Wertvolles Glasgemälde aus dem 16. Jahrhundert kehrt nach Tirol zurück

Wappenscheibe Erzherzog Ferdinands II. als Dauerleihgabe der Landesgedächtnisstiftung in Schloss Ambras zu sehen

Schloss Ambras ist seit Kurzem um ein bedeutendes Kunstwerk reicher. Bei der gestrigen offiziellen Präsentation der Wappenscheibe Erzherzog Ferdinands II. aus dem Jahr 1574 im Hochschloss von Schloss Ambras zeigte sich Direktorin Veronika Sandbichler begeistert: „ Dieses wertvolle Glasgemälde konnte im Frühjahr 2015 von der Landesgedächtnisstiftung über Vermittlung des Bundesdenkmalamtes und des Österreichischen Nationalkomitees des Corpus Vitrearum erworben werden. Es befindet sich in einem hervorragenden Zustand und ist eines von wenigen Glasgemälden aus der Regierungszeit Ferdinands, welche nahezu vollständig erhalten geblieben sind.“

„Dass dieses Kunstwerk nach Jahrhunderten wieder seinen Weg zurück in die alte Heimat und vielleicht sogar an seinen angestammten Platz in Schloss Ambras gefunden hat, freut mich als Vorsitzenden des Kuratoriums der Landesgedächtnisstiftung natürlich ganz besonders“, so Landtagspräsident Herwig van Staa in seinem Statement. „Es ist eine der Hauptaufgaben der Landesgedächtnisstiftung, wichtige und kulturhistorisch bedeutsame Tiroler Kunstwerke für die Nachwelt zu erhalten“. Mit dem Ankauf dieser Wappenscheibe sei auch immer die Idee verbunden gewesen, das Werk dem breiten Publikum als Leihgabe in Schloss Ambras, also im passenden, stilechten Ambiente, zu präsentieren. „Es  wäre wohl auch ganz im Sinne ihres Auftraggebers Ferdinand gewesen, diese Kostbarkeit der Sammlung auf Schloss Ambras zuzuführen“, schloss van Staa.

Christina Wais-Wolf, Mitglied des Österreichischen Nationalkomitees des Corpus Vitrearum und ausgewiesene Spezialistin für Glasmalerei, erläuterte dem interessierten Publikum ihre neuesten Forschungsergebnisse zur bewegten Geschichte des Glasgemäldes und betonte abschließend noch einmal deren Bedeutung: „Diese Wappenscheibe komplettiert in besonderer Weise das Wissen um renaissancezeitliche Glasmalereistiftungen in Tirol“.

Das Werk des aus Feldkirch stammenden Glasmalers Thomas Neidhart ist ab sofort als Dauerleihgabe der Landesgedächtnisstiftung im Hochschloss zu sehen.

Zur Landesgedächtnisstiftung

Die Landesgedächtnisstiftung wurde anlässlich des Gedenkjahres 1959 gegründet und im Oktober 2011 bis zum Jahr 2034 verlängert. Die dafür benötigten Geldmittel werden zu gleichen Teilen vom Land Tirol und den Tiroler Gemeinden aufgebracht. Neben der Förderung von Restaurierungsvorhaben, die an  kulturhistorisch bedeutsamen Klöstern, Kirchen und denkmalgeschützten Profanbauten vorgenommen werden, unterstützt die Landesgedächtnisstiftung auch infrastrukturelle Maßnahmen in Museen mit überregionaler Bedeutung.