Aktuelles aus der Regierungssitzung

LH Platter: „Tirol holt jeden EU-Förder-Euro in Brüssel ab“

„Das Land Tirol setzt seit vielen Jahren auf eine aktive Regionalpolitik. Wir holen dafür jeden EU-Förder-Euro in Brüssel ab, denn mit diesen Geldern können wir nachhaltig in die Tiroler Regionen investieren“, betont LH Günther Platter. Das betrifft auch den Gesundheits- und Sozialbereich, für den seit 2014 im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) erstmals Gelder abseits der Landwirtschaft ausgewiesen wurden. „Knapp ein Drittel der Tirol zustehenden ELER-Mittel in Höhe von 10,9 Millionen Euro haben wir bereits abgeholt – nun liegt der Fokus auf den restlichen zwei Dritteln“, so LH Platter. Die Tiroler Landesregierung beschloss heute für die Jahre 2019 und 2020 im Gesundheits- und Sozialbereich Förderzusagen in Höhe von 7,8 Millionen Euro zu tätigen, um die ELER-Mittel in Höhe von 7,7 Millionen Euro abzuholen.

Wohnortnahes Gesundheits- und Sozialangebot stärken

Soziallandesrätin Gabriele Fischer sieht die Landesmittel zur Abholung von ELER-Mittel gut investiert: „Das Land Tirol nimmt für den Sozialbereich bereits viel Geld in die Hand, wie auch das 65 Millionen Euro starke Impulspaket unterstreicht. Gemeinsam mit den EU-Förderungen können auch Verbesserungen an psychosozialen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche getroffen werden.“ Es gäbe viele gute und zukunftsweisende Projekte, die mit diesen Geldern realisiert werden können, betont Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg: „Damit stärken wir die Infrastruktur in ländlichen Regionen und wirken der Landflucht entgegen. Zudem ist im Gesundheits- und Sozialbereich ein wohnortnahes, im familiären Umfeld gewährleistetes Angebot von zentraler Bedeutung.“ So werden mit den EU-Mitteln beispielsweise Adaptierungen in Pflegeeinrichtungen getätigt oder die Barrierefreiheit in Einrichtungen und Wohnbauten für Menschen mit Behinderung oder in besonderen Notlagen verbessert.

Tirols Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe fasst überzeugt zusammen: „Ob Gesundheit, Verkehr oder Umweltschutz – wenn wir die Regionen fördern, stärken wir Tirol in seiner Gesamtheit."


„Assistenz an Schulen“ – Hochschullehrgang an der PHT

Qualitative Assistenzleistung für Kinder und Jugendliche

Damit SchülerInnen mit Behinderungen an Tirols Schulen noch besser in ihrem Schulalltag begleitet werden können, gibt es nun einen eigens dafür konzipierten Lehrgang an der Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT): „Assistenz an Schulen“. Die Tiroler Landesregierung beschloss heute, Dienstag, eine dreijährige Förderung des dislozierten Lehrgangs mit über 119.000 Euro. „Die Ausbildung der ersten 30 LehrgangbesucherInnen startete mit Anfang März 2019 in Innsbruck – innerhalb der ersten drei Jahre wird mit insgesamt 180 TeilnehmerInnen gerechnet, das Angebot soll auf die Bezirke Tirols ausgeweitet werden“, erklärt Bildungslandesrätin Beate Palfrader, auf deren gemeinsamen Antrag mit Soziallandesrätin Gabriele Fischer die Förderung beschlossen wurde. „Das Miterleben des ‚regulären‘ Schulalltages ist für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen ein ganz wesentlicher Teil der Integration und sozialen Weiterentwicklung. Mit einer individuellen Assistenz werden die Unterstützungsmaßnahmen entsprechend angepasst, wodurch die Kinder und Jugendlichen noch besser gefördert werden können“, betont LRin Fischer.

Praxisnaher Lehrgang für Qualitätsstärkung

Die Lehrmodule umfassen medizinisch-pflegerische ebenso wie pädagogische Grundlagen und Vertiefungen. „Mit ‚Assistenz an Schulen‘ wird die Integration von Schülerinnen und Schülerin mit einer Behinderung verbessert und insbesondere das gemeinsame Lernen mit der gesamten Klasse ermöglicht. Die Lerneffekte gehen weit über die klassische Theorievermittlung hinaus“, sieht LRin Palfrader im Lehrgang eine weitere zentrale Maßnahme, um die Qualität der Assistenzleistungen an Tirols Schulen zu stärken – denn: „Für die Assistenzkräfte soll der praxisnahe Lehrgang ein mehr an Sicherheit und Orientierung bieten.“

Interesse an Ausbildung aus allen Tiroler Bezirken

In einer vorab durchgeführten Bedarfsanalyse bekundeten bereits 143 Personen aus allen Tiroler Bezirken Interesse an dem Bildungslehrgang. „Das zeigt uns einmal mehr, dass der Bedarf vorhanden und die Bedeutung einer Assistenz-Ausbildung auf höchstem wissenschaftlichen Standard bekannt ist“, sind sich die Landesrätinnen einig. Zielgruppe des Lehrgangs sind Personen, die bereits aktiv in der Assistenz an Schulen eingesetzt werden bzw. auch Personen, die eine Tätigkeit als SchulassistentIn anstreben.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Sonderförderungsprogramm: Für den Planungsverband „Oberes und Oberstes Gericht“ werden auf Antrag von LH Günther Platter rund 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. „Mit den Mitteln der Sonderförderungsprogramme werden Projekte gefördert, mit welchen beispielsweise die regionale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt, Maßnahmen für erneuerbare Energien gesetzt oder das Ortszentrum attraktiviert wird“, so LH Platter. Neben Neu- und Umbauten von touristischen Beherbergungsbetrieben sind es damit auch die Errichtung von Photovoltaikanlagen oder Maßnahmen zur Stärkung der Radfreundlichkeit der Region, die im Rahmen dieser Ausschüttung gefördert werden.