BioBaseLab setzt auf Innovationsforschung im Alpenraum

Plattform für innovative Projekte stärkt alpenweite Kreislaufwirtschaft

  • Pilotprojekt „Alpenhanf 360°“ setzt auf nachhaltiges Wachstum für die Region
  • Künftiger Ausbau des BioBaseLab als COMET Kompetenzzentrum geplant

Weg von fossilen Energieträgern, mehr biobasierte Materialien und eine verbesserte Kreislaufwirtschaft – in der ArgeAlp und im erweiterten Alpenraum, von der Lebensmittelproduktion bis hin zu alpinen Technologien: Darauf zielt das BioBaseLab ab. Dieses fußt im Projekt „Alpenhanf 360°“, das bei der Standortagentur Tirol angesiedelt ist. Daraus entwickelte sich eine universitäre, interdisziplinäre Plattform – genannt BioBaseLab. Dieses wird an der Universität Innsbruck beim Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften (MTI) angesiedelt. Von Tirol ausgehend soll von diesem Standort aus künftig die alpenweite Kreislaufwirtschaft angekurbelt werden. Auf Initiative von Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele wird dessen Aufbau mit insgesamt 245.000 Euro für die Jahre 2023 bis 2025 vonseiten des Landes Tirol gefördert.

„Es gilt, unser heutiges Wirtschafts- und Energiesystem, das nach wie vor auf fossilen und mineralischen Rohstoffen aufbaut, neuzudenken. Wir müssen weg von fossilen Rohstoffen als Basis unserer Produkte, hin zu nachwachsenden Rohstoffen und biobasierten Materialien, die nachhaltig genutzt werden und möglichst lange im Kreislauf geführt werden. Durch Plattformen wie das BioBaseLab stärken wir nicht nur die Vernetzung und Zusammenarbeit im Alpenraum, sondern auch den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Tirol“, so LRin Hagele.

Tiroler Pilotprojekt setzt auf Rohstoff Hanf

Als Pilotprojekt des BioBaseLab gilt das seit November 2021 durch die ArgeAlp geförderte Projekt „Alpenhanf 360°“: Dabei werden neue Nutzungsmöglichkeiten rund um den Anbau und die Verwertung von Hanfpflanzen, deren Fasern und Inhaltsstoffe entwickelt. Nutzhanf ist eine jahrtausendalte Kulturpflanze und bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten: Neben Lebensmitteln wie Hanföle oder Hanfprotein, kann die Hanffaser statt Glas- oder Carbonfasern verwendet und auch bei Textilien Baumwoll- oder Kunstfasern ersetzen. Sie wächst innerhalb von vier Monaten nach und kommt mit minimalinvasiver Bodenbearbeitung aus. Pestizide und chemische Dünger sind nicht notwendig. Ihr weit verzweigtes Wurzelsystem wirkt sich zudem positiv auf die Böden und deren Fruchtfolge aus. Die Chancen der Hanfpflanze liegen insbesondere in einer zusätzlichen Einnahmequelle für die Landwirtschaft sowie neuen Geschäftsmodellen für kleine und mittlere Unternehmen bei gleichzeitiger Verringerung des CO2 Ausstoßes.

Nachhaltige Entwicklung in den Alpenregionen

Mit dem BioBaseLab sollen die Ansätze einer nachhaltigen Wertschöpfungskette von Produkten im Sinne der Kreislaufwirtschaft, die sich zum Rohstoff Hanf bereits bewährt haben, auf weitere nachwachsende Rohstoffe umgelegt werden.Die notwendigen Räumlichkeiten, Werkstätten und weitere notwendige Infrastruktur stehen vonseiten des MTI zur Verfügung und können vom BioBaseLab mitgenutzt werden. Die Projekte aus dem BioBaseLab sollen durch regionale Wertschöpfungsketten, kurze Wege und transparente Prozesse zur Entwicklung einer alpenweiten Kreislaufwirtschaft beitragen. Zudem besteht bereits die Vision, das BioBaseLab künftig zu einem Competence Center for Excellent Technologies (COMET Kompetenzzentrum) auszubauen. Diese betreiben anwendungsorientierte Forschung in relevanten Schlüsselthemen der Zukunft und erarbeiten konkrete Lösungsansätze in den Bereichen Klimaschutz, Digitalisierung, Mobilität und Gesundheit.