- Audiovisuelle Installation während Fastenzeit auch in Kartitsch zu besichtigen
- Teil des Spätwerks des renommierten Osttiroler Malers
- Georgskapelle zwischen Barock und moderner Kunst
45 Bleistiftzeichnungen gedruckt auf ein zwölf Meter langes Fastentuch, ergänzt um eingesprochene Textpassagen: Das audiovisuelle Kunstprojekt Kreuzweg von Oswald Kollreider ist ab heute, 5. März, bis 11. April erstmals öffentlich in der Georgskapelle des Alten Landhauses zu erleben. Kuratiert wird das Projekt vom Neffen des Osttiroler Künstlers, Oswald L. Kollreider, der gemeinsam mit Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann die Ausstellung am Vormittag eröffnete.
Oswald Kollreider wurde 1922 in St. Oswald/Kartitsch geboren. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien und an der Mal- und Zeichenschule Toni Kirchmayr in Innsbruck. Anfang der 1950er-Jahre zog er ins Ruhrgebiet und war er als Maler im Bergbau tätig. Ab diesem Zeitpunkt begann seine internationale Reise- und Ausstellungstätigkeit, die ihn weit über Tirols Grenzen hinausführte. Die letzten 20 Jahre seines Lebens verbrachte der 2017 verstorbene Maler zurückgezogen in Strassen. Dort entstanden auch seine Arbeiten für das Kunstprojekt Kreuzweg, das während der Fastenzeit zeitgleich in der Georgskapelle und in der Kirche von St.Oswald/Kartitsch zu sehen ist.
Führungen und Lesung begleiten Kunstprojekt
Die Installation stellt 45 Bleistiftzeichnungen mit dem Motiv Jesus am Kreuz in Form eines Fastentuchs aus. Das Geschehen auf dem Kreuzigungsberg Golgota ist in der ausschließlichen Darstellung von Jesus Christus verdichtet. Der auf den Zeichnungen enthaltene Text spannt einen Bogen vom Tod bis zur Auferstehung. Er wird von einer Kinderstimme und einem Sprechchor hörbar gemacht.
„Kunstinstallationen in Kirchen eröffnen den Dialog zwischen Kunst und Glauben, sie übersetzen religiöse Themen in moderne Formensprache. Mit Werken von Maurizio Bonato und Lois Anvidalfarei sowie temporären Projekten wie Kreuzweg von Oswald Kollreider ist unsere Georgskapelle nicht nur ein barockes Baudenkmal, sondern auch ein relevanter kultureller Ort der Gegenwart“, so LTPin Ledl-Rossmann.
Kreuzweg ist von 5. März bis 11. April 2025 in der Georgskapelle erlebbar, geöffnet ist das Gotteshaus Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 18 Uhr sowie am Freitag zwischen 8 und 13 Uhr. Die Audioeinspielung ist um 10, 12, 15 und 17 Uhr zu hören. Am 18. und 25. März sowie 1. und 8. April finden jeweils um 13 Uhr Führungen sowie am 11. März um 17 Uhr eine Lesung statt. Details unter auf unserer Webseite.