Jagdstatistik: Abschusserfüllung bleibt hoch

Vorläufige Jagdstatistik für das Jagdjahr 2024/2025 liegt vor

  • Gesamtabgang bei Rotwild bei knapp 90 Prozent
  • Rotwildbestände in Tirol weiterhin unter Beobachtung
  • 14 bestätigte Tbc-Fälle bei Rotwild
  • Zwei Wölfe jagdlich erlegt

Die vorläufige Jagdstatistik für das Jagdjahr 2024/2025 liegt vor. Der Gesamtabgang, der sich aus Abschüssen und Fallwild zusammensetzt, liegt trotz weiter erhöhter Abschussvorschreibungen wieder bei rund 90 Prozent.

„Auch im Jagdjahr 2024/2025 hat die Tiroler Jägerschaft den gemeinsam auf Basis von objektiven Kriterien festgelegten Abschussplan weitgehend erfüllt“, würdigt LHStv Josef Geisler die Leistungen der JägerInnen. „Angesichts der teils schwierigen Bedingungen durch den Klimawandel und die Sturmschäden in unseren Wäldern ist es nicht selbstverständlich, wie gut die Jägerschaft ihre Aufgaben erfüllt. Doch auch wenn wir auf den guten Fortschritt im vergangenen Jahr zurückblicken können, bleibt der Blick nach vorne gerichtet: Der Klimawandel und die massiven Sturmschäden fordern uns weiterhin heraus. Der Forstschutz und die Aufforstung von Schadholzflächen müssen weiterhin im Fokus stehen, besonders im Hinblick auf die Herausforderungen durch den Wildverbiss. Allein im vergangenen und heurigen Jahr pflanzen wir rund 6 Millionen neue Bäume. Nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten können wir die nötigen Weichen stellen, um unsere Wälder klimafit zu machen und den Lebensraum sowohl für uns, als auch für Wildtiere langfristig zu sichern.“

Abschusserfüllung und Rotwildzählungen: Aktueller Stand und Ausblick

Auch Landesjägermeister Anton Larcher zeigt sich hinsichtlich der Abschusserfüllung zufrieden. „Dank der Regulierungsbemühungen der Jägerschaft verzeichnen wir einen Abgang über 12.000 Stück, beinahe gleich wie im vorherigen Jahr. Im Vergleich dazu konnten vor 10 Jahren erst 9.000 Stück und 80 Prozent Erfüllung erreicht werden“, so Larcher. 

12.116 Stück Rotwild wurden im aktuellen Jagdjahr bisher als Abgang verzeichnet, welches noch bis Ende März läuft. Aktuell liegt die Abschusserfüllung im Jagdjahr 2024/25 bei rund 89 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr, mit 12.315 Stück Gesamtabgang und 91 Prozent Erfüllung, konnte ein ähnliches Niveau erreicht werden. Für das nächste Jagdjahr laufen bereits die Rotwildzählungen an den Fütterungsstandorten zur Erhebung des Bestandes. „Aktuell finden im ganzen Land Rotwildzählungen statt. Weiters werden dieses Jahr im Frühling die Bestände von Auerhähnen und Birkhähnen erfasst und im Sommer und Herbst die landesweite Steinwildzählung umgesetzt“, berichtet Larcher über die anstehenden Aufgaben der Jägerschaft. 

Tbc-Seuchenbekämpfung: Fortgesetzte Vorsorgemaßnahmen und Prävention

Die Bekämpfung der Tuberkulose (Tbc) die durch einen erhöhten Rotwildbestand auf Rinder übertragen werden kann, bleibt auch im Jagdjahr 2024/2025 eine zentrale Aufgabe. In enger Zusammenarbeit zwischen Jägerschaft, Landwirtschaft und den zuständigen Behörden werden jedes Jahr präventive Maßnahmen gesetzt, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Im Rahmen des Tbc-Überwachungsprogramms in den Rotwild-Tbc-Risikogebieten (Oberes Lechtal im Bezirk Reutte, Stanzertal und Verwall im Bezirk Landeck sowie die Karwendel-Almen im Bezirk Schwaz) werden jährlich von Mitte November bis Mitte Dezember Untersuchungen der Rinderbestände durchgeführt. Diese ermöglichen eine rasche Identifikation von Verdachtsfällen, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen, zu bekämpfen und so zu verhindern, dass sie sich weiter ausbreitet. 

Erlegtes Rotwild im ausgewiesenem Rotwild-Tbc-Risikogebiet (Oberes Lechtal) wird lückenlos untersucht, in den übrigen Risikogebieten wird ein intensives Screening-Programm durchgeführt. In den Bezirken Reutte und Landeck wurden insgesamt 15 Stück Rotwild als Verdachtsfälle genauer untersucht. Bei 14 dieser Tiere hat sich der Verdacht bestätigt. Im Risikogebiet Karwendel-Almen im Bezirk Schwaz ist kein Verdachtsfall aufgetreten. Die Tbc-Untersuchung von rund 7.000 Rindern in circa 700 Betrieben ist abgeschlossen. In einem landwirtschaftlichen Betrieb im Außerfern sowie in zwei Betrieben im Bezirk Landeck wurde Tbc im Rinderbestand nachgewiesen. In zwei weiteren Betrieben im Bezirk Landeck ist im Rahmen der Untersuchung der Kontakttiere je ein Verdachtsfall aufgetreten. Der endgültige Befund zu diesen zwei Tieren wird erst in einigen Wochen vorliegen. Nachdem alle Rinder der betroffenen Landecker Betriebe im Sommer nachweislich Tbc-frei auf dieselbe Alm aufgetrieben wurden, ist von einem Eintrag von Tbc in den Rinderbestand durch infiziertes Rotwild auszugehen. Im Rahmen der Untersuchungen wurden in diesem Gebiet bei mehreren Rotwildstücken Verdachtsfälle festgestellt. Im Bezirk Reutte wird derzeit von einem Eintrag der Infektion durch infiziertes Rotwild auf einer Heimweide ausgegangen.

Verantwortungsvolle Umsetzung von Abschussverordnungen und Monitoring

Seinen Dank spricht LHStv Josef Geisler der Jägerschaft auch in Sachen Großraubtiere aus. 14 Abschussverordnungen für Risiko- und Schadwölfe hat die Tiroler Landesregierung 2024 erlassen, zwei davon konnten erfüllt werden. „Auch, wenn die Bejagung von Wölfen weiterhin eine Herausforderung darstellt, setzen sich die Jägerinnen und Jäger mit großem Engagement dafür ein, im Sinne von Mensch und Tier einen verantwortungsvollen Beitrag zu leisten. Die Tiroler Jägerschaft ist gut aufgestellt, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen“, so Geisler. Wie bereits in den vergangenen Jahren bleibt der Tiroler Jägerverband auch weiterhin ein wichtiger Partner bei der Rissbegutachtung von Wildtieren und im Monitoring.