- EU-weiter Architekturwettbewerb startet
- Schulzentrum wird stellenweise umstrukturiert und teilweise bis zu zwei Etagen aufgestockt
- Umweltfreundliches Heizsystem für nachhaltigen Energiehaushalt
Sei es für eine Lehre im Bereich Handel, Elektrotechnik oder der Schönheitsberufe – rund 3.200 Lehrlinge besuchen jährlich das Berufsschulzentrum Lohbachufer im Westen Innsbrucks – Tendenz steigend. Errichtet wurde das Bestandsgebäude in den 1970er-Jahren. Unter einem Dach befinden sich dort heute die drei eigenständigen Fachberufsschulen für Handel und Büro, für Elektrotechnik, Kommunikation und Elektronik sowie für Ernährung, Schönheit, Chemie und Medien. Um auch in Zukunft an allen drei Schulen Ausbildung auf höchstem Niveau zu gewährleisten, soll der Gebäudekomplex modernisiert und erweitert werden. Die Tiroler Landesregierung stellt auf Antrag von Hochbaureferent LHStv Georg Dornauer und unter Berücksichtigung der gestiegenen Baukosten rund 24 Millionen Euro für die Erweiterung der Schule zur Verfügung. Damit zählt das Bauvorhaben zu einem der derzeit größten Projekte des Landeshochbaus. Jetzt startet der EU-weite Architekturwettbewerb. Bis zum Frühjahr 2027 soll der Modernisierungs- und Umbauprozess, welcher in Etappen umgesetzt wird, um den dauerhaften Schulbetrieb zu ermöglichen, abgeschlossen sein.
„Tirol kann stolz auf die vielen fleißigen Lehrlinge und die erfolgreichen Lehrbetriebe sein. Im Fachberufsschulzentrum Lohbachufer beginnen die Wege zahlreicher Karrieren. Mit der dualen Ausbildung sind wir in Tirol nach wie vor Vorreiter für eine praxisnahe und hochwertige Berufsausbildung. Damit die hohe Qualität im Unterricht weiterhin gewährleistet ist, braucht es auch die entsprechende Ausstattung und Räumlichkeiten für den praktischen Lehrunterricht. Für ein optimales Lernumfeld wird das Schulzentrum am Lohbachufer nun erweitert und modernisiert, sodass die Ausbildungsstätte in Zukunft optimal auf die Bedürfnisse der Lehrlinge sowie der Lehrerinnen und Lehrer ausgelegt ist“, sagt Landeshauptmann Anton Mattle, der selbst eine Lehre zum Elektroinstallateur absolviert hat und die Fachberufsschule für Elektrotechnik, Kommunikation und Elektronik am Lohbachufer gut kennt.
Zukunftsfitte Ausbildungsstätte mit klimafreundlichem Heizsystem
Neben notwendiger Sanierungsmaßnahmen des Bestandsgebäudes, ist mittlerweile auch das Platzangebot begrenzt – bereits jetzt mussten mehrere Containerklassen im Innenhof errichtet werden. Mittels EU-weitem zweistufigen Architekturwettbewerb wird nun ein konkretes Projekt zur Erweiterung und Modernisierung ermittelt. „Um eine zukunftsfitte Ausbildungsstätte für die Lehrlinge zu realisieren, wurden in enger Absprache mit den Fachberufsschulen und den zuständigen Fachabteilungen im Land spezielle Anforderungen für das Projekt ausgearbeitet: Das Bestandsgebäude soll stellenweise um zwei Etagen aufgestockt und – dort wo es Sinn macht – umstrukturiert werden. Die zusätzlich geschaffene Nutzfläche deckt einerseits den nötigen, derzeit fehlenden, Raumbedarf ab und schafft gleichzeitig die Möglichkeit, Aufenthaltsräume für Schülerinnen und Schüler sowie einen Multifunktionsraum zu gestalten“, erklärt Hochbaureferent LHStv Dornauer und betont zudem: „Bei jedem Hochbauprojekt des Landes prüfen wir, inwieweit die Nachhaltigkeit des Gebäudes verbessert werden kann. Dementsprechend soll auch das bisher bestehende Heizsystem von Gas auf Fernwärme umgestellt werden. Gleichzeitig wird eine großflächige Photovoltaikanlage am Dach errichtet. Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern sparen mittel- und langfristig Betriebskosten und damit Steuergeld.“
Nach dem Abschluss der Wettbewerbsphase Anfang des Jahres 2024, entscheidet eine Fachjury über das zu realisierende Projekt. Nach der Einreich- und Planungsphase soll der Baubeginn im Sommer 2025 erfolgen. Auch während den Bauarbeiten ist der Schulbetrieb in allen drei Schulen möglich.
Fachberufsschulen bilden Fachkräfte von morgen
In Tirol gibt es insgesamt 21 Fachberufsschulen, wovon zwei privat organisiert sind. Insgesamt über 12.000 SchülerInnen werden jährlich von etwa 550 Lehrpersonen unterrichtet und für die verschiedensten Lehrberufe ausgebildet. Neben dem Neubau und der Instandhaltung der Räumlichkeiten fördert das Land Tirol die Fachberufsschulen jährlich mit rund 8 Millionen Euro. Mit den Geldern werden unter anderem die technische und maschinelle Ausstattung der Werkstätten und Laborräume für den praktischen Unterricht und der laufende Betriebsaufwand der Berufsschulen finanziert. Bildungslandesrätin Cornelia Hagele verweist auf die Bedeutung der Schulen: „Die Tiroler Fachberufsschulen sind die Ausbildungsstätte für die Fachkräfte von morgen und eine wichtige Stütze gegen den Fachkräftemangel. Dementsprechend investiert das Land Tirol in die zahlreichen Schulstandorte, um beste Bedingungen für die Berufsausbildung der Jugendlichen zu schaffen.“ Dem pflichtet auch Arbeits- und Jugendlandesrätin Astrid Mair bei: „Die duale Ausbildung steht einer schulischen Ausbildung in nichts nach und ist eine hervorragende Basis für ein erfolgreiches Berufsleben. Wer sich für eine Lehre mit der weit über unsere Grenzen anerkannten dualen Ausbildung entscheidet, hat beste Zukunftschancen am Arbeitsmarkt. Zudem sichern gut ausgebildete Fachkräfte unseren Wirtschaftsstandort Tirol auch für die Zukunft ab.“