- Botschafter der EU-Mitgliedsstaaten einigen sich auf eine Absenkung des Schutzstatus des Wolfes
- Senkung des Schutzstatus auch für Tiroler Landesregierung Schwerpunkt
- EU-Kommission will Antrag bei der Berner Konvention Anfang Dezember einbringen
- BM Toschnig hat Land Tirol über Erfolg informiert
- Herabsetzung des Schutzstatus bringt mehr Flexibilität im Umgang mit wachsender Wolfspopulation und leichtere Möglichkeiten zur Regulierung
Die Botschafter der EU-Mitgliedsstaaten haben sich heute, Mittwoch, auf eine Absenkung des Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ geeinigt. Auch die aktuelle Tiroler Landesregierung hat sich vom ersten Tag ihrer Regierungstätigkeit für eine Herabsetzung des Wolf-Schutzstatus eingesetzt – dies wurde auch im Koalitionsabkommen festgelegt.
Dementsprechend begrüßt auch Tirols Landeshauptmann Anton Mattle die Einigung der EU-Mitgliedsstaaten und spricht von einem wichtigen Schritt für die heimische Almwirtschaft: „Es ist ein langer und harter Weg, der noch nicht zu Ende ist. Mit der Änderung des Jagdgesetzes und der Entnahmemöglichkeit von Wölfen hat meine Regierung das bestehende europäische Recht ausgereizt. Wir haben stets Druck gemacht, damit die Europäische Union nachgibt und die Lebensrealitäten erkennt. Der Wolf ist nicht mehr vom Aussterben bedroht. Deshalb ist die Senkung des Schutzstatus auf europäischer Ebene die logische Konsequenz. Heute ist ein guter Tag für die traditionelle Almwirtschaft, die kleinstrukturierte Landwirtschaft und den Lebensraum Tirol. Mein Dank gilt hier insbesondere Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der in Brüssel immer hart geblieben ist und konsequent die Tiroler Linie unterstützt hat. Er hat sich mit dem Bekenntnis zu einer Senkung des Schutzstatus durchgesetzt.“
Nach formaler Billigung im EU-Ministerrat wird die EU-Kommission nun den Antrag zur Herabstufung des Wolfes bei der Berner Konvention Anfang Dezember einbringen – die Änderung der Berner Konvention ist die Voraussetzung dafür, dass die EU die FFH-Richtlinie anpasst und im EU-Artenschutzrecht den Schutz des Wolfes absenkt.
Für LHStv Josef Geisler ist eine Senkung des Schutzstatus unumgänglich, um die notwendige Handhabe zur Regulierung der wachsenden Wolfspopulation zu bekommen: „Mit der Senkung des Schutzstatus hätten wir deutlich mehr Flexibilität und leichtere Möglichkeiten zur Regulierung. Das ist vor dem Hintergrund der zahlreichen Risse, die unsere Almbäuerinnen und -bauern Jahr für Jahr zu beklagen haben, enorm wichtig. Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Almwirtschaft weiter unter der wachsenden Anzahl an Wölfen in unserem Land leidet. Auch mein Dank gilt ganz besonders Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der in Brüssel konstant zur Herabsetzung des Schutzstatus gedrängt hat. Jetzt haben wir ein weiteres Etappenziel erreicht und sind guter Dinge, dass wir die Ziellinie Anfang Dezember endgültig erreichen – als wichtiges Signal für unsere Bäuerinnen und Bauern.“