Bildungszentrum Mils bündelt Ausbildung für Kinder mit Seh- und Hörbehinderung

Zusammenführung der Landesblinden- und -sehbehindertenschule Innsbruck und des Zentrums für Hör- und Sprachpädagogik

  • Umfassende Begleitung von der Frühförderung bis ins Berufsleben

Das Bildungszentrum für Hören und Sehen in Mils entstand aus der Zusammenführung des dortigen Zentrums für Hör- und Sprachpädagogik und der Landesblinden- und -sehbehindertenschule Innsbruck. Die Türen des neuen Bildungszentrums öffneten sich erstmals im Herbst 2020. Heute, Mittwoch, begaben sich Bildungslandesrätin Beate Palfrader und Soziallandesrätin Gabriele Fischer gemeinsam mit der Milser Bürgermeisterin Daniela Kampfl und Schul- und Gesamtleiterin Karin Pammer auf einen Lokalaugenschein vor Ort, nachdem dies während der Pandemie lange nicht möglich war.

„Durch die Fusion beider Schulen wird die Qualität der Ausbildung für sinnesbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche noch besser gewährleistet. Die fächerübergreifende Zusammenarbeit der Lehrenden bedeutet ebenso einen großen Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler – und damit auch für deren Eltern und Erziehungsberechtigte“, erklärte LRin Palfrader.

„Darüber hinaus bietet das Zentrum eine Hör-Frühförderung für Kinder im Alter von 0 bis sechs Jahren, eine Integrationskindergartengruppe sowie die Möglichkeit des Wohnens und der Tagesstruktur für die Schülerinnen und Schüler. Mit dem neuen Zentrum ist eine ganzheitliche Unterstützung unter Einbeziehung eines breiten Fachwissens gewährleistet“, ergänzte LRin Fischer. Das Ziel sei es, die Kinder und Jugendlichen umfassend auf ihrem Weg in ein selbstständiges Leben zu begleiten. „Dies ist mit dem Bildungszentrum Mils bestens gelungen“, sind beide Landesrätinnen überzeugt.

100 SchülerInnen werden im Bildungszentrum betreut

Rund 100 SchülerInnen profitieren von der Zusammenarbeit der BildungsexpertInnen. Insgesamt arbeiten 28 Lehrpersonen und 25 SozialpädagogInnen sowie weitere 60 MitarbeiterInnen – von der Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie über Schulpsychologie bis hin zur Küche und Verwaltung – in Mils.

Im Vorfeld der Zusammenlegung waren die Ressourcen in Mils im Zuge einer Machbarkeitsstudie geprüft worden. Das Land Tirol finanzierte die Adaptierungsmaßnahmen mit 1,13 Millionen Euro.

„Das Bildungszentrum für Hören und Sehen ist für die Gemeinde Mils eine echte Bereicherung“, betonte Bgmin Kampfl. „Dank der guten Zusammenarbeit mit LRin Palfrader, LRin Fischer sowie Schul- und Gesamtleiterin Pammer können Synergien genutzt werden, welche auch der Milser Bevölkerung zugutekommen, wie beispielsweise in der Kinderbetreuung.“

SchülerInnen profitieren von Wissensbündelung

Neben der Konzentration der Infrastruktur auf einen Ort sei auch die Bündelung der Kompetenzen und somit der fachübergreifende Wissensaustausch von großer Bedeutung, berichtet Schul- und Gesamtleiterin Pammer.

Ein Schwerpunkt liegt auch auf der mobilen Beratung und Betreuung. Dabei werden im Bereich Hören tirolweit 230 SchülerInnen betreut sowie 160 SchülerInnen im Bereich Sehen wohnortnahe in Tiroler Schulen beraten und begleitet. Das Wohnheim und die Tagesbetreuung für sehbeeinträchtigte SchülerInnen wird nach wie vor von der St. Raphael GmbH angeboten. Durch die Zusammenführung beider Zentren entstanden 15 Internats- sowie 105 Tagesbetreuungsplätze im Bereich Hören und 19 Betreuungsplätze (Internat und Tagesheim) der St. Raphael GmbH am Standort Mils im Bereich Sehen.


Das Bildungszentrum in Zahlen:

100 SchülerInnen
28 Lehrpersonen
25 SozialpädagogInnen
60 weitere MitarbeiterInnen

Mobile Betreuung
Hören: Tirolweite Betreuung von rund 230 SchülerInnen
Sehen: Tirolweite Betreuung von rund 160 SchülerInnen

Frühförderung
Sehen in Kooperation mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband: Rund 50 Kinder im Alter von 0 bis sechs Jahren
Hören: Rund 20 Kinder