Die Landeszielsteuerungskommission des Tiroler Gesundheitsfonds hat diese Woche beschlossen, im Jahr 2019 in der Modellregion Landeck die nächste Projektphase der Erfolgsgeschichte DiabCare Tirol einzuleiten. Diese Modellregion wurde 2017 ins Leben gerufen, um einen neuen Weg in der Versorgung von Diabetes-PatientInnen zu gehen.
Einerseits wurde ein engmaschiges Netzwerk bestehend aus Diabetes-Ambulanz, niedergelassenen InternistInnen, praktischen ÄrztInnen sowie geschulten Diabetes-Pflegefachkräften und Diabetes-BeraterInnen gespannt. Andererseits wird Telemedizin eingesetzt, damit die PatientInnen von zu Hause aus ihre täglich selbst gemessenen Werte von Blutzucker und Blutdruck über eine speziell entwickelte Handy-App zur Kontrolle an die Betreuungspersonen im Netzwerk schicken können.
„44 Patientinnen und Patienten haben in Landeck an diesem Pilotprojekt bisher teilgenommen. Aus einer Befragung geht hervor, dass eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität, insbesondere in den Bereichen von körperlicher Fähigkeit, Motivation und Essen stattgefunden hat und eine hohe Zufriedenheit mit dem DiabCare-Programm gegeben ist. Der individuelle Nutzen für die Patientinnen und Patienten wird vor allem im Bereich der Information, der Überwachung der Erkrankung und überhaupt in einem verbesserten Gesundheitsbewusstsein gesehen“, informiert LR Bernhard Tilg als Vorsitzender der Landeszielsteuerungskommission.
Die Besonderheit von DiabCare resultuiert aus der „integrierten“ Versorgung über institutionelle Grenzen hinweg sowie aus der Einbeziehung von niedergelassenen ÄrztInnen und Diabetes Mellitus-Pflegefachkräften sowie DiätologInnen in ein gemeinsames Netzwerk. „Die Entscheidungsfindung für die mögliche Ausrollung des DiabCare-Versorgungsnetzwerkes auf ganz Tirol und die Überführung vom Pilotprojekt in den Regelbetrieb wird vorbereitet. Dafür wird ein Kernteam installiert, das in Abstimmung mit den Versorgungspartnern die Erkenntnisse aus der landesweiten Einführung von HerzMobil Tirol, einem Versorgungsprogramm für Herzschwäche-PatientInnen, nutzt“, führt LR Tilg aus.
Das Programm HerzMobil ist in Tirol als erstem Bundesland bereits im Jahr 2017 in der regulären Patientenversorgung eingeführt worden. „Diese Versorgungsprogramme bedeuten für die Menschen mit chronischen Erkrankungen mehr Lebensqualität und -freude im eigenen häuslichen Umfeld bei zugleich weniger Krankenhausaufenthalten“, so der Gesundheitslandesrat.
Werner Salzburger, Obmann der Tiroler Gebietskrankenkasse (TGKK), ergänzt: „Diabcare sichert neben der Therapie aktiv die Diabetesversorgung für betroffene Tirolerinnen und Tiroler. Durch die Digitalisierung des Gesundheitswesens sind wichtige neue Erkenntnisse möglich, die nicht nur für das österreichische Gesundheitswesen, sondern auch international vollkommen neue Maßstäbe für das Therapiemanagement setzen.“
Außerdem wird der Behandlungspfad DiabCare im kommenden Jahr unter Einbindung von Pflegefachkräften im Hinblick auf die Diabetesberatung weiter verbessert. Zur Unterstützung des strukturierten Ausbaus von DiabCare Tirol wird gleichzeitig die Netzwerkkoordination über das Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) der Tirol Kliniken vorangetrieben.