Informationen über Ragweed - Ambrosia artemisiifolia (Aufrechtes Traubenkraut, Beifußblättriges Traubenkraut)
Verbreitung: Die Pflanze wurde aus Nordamerika eingeschleppt und hat in Europa vor allem im Osten ihr Hauptverbreitungsgebiet. Der Neophyt wurde aber auch in Österreich, stark vermehrt seit dem letzten Jahrzehnt in Niederösterreich, im Burgenland, in der Steiermark sowie in Kärnten nachgewiesen. In Tirol konnten bisher nur Einzelfunde bestätigt werden (Inntal, Lienzer Becken, Nikolsdorf).
Pflanzenmerkmale: Wuchshöhe: 20 - 150 cm hoch, Gestalt: Von Grund auf verzweigter abstehend behaarter aufrechter Stengel; Blätter: Zweifach fiederschnittig, am Grund gegenständig im oberen Abschnitt wechselständig; Blüten: Männliche und weibliche Blüten auf derselben Pflanze in ährigen Trauben, Frucht: Nüsschen; Verwechslungsmöglichkeit mit anderen Pflanzen möglich (Gewöhnlichem-Beifuß, Grünähren-Fuchsschwanz, Phacelie, Reisen-Goldrute, Rainfarn, Färber-Resede, Wermut, Gänsefuß).
Standorte/ Ansprüche: Ragweed wächst an von Menschen stark beeinflussten Standorten, Stellen mit offenem Boden, Gärten, Schottergruben, Schuttfächer, Straßen- und Bahnränder, Äcker, Brachen und Flussufer. Die Pflanze benötigt ein gemäßigtes Klima, trockenes Erdreich und ausreichend Feuchtigkeit; Sie ist frostempfindlich, lichtbedürftig und salztolerant; Die einjährige Pflanze überwintert durch Samen; Ragweed ist besonders bei Störungen (z.B. Mähen) konkurrenzfähig - kurz geschnittene Straßenbankette fördern die Ausbreitung. Ein erhöhter Kohlendioxidanteil der Umgebungsluft führt vermutlich zu gesteigerter Pollenproduktion. Durch die Klimaerwärmung wird sich der Neophyt vermehrt in Österreich als potenzielles Ausbreitungsgebiet etablieren.
Blühzeit: Juli bis September
Medizinischer Aspekt: Beifuß Ambrosia verursacht Allergien. Die Pollen dieser Pflanze sind Inhalationsallergene, aber auch Kontaktallergene. Sie verbreiten sich über die Luft und bewirken bei allergischen Menschen (bei Menschen also, die in ihrem Immunsystem gegen meist harmlose Substanzen Abwehrreaktionen ausgebildet haben) verschiedene Krankheitssymptome wie allergische Rhinitis (allergischer Schnupfen mit Niesen und laufender verstopfter Nase), Conjunctivitis (allergische Augenbindehautentzündung mit juckenden, entzündeten Augen) unter Umständen auch allergisches Asthma (mit Husten, Kurzatmigkeit und Atemnot). Nach Kontakt mit den Pollen kann es aber auch zu Hautekzemen und Nesselfieber (Urticaria) kommen. Die Pflanze hat ein extremes Allergiepotential. 5 Pollen pro m³ Luft reichen aus, um eine heftige Reaktionen auszulösen. Damit ist die Pflanze wesentlich potenter als heimisch allergene Pflanzen. Bemerkenswert ist, dass Beifuß Ambrosia vom Sommer bis zum Herbst blüht. Die Blütezeit ist eine sehr späte, sodass die Saison für Pollenallergiker um ca. 2 Monate verlängert wird. Damit steigt der Leidensdruck und der Medikamenteneinsatz. Besonders in Ostösterreich nimmt die Zahl der Allergien auf Beifuß Ambrosia zu, ca. 35 % der Pollenallergiker sind auch auf Beifuß Ambrosia allergisch, in Amerika sind es 75 %. Aufgrund der Gesundheitsprobleme besonders aber aufgrund des schnellen Ausbreitungspotentiales wird die Vernichtung der Ambrosiabestände auch aus medizinischer Sicht dringend angeraten.
Bekämpfung: Die Pflanzen mit der Wurzel ausreißen (mit Handschuhen – Kontaktallergie!), verbrennen oder im Hausmüll entsorgen. Ab der Blütezeit zudem einen Mundschutz und eine Schutzbrille tragen! Der Einsatz von Herbiziden zur Bekämpfung der Pflanze ist ökologisch bedenklich und vor allem in Gewässernähe verboten.
Quelle, Fundmeldungen und weiterführende Informationen unter: