit einer Fläche bis zu 100 Quadratmetern weder anzeige- noch bewilligungspflichtig sind. Selbiges gilt für PV-Anlagen auf Freilandflächen. Mit erhöhten Fördersätzen im Rahmen der Wohnbauförderung werden pro Kilowatt-Peak (kWp) 250 Euro Förderung ausbezahlt. Die seit 1. Jänner bestehende Förderung für Stromspeicher von PV-Anlagen ergänzt die Förderangebote für Sonnenergie. Der massive Ausbau der Wohnbauförderung ermöglicht es vielen Tirolerinnen und Tirolern zudem, ihre Häuser aktuell mit bis zu 100 Prozent Förderung klimafit zu machen. „All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass Tirol lebenswert bleibt und wir unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir nützen aber auch die Chance, um unser Land und unseren Standort nachhaltig aufzustellen“, ist LH Mattle überzeugt.
„Eine Maßnahme, die ich besonders hervorheben möchte, ist der Klima-Check. Damit stellen wir sicher, dass alle neuen Gesetze in Tirol auf ihre Nachhaltigkeit sowie auf die Aspekte Klimaschutz und Klimawandelanpassung hin überprüft werden“, betont der für Nachhaltigkeit zuständige Landesrat Zumtobel.
„Semesterzeugnis“ und Wegweiser
LR Zumtobel zeigte sich heute durchaus zufrieden mit den Resultaten des ersten Monitorings: „Sei es im öffentlichen Nahverkehr – mit rund 68 Millionen Kilometern Angebot pro Jahr und damit auf die Bevölkerung gerechnet dem dichtesten Netz in ganz Österreich sowie aktuell mehr als 170.000 Stammkundinnen und Stammkunden – oder auch bei der Wohnbauförderung und dem Ausbau von erneuerbaren Energien. In vielen Bereichen gibt es schon sehr positive Entwicklungen, von denen sowohl die Bevölkerung als auch das Klima profitiert. Das verdanken wir der unermüdlichen Arbeit vieler Beteiligter im Sinne des Klimaschutzes“, nutzte der Landesrat die Gelegenheit, um sich für das Engagement zu bedanken. Denn die Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie ist nicht nur auf Landesebene fest verankert, sondern wird auch in die Regionen und Gemeinden getragen: Die Beratungsangebote von Energieagentur Tirol und Klimabündnis Tirol sowie das Engagement von mittlerweile elf Klima- und Energiemodellregionen (KEM) sowie neun Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR) tragen wesentlich dazu bei, dass die Themen auch direkt bei den Menschen ankommen.
Der nun vorliegende Monitoringbericht misst und bewertet das Erreichte anhand von Indikatoren – wie beispielsweise dem Energieverbrauch oder der Baulandquote in Tirol. „Bei einer so langfristig angelegten Strategie ist es wichtig, diese in regelmäßigen Abständen anhand objektiver Indikatoren transparent zu evaluieren. So können wir sicherstellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so LR Zumtobel. Mit dem Blick in die Zukunft war man sich heute einig, dass es „noch viel zu tun gibt, um ein enkeltaugliches und klimafittes Tirol der Zukunft zu schaffen.“ Insbesondere bei der Reduktion des Energieverbrauchs und dem Modal Split auf der Straße zeigt der Monitoringbericht die anstehenden Herausforderungen auf, die noch stärker forciert werden müssen. „Was wir nun schwarz auf weiß in Händen halten, ist die Grundlage, um die nächsten Maßnahmen für den Zeitraum 2025 bis 2027 festzulegen und den nachhaltigen Weg Tirols weiterzugehen“, so LH Mattle abschließend.