Funktionen der Almwirtschaft
Almwirtschaft und landwirtschaftliche Produktion
- Vergrößerung der Futtergrundlage des Heimbetriebes
- Eine mögliche Alpung führt zur Arbeitserleichterung der Betriebe – besonders der Nebenerwerbsbetriebe - während der sommerlichen Arbeitsspitzen
- Günstige Beeinflussung der Tiere in Bezug auf Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit, Raufutterverwertung u. a.
- Erzeugung von qualitativ, hochwertigen Naturprodukten
Almwirtschaft und Tourismus
- Almbewirtschafter stellen ihre mit viel Aufwand gepflegten Flächen, die mit einer reizvollen Vielfalt von wertvollen Landschaftselementen ausgestattet sind, für touristische Nutzungen zur Verfügung
- Viele Liftanlagen, Schipisten, Loipen, Rodelbahnen, Mountainbikerouten und Wanderwege führen über Almflächen
- Almen fördern mit ihren einzigartigen „Landschaftsangeboten“, mit selbst erzeugten Produkten Jausenstationen und den Fremdenverkehr
- Entgelte für die Einräumung von Dienstbarkeiten auf Almflächen für z. B. touristische Zwecke bringen den Almbauern Nebeneinkünfte
Almwirtschaft und Naturschutz
- Etwa 600 Tiroler Almen liegen zur Gänze oder nur teilweise in Schutzgebieten
- Die Almwirtschaft leistet einen gewichtigen Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt von Flora und Fauna (Biodiversität)
- Waldweide belebt den Lebensraum Wald (z.B. Rauhfußhühner)
- Förderungen unterstützen eine umweltgerechte Bewirtschaftung der almwirtschaftlich genutzten Flächen
Almwirtschaft und Elementarereignisse
- Massenbewegungen (Stürze, Rutschungen und Fließbewegungen) im Sommer und Schneelawinen im Winter verursachen vielfach Schäden auf Almflächen
- Auf bewirtschafteten Almen werden im Gegensatz zu aufgelassenen, z. B. durch Sanierung von Anbrüchen, Instandhaltung von Gerinnen und Bächen, größere Erosionserscheinungen hintan gehalten
- Brachgefallene almwirtschaftliche Nutzflächen begünstigen Lawinenabgänge (lange, überständige auf dem Boden gedrückte Gräser als Gleitfläche)
Almwirtschaft und Jagd
- Almbewirtschaftung mit geregelter Weideführung (Leger, Umtrieb, Koppeln) sorgt für gute Wildäsungsflächen, weil das Wild den Pflanzenbestand der beweideten Flächen bevorzugt
- Aufgelassene Almen bzw. nichtbewirtschaftete Weiden verlieren wegen abnehmender Äsungsattraktivität an jagdlichem Nutzen
- Die „Alminfrastruktur“ wie Wege erleichtern die Jagd und steigern deren Wert
- Jagdpachterlöse schaffen eine Einnahmequelle für die Almbauern