25 Jahre Europäisches Ombudsmann-Institut (EOI)

Europäische Ombudsleute treffen sich zu großem Festakt in Innsbruck

Mit einem landesüblichen Empfang wurden heute Abend die aus ganz Europa angereisten Ombudsleute sowie zahlreiche weitere Ehrengäste am Innsbrucker Landhausplatz feierlich willkommen geheißen. Sie alle folgten der Einladung des Europäischen Ombudsmann-Institutes, das vor genau 25 Jahren in Innsbruck als kleiner Verein gegründet wurde und zwischenzeitlich auf über 110 institutionelle und 76 individuelle Mitglieder aus ganz Europa angewachsen ist. „In den Vereinsstatuten hatten sich unsere Gründerväter sehr hohe Ziele gesteckt, nämlich die wissenschaftliche Behandlung von Menschenrechts- und Bürgerschutzfragen im nationalen, europäischen und internationalen Bereich, die Zusammenarbeit mit internationalen Einrichtungen mit ähnlichen Zielsetzungen und die Förderung des Erfahrungsaustausches auf allen Ebenen“, weiß Josef Siegele, der Generalsekretär des EOI, der gleichzeitig auch juristischer Mitarbeiter des Tiroler Landesvolksanwaltes ist. „Heute können wir eine stolze Bilanz ziehen“. Im Rahmen des anschließenden Festaktes im Großen Saal des Landhauses richteten u.a.EU-Parlamentsvizepräsident Othmar Karas (per Live-Videoschaltung aus Brüssel), der stellvertretende Menschenrechtsbeauftragte des Europarates Lauri Sivonen, Landeshauptmann-Stellvertrreter Josef Geisler und Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer ihre Grußworte an die Gäste. EOI-Präsidentin Burgi Volgger, die in Südtirol Landesvolksanwältin ist, blickte in ihrer Festrede auf die Entwicklung des europäischen Ombudsmannwesens während der letzten 25 Jahre zurück und unterstrich die Bedeutung des EOI für die Zusammenarbeit und Vernetzung der Ombudsleute in ganz Europa. „Der größte Verdienst des EOI war es meiner Meinung nach, dass das Volksanwaltsgesetz des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg ins Russische übersetzt wurde. Damit fand es in Osteuropa großen Anklang und diente als Grundlage für viele Volksanwaltsgesetze dort“, so Volgger. Landtagspräsident Herwig van Staa ging in seiner Rede auf die Verdienste der Tiroler Landesvolksanwaltschaft ein, die im kommenden Jahr ebenfalls ihr 25-jähriges Bestandsjubiläum feiern kann. „War man sich anfänglich noch nicht ganz sicher, wohin die Reise geht, so können wir heute mit Stolz sagen, dass die Tiroler Landesvolksanwaltschaft zu einer Erfolgsgeschichte wurde und große Anerkennung genießt“. Die bisher über 80.000 Kontaktaufnahmen von Hilfe und Rat suchenden BürgerInnen stellen dies eindrucksvoll unter Beweis. Van Staa verwies auch auf den europäischen Trend hin zum regionalen Ombudsmann: „Für ihn spricht als wichtigstes Argument die Bürgernähe, die Bürgerfreundlichkeit und die effiziente und unmittelbare Behandlung der Bürgeranliegen vor Ort. Die Rolle des EOI als über die Grenzen hinaus gehende europäische Organisation der Zusammenarbeit aller Bürgerbeauftragten ist gerade hier unverzichtbar geworden“.  Mit der am morgigen Samstag stattfindenden diesjährigen Generalversammlung des EOI finden die Jubiläumsfeierlichkeiten in Innsbruck ihren Abschluss.