Im Jahr 2013 hat die Tiroler Landesregierung den Förderschwerpunkt Erinnerungskultur eingerichtet, um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Volkskultur und Nationalsozialismus zu ermöglichen sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Geschichte Tirols im 20. Jahrhundert zu erarbeiten. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Projekte aus den Jahren 2014 bis 2018 flossen in die Publikation ‚Vom Wert des Erinnerns‘ ein, welche heute, Montag, präsentiert wurde.
„Das Land Tirol nimmt seine Verantwortung gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus sehr ernst und bekennt sich zu einer Erinnerungskultur, die im Zeichen eines würdigen Andenkens an die Opfer und einer Aufarbeitung der Vergangenheit in allen Gesellschaftsbereichen steht“, betonte Kulturlandesrätin Beate Palfrader. „Im Rahmen des Förderschwerpunktes, der mit 500.000 Euro dotiert war, wurde ein besonderes Augenmerk auf die Einbindung der in der Volkskultur engagierten Verbände, Vereine und ihrer Mitglieder gelegt, damit die wissenschaftlichen Erkenntnisse in der volkskulturellen Praxis berücksichtigt werden.“
Schützen, Trachten und Blasmusik
Ein aus ExpertInnen bestehender Beirat wählte Projekte aus und begleitete die Umsetzung. In der Publikation werden unter anderem die Tiroler Schützen in der NS-Zeit oder die Trachterneuerung vor, in und nach der NS-Zeit thematisiert. Auch die Südtiroler Geschichte kommt im Rahmen eines Artikels über die heimische Blasmusik in den Jahren 1918 bis 1948 zur Sprache.
„Ich danke allen Beteiligten von den Mitgliedern des Beirats für Erinnerungskultur bis hin zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie den Institutionen, die an der erfolgreichen Durchführung der Projekte beteiligt waren“, sagte LRin Palfrader.
Förderschwerpunkt Erinnerungskultur bis 2023 verlängert
Der Förderschwerpunkt Erinnerungskultur wurde 2018 für weitere fünf Jahre verlängert und wieder mit 500.000 Euro dotiert. Dabei wurde der Themenkreis um bislang vernachlässigte Aspekte der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts erweitert. „Unsere Geschichte ist nie abgeschlossen. Es bedarf einer steten Bereitschaft zur kritischen Prüfung unserer Herkunft und unserer Werte, um totalitären, menschenverachtenden Ideologien entgegenzuwirken sowie ein respektvolles und friedliches Miteinander zu fördern“, so die Landesrätin.
Die Publikation ist online unter <link https: www.tirol.gv.at kunst-kultur landesarchiv externen link in neuem>www.tirol.gv.at/kunst-kultur/landesarchiv abrufbar und um 15 Euro im Tiroler Landesarchiv erhältlich.
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