Bund und Land Tirol gehen gemeinsam in eine digitale Zukunft

„Digital Austria Pact“ als Zeichen der Zusammenarbeit mit Tirol

  • „Digitale Kompetenzoffensive“ des Bundes führt österreichweit Kräfte zusammen, um bestmöglich von Digitalisierung zu profitieren
  • digital.tirol – Digitalisierungsinitiativen im Land gebündelt
  • Zahlreiche Tiroler Leuchtturmprojekte rund um Digitalisierung – vom digitalen Tiroler Familienpass über die Online-Terminvereinbarung bis hin zur Digitalen Dokumentenmappe

Möglichst viele ÖsterreicherInnen bis 2030 „fit“ für das digitale Leben und Arbeiten machen – das ist das Ziel der „digitalen Kompetenzoffensive“ des Bundes. Als Grundlage für die Zusammenarbeit mit Tirol wurde dazu bereits der „Digital Austria Pact“ von Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation Florian Tursky und Landeshauptmann Anton Mattle unterzeichnet. Darin werden die gemeinsamen Ziele sowie das klare Bekenntnis zur Digitalisierung bzw. der Vermittlung digitaler Kompetenzen festgehalten. In Tirol gibt es bereits eine Vielzahl an Digitalisierungsprojekten in verschiedensten Bereichen – darunter auch in der Verwaltung. Details zur Digitalisierung in Tirol und Österreich sowie zu Best-Practice-Beispielen wurden heute, Mittwoch, im Rahmen eines Pressegesprächs gemeinsam mit Digitalisierungslandesrat Mario Gerber präsentiert.

Schulterschluss zwischen Bund und Ländern

Digitalisierung spielt heutzutage in so gut wie allen Lebensbereichen eine große Rolle. Doch aktuelle Zahlen zeigen, dass es insbesondere beim Umgang mit der Digitalisierung noch Aufholbedarf gibt: Laut europäischem DESI-Index fehlt es etwa 30 bis 40 Prozent der österreichischen Bevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren an digitalen Basiskompetenzen – in Tirol liegt die digitale Fitness bei rund 42,2 Prozent. Um die digitalen Kompetenzen der BürgerInnen zu stärken, bündelt die vom Bundesministerium für Finanzen initiierte „digitale Kompetenzoffensive“ Kräfte in ganz Österreich, wie Digitalisierungsstaatssekretär Tursky betont: „Gemeinsam mit den Ländern wollen wir allen Menschen in Österreich digitale Skills vermitteln, damit sie sowohl im Alltag als auch im Beruf bestmöglich von den vielfältigen Chancen der Digitalisierung profitieren können. Daher werden wir in allen 277 Tiroler Gemeinden kostenlose Workshops zur Stärkung der digitalen Kompetenzen anbieten. Mit einem einheitlichen Referenzrahmen, den wir flächendeckend in ganz Österreich einführen, werden die digitalen Fähigkeiten erstmals mess- und vergleichbar.“ Ziel der Offensive ist neben der Stärkung der digitalen Kompetenzen auch eine Steigerung von IT-Fachkräften sowie des Frauenanteils in IT-Berufen.

Für LH Mattle ist es wesentlich, dass die verschiedenen Initiativen im Bereich der Digitalisierung gebündelt werden. „Mit digital.tirol haben wir ein umfassendes Experten-Netzwerk mit dem gemeinsamen Ziel, die Chancen der Digitalisierung in allen Lebensbereichen zu nützen. Wir müssen jungen und älteren Menschen das Werkzeug in die Hand geben, damit sie die Möglichkeiten der Digitalisierung nützen und die Gefahren sowie Risiken erkennen können. Gerade für Bildung 4.0 nimmt das Land Tirol sieben Millionen Euro in die Hand. Hinzu kommt die Vorbildwirkung, indem wir die Digitalisierung in der Landesverwaltung enorm vorantreiben“, erklärt LH Mattle.

Tiroler Best-Practice-Beispiele im Bereich Digitalisierung

„Unser Ziel ist es, Tirol als Vorreiter der digitalen Transformation zu etablieren und uns einen Spitzenplatz im Wettbewerb der digitalen Regionen zu sichern. In Tirol wurden bereits einige Digitalisierungsprojekte erfolgreich umgesetzt“, so LR Gerber. So beispielsweise der digitale Tiroler Familienpass, der Tiroler Familien zahlreiche Vergünstigungen bietet und mittlerweile auf über 50.000 mobilen Endgeräten installiert wurde. Bereits über 6.300 digitale Gutscheine wurden mittels Land Tirol App bei den teilnehmenden Vorteilsgebern eingelöst.

Termine bei den Tiroler Bezirkshauptmannschaften können nicht nur telefonisch oder per E-Mail, sondern auch unkompliziert und rund um die Uhr online vereinbart werden. Eine Online-Terminvereinbarung ist für verschiedenste Leistungen – von Anträgen zu Reisepässen oder Personalausweisen bis hin zu Beratungsgesprächen zur Wohnbauförderung – auf der Website termin.tirol.gv.at/public sowie via Land Tirol App möglich. Demnächst können die Termine auch über Digital Service Tirol gebucht und verwaltet werden. „Der Zusatz-Service wird von der Tiroler Bevölkerung gut angenommen: Inzwischen wurden über 2.500 Termine online gebucht. Mehr als ein Drittel der Terminvereinbarungen wird außerhalb der Amtszeiten vorgenommen“, bilanziert LR Gerber. Sofern die persönliche Anwesenheit von BürgerInnen nicht zwingend notwendig ist, können Termine künftig auch als Videoberatung abgehalten werden. In Kürze startet dazu ein Pilotbetrieb an den Bezirkshauptmannschaften Schwaz und Landeck. In den nächsten Monaten soll der Service dann schrittweise auf weitere Bezirkshauptmannschaften sowie andere Bereiche der Landesverwaltung mit BürgerInnenkontakt ausgeweitet werden.

Ein weiteres Tiroler Vorzeigeprojekt im Bereich Digitalisierung ist die Digitale Dokumentenmappe, die von der Bezirkshauptmannschaft Schwaz in Zusammenarbeit mit der Daten-Verarbeitung-Tirol (DVT) entwickelt wurde. Über Digital Service Tirol können Unternehmen rasch und unkompliziert auf wesentliche Dokumente – wie beispielsweise Betriebsanlagenbescheide – zugreifen. Das innovative Projekt wurde kürzlich mit einem Stockerlplatz beim Österreichischen Verwaltungspreis ausgezeichnet.

Alle Informationen zur Land Tirol App finden sich unter www.tirol.gv.at/landtirolapp.

Die Land Tirol App steht im iOS App Store und Google Play Store kostenlos zum Download zur Verfügung:
App Storehttps://apps.apple.com/at/app/land-tirol/id1484937509
Google Play Storehttps://play.google.com/store/apps/details?id=at.landtirol.landtirolapp