- Neuer Lesesaal aus Holz als Herzstück des Projektes
- Erweiterung der Archivspeicher und Sanierung der bestehenden Depots
- Bis dato über 70 Prozent der Aufträge an Tiroler Firmen vergeben, Fertigstellung des Gesamtprojektes 2025 geplant
Das Tiroler Landesarchiv (TLA) im Zentrum der Stadt Innsbruck bewahrt unzählige Zeugnisse der Vergangenheit in Form von Urkunden, Handschriften und Akten auf. Aktuell wird das TLA saniert und erweitert, um auch in Zukunft optimale Bedingungen für Forschungen, Behörden und interessierte BürgerInnen zur Verfügung zu stellen. Im August 2022 erfolgte der Spatenstich. Heute, Freitag, hat im Beisein von Hochbaureferent LHStv Georg Dornauer die offizielle Firstfeier stattgefunden. Die bauliche Fertigstellung des Gesamtprojektes ist für das Jahr 2025 geplant.
„Eine optimale Forschungsumgebung im neuen Lesesaal, ein Ort für unterschiedlichste öffentliche Veranstaltungen und allen voran ein zeitgemäßes Archiv, um bedeutungsvolle Schriftstücke auch für die kommenden Generationen sichern können – das Tiroler Landesarchiv entwickelt sich zu einem wahren architektonischen Prunkstück mit vielen Vorteilen. Das Investitionsvolumen von über 26 Millionen Euro zeigt, dass wir seitens des Landes sehr viel Wert auf den Erhalt unserer Geschichte und auch die Auseinandersetzung mit derselbigen legen. Zudem fördern wir damit auch die heimische Baubranche. Denn bei aktuell rund 90 Prozent vergebener Aufträge werden über 70 Prozent der Arbeiten von Tiroler Unternehmen ausgeführt“, betont LHStv Dornauer und ergänzt: „Es freut mich, heute als Hochbaureferent an der traditionellen Firstfeier mit dabei sein zu dürfen. Dies ist eine willkommene Gelegenheit, allen, die sich tatkräftig an der Umsetzung des Bauprojektes beteiligen, meinen herzlichen Dank auszusprechen.“
Das Herzstück: Der neue Lesesaal
Als schwebende Holzkonstruktion stellt der Lesesaal das Herzstück des Bauprojektes dar. Damit soll das Hauptgebäude mit den an der südlichen Grundstücksgrenze liegenden Speichergebäuden verbunden werden. „Er wird nicht nur eine optimale Forschungsumgebung für alle Benutzerinnen und Benutzer, sondern zudem Platz für unterschiedlichste öffentliche Veranstaltungen bieten. Im Zuge dieses Bauvorhabens steht auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes sowie für alle, die sich für die Archivbestände interessieren – im Fokus. Gleichzeit wird das Landesarchiv auch im Hinblick auf die Barrierefreiheit auf den neuesten Stand gebracht“, informiert Gerhard Wastian, Vorstand der Abteilung Hochbau des Landes.
Das Tiroler Landesarchiv: Geschichtliche Hintergründe und seine Funktion
Als Archiv des Bundeslandes Tirol verwahrt das Landesarchiv primär Schriftgut staatlicher Einrichtungen, wie Aufzeichnungen und Unterlagen der Landesregierung, der Bezirkshauptmannschaften, des Landtags und der Justiz. Ergänzt werden diese durch Nachlässe, Adels-, Vereins- und Firmenarchive. Die Zeugnisse der Vergangenheit in Form von Urkunden, Akten, Handschriften, Karten etc. reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Die Erweiterung und Instandsetzung ist auch für den Direktor des Tiroler Landesarchivs, Christoph Haidacher, wesentlich, wie er im Rahmen der Firstfeier erklärt: „Aufgrund eines jährlichen Zuwachses von durchschnittlich 350 bis 400 Laufmetern Archivgut sind die Depotreserven des Tiroler Landesarchives quasi erschöpft. Deshalb freut es uns, dass im Sommer letzten Jahres mit dem Speicherneubau und der notwendigen Sanierung des alten Gebäudebestandes begonnen wurde. Im neuen Speicher, der sich über drei Untergeschoße und das Erdgeschoß erstreckt, wird künftig Platz für Archivgut, Büros und Arbeitsräume geschaffen.“ Insgesamt sind aktuell 30 MitarbeiterInnen im TLA beschäftigt