Update 28. August, 12 Uhr: Aktuelle Niederschlags- und Hochwasserinformation

Aktuell Bezirke Imst und Innsbruck-Land hauptbetroffen

  • Landeseinsatzleitung wird aktiviert
  • Neben Bezirke Imst und Innsbruck-Land auch Osttiroler Tauern betroffen; mögliche Gewitter verschärfen Niederschlagssituation
  • Nach Muren und Hangrutschungen: Beeinträchtigungen im Schienenverkehr am Brenner, einige Straßensperren in Tirol
  • Appell: nicht unbedingt notwendige Fahrten in betroffenen Regionen vermeiden, Fernhalten von Hochwasserbereichen

„Wir stehen im engen Austausch mit den Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Polizei, Rettung, Wasserrettung sowie der Stadt Innsbruck, dem Bundesheer, den Bezirkshauptmannschaften, den Gemeinden und den Expertinnen und Experten der GeoSphere sowie des Hydrografischen Dienstes des Landes. Die Lage bleibt weiterhin angespannt und wird genauestens beobachtet. Um eine landesweite bestmögliche Koordination zu gewährleisten, wird auch vonseiten des Landes nun die Landeseinsatzleitung aktiviert“, sagt Sicherheitslandesrätin Astrid Mair im Anschluss an die heutige erste Lagebesprechung im Innsbrucker Landhaus. Hauptbetroffen sind derzeit die Bezirke Imst und Innsbruck-Land, wo die Bezirkseinsatzleitungen bereits im Einsatz sind. Nach aktuellen Prognosen und Einschätzungen der GeoSphere und des Hydrografischen Dienstes des Landes wird insgesamt weiterhin der Alpenhauptkamm betroffen sein – der Schwerpunkt zieht im Laufe des Nachmittages in Richtung Zillertaler Alpen und die Osttiroler Tauern. Im Bezirk Lienz kann es im oberen Teil der Isel zu erhöhten Wasserständen kommen.

„Es kommt im Laufe des Tages nach aktuellen Prognosen in diesen Bereichen auch zu Gewittern, wodurch die Niederschlagsintensivität nochmals verstärkt wird. Wo und wann genau diese Gewitter eintreffen, kann nicht exakt vorhergesagt werden. Die Scheitelpunkte werden an den Innzubringern nach derzeitigem Kenntnisstand zwischen heute Mittag und Abend erwartet, in Innsbruck heute Nachmittag und im Unterland in der Nacht auf Dienstag. Weiterhin gilt: Unnötige Autofahrten in den betroffenen Gebieten vermeiden und fernhalten von Hochwasserbereichen und Gewässern“, sagt Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement und verweist auch auf die Beachtung der Anweisungen von Behörden: „Verhaltensempfehlungen und konkrete Anweisungen unbedingt zu beachten. Es geht dabei um die Sicherheit jeder und jedes Einzelnen“, so Elmar Rizzoli.  

Die Sanna sei im Vergleich zu gestern weniger betroffen – weiterhin im Fokus steht der Inn im gesamten Verlauf sowie seine Zubringer (Ötztaler Ache), Sill und Ziller. Zudem seien die Rückhaltebecken in Neustift, Gschnitz oder Gerlos laut Wildbach- und Lawinenverbauung sehr voll, „was ebenfalls zu einer Intensivierung der Niederschlagsauswirkungen führt“, sagt Elmar Rizzoli. Im Zillertal weisen – bis auf Gerlos – einige Speicherseen noch Kapazitäten auf. Zudem steht im Bezirk Schwaz die Bezirkshauptstadt im Fokus, wo die Steinbrücke aus Sicherheitsgründen gesperrt wird.

Aktuelle Situation im Bezirk Imst

Nach derzeitigem Kenntnisstand ist mit einem erneuten Anstieg der Ötztaler Ache zu rechnen. Neben der B 186 Ötztaler Straße ab Oetz ist derzeit auch die Pitztaler Landesstraße ab Neurur (Gemeinde St. Leonhard) gesperrt. Zudem wurden im Ortsteil Ried im Tumpen 30 Haushalte mit rund 70 Personen evakuiert. Sie wurden im örtlichen Vereins- und Feuerwehrhaus untergebracht. Auch in Jerzens wurden drei Häuser evakuiert. Im Pitztal kommt es laut aktuellen Informationen der TINETZ zu Versorgungsunterbrechungen. Eine Übersicht der derzeitigen Versorgungsunterbrechungen finden Sie unter https://www.tinetz.at/service-kontakt/versorgungsunterbrechungen/.

Aktuelle Situation Innsbruck und Innsbruck-Land

Nach einer Mure auf der Bahnstrecke zwischen Gries am Brenner und Brenner ist die Zugverbindung dort derzeit unterbrochen. Vonseiten der ÖBB wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Auch die ROLA ist betroffen und derzeit eingestellt. Um den Warenverkehr weiterhin zu gewährleisten, wird vonseiten der Behörde das sektorale Fahrverbot vorrübergehend aufgehoben. Weiters ist nach einem Murenabgang auf die B 182 Brennerstraße in Matrei am Brenner (Bereich Matreiwald) die Straße gesperrt. Heute, Montagfrüh, entschied zudem die Feuerwehreinsatzleitung bei der Innsbrucker Berufsfeuerwehr den Mobilen Hochwasserschutz im Bereich der Sill zu aktivieren. Der Fuß- und Radweg vom Rapoldipark bis zur Pradler Brücke wurde gesperrt. Die Brücken und Wildbäche werden von der Feuerwehr kontrolliert. Aktuell im Einsatz sind neben der Berufsfeuerwehr die Freiwilligen Feuerwehren Reichenau, Mühlau und Amras.

Update folgt!