Begutachtung von zwei toten Schafen in Matrei i. O.

Genetischer Fingerabdruck bereits in Tirol nachgewiesener Wölfe liegt vor

Nachdem gestern von einem Schafbauern im Gemeindegebiet von Matrei i. O. zwei Schafe tot aufgefunden wurden, wurden die beiden Schafskadaver heute am Donnerstag vom zuständigen Amtstierarzt begutachtet. Die Empfehlung an die Osttiroler Tierhalter, Schafe auf der Weide mittels einem entsprechenden Elektrozaun zu schützen oder über Nacht aufzustallen, bleibt aufrecht. Elektrozäune müssen vor Wolfsangriffen schützen können, müssen sie sachgerecht ausgestattet und aufgestellt werden. Sie dürfen keine Möglichkeit zum Durchschlüpfen bieten und sollen eine Spannung von mindestens 3.000 bis 3.500 Volt aufweisen. AlmbewirtschaferInnen bietet das Land Tirol Begehungen mit ExpertInnen für eine Ersteinschätzung zur Machbarkeit von Herdenschutzmaßnahmen.

Aufgrund der festgestellten Verletzungen an den zwei toten Schafen in Matrei i. O. kann der konkrete Verdacht ausgesprochen werden, dass die beiden Tiere durch einen Wolf gerissen wurden. Zur Bestätigung und für die weitere Abklärung wurden Proben entnommen. Diese werden zur DNA-Analyse an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde an der Veterinärmedizinischen Universität Wien geschickt. Wie berichtet, wurde am Sonntag, den 3. Mai, in Matrei ein Tier gefilmt, das mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf ist.

Interessante Ergebnisse hat die sogenannte Genotypisierung der im Jahr 2019 und zu Jahresbeginn 2020 in Tirol nachgewiesenen Wölfe gebracht. „Solche Genotypisierungen sind aufwändige genetische Analysen, mit denen anhand der DNA-Proben nicht nur die Tierart, sondern das konkrete Einzeltier bestimmt werden kann. Eine Genotypisierung liefert den genetischen Fingerabdruck eines Individuums“, erklärt Martin Janovsky, Beauftragter des Landes Tirol für große Beutegreifer.

Drei verschiedene Wölfe in Osttirol

Das Ergebnis der Genotypisierung der Proben von zwei im Oktober des Vorjahres gerissenen Schafen in Matrei i. O. hat ergeben, dass diese von demselben männlichen Wolf gerissen wurden. Dieses Tier wurde in weitere Folge im November 2019 in Salzburg nachgewiesen. Der genetische Fingerabdruck aus den Proben der im Jänner und Feber des vergangenen Jahres im Defereggental gerissenen Wildtiere hat gezeigt, dass das Rotwild und das Reh von zwei unterschiedlichen männlichen Wölfen gerissen wurden. Diese wurden in Österreich vorher noch nirgendwo nachgewiesen.

Wildtierrisse im Bezirk Landeck

Zwei Wildtierrisse gab es im November 2019 und im Feber 2020 in Fiss im Bezirk Landeck. Beide Rehe wurden von demselben weiblichen Wolf gerissen. „Dass allein in Osttirol drei verschiedene Individuen nachgewiesen wurden, macht deutlich, dass die Wolfspopulation in Europa zunimmt und auch bei uns jederzeit und überall ein Wolf auftauchen kann“, so Janvosky.

Alle Informationen und Ansprechpartner unter: www.tirol.gv.at/baer_wolf_luchs

Aktuell und bestens informiert auch mit der Land Tirol App: Aktuelle Nachrichten wie diese Informationen, wo ein Bär, ein Wolf oder ein Luchs nachgewiesen wurde und in welchen Bezirken eine Rissbegutachtung stattfand, gibt es ab sofort nicht nur online unter www.tirol.gv.at, sondern auch in einer neuen Anwendung der Land Tirol App.

 

Hier geht's zur Webversion der neuen Bär-Wolf-Luchs-Anwendung. In der App ist diese am Ende der Startseite im Servicebereich im Reiter "Bär-Wolf-Luchs" zu finden.