• LH Platter

Frag den LH“ im August

LH Platter im Austausch mit den SchülerInnen der 4 CHW der HLWest

  • Die Fragen drehten sich um Pflege, den Wolf in Tirol und Eigenschaften, die ein Landeshauptmann mitbringen muss.

Für die August-Ausgabe von „Frag den LH“ waren die SchülerInnen der 4 CHW der HLWest Innsbruck bei Landeshauptmann Günther Platter im Landhaus zu Gast. Gesprochen wurde über Pflege, die Wolfsproblematik und welche Fähigkeiten ein Landeshauptmann mitbringen muss. „Der Austausch mit jungen Menschen ist mir persönlich sehr wichtig. Im Rahmen von ,Frag den LH‘ bot sich dazu viele Male die Möglichkeit zur Diskussion. Die jungen Tirolerinnen und Tiroler sind es, die die Zukunft unseres Landes und unsere Gesellschaft prägen und gestalten. Als Landeshauptmann ist es mir ein Anliegen, dass junge Menschen in Tirol ideale Voraussetzungen für ihre Zukunft vorfinden. Deshalb muss unsere Jugend gehört und ernstgenommen werden.“

Pflege betrifft uns alle

Die Fragen, welche die SchülerInnen zuvor gemeinsam in Unterricht ausgearbeitet hatten, wurden von Marita Schwarz und Heidrun Weißkopf stellvertretend für die gesamte Klasse gestellt. Bei der ersten Frage ging es um die kürzlich beschlossene Pflegereform, durch die die Tiroler Landesregierung in den nächsten zehn Jahren 4,7 Milliarden Euro zusätzlich für zu Pflegende, das Pflegepersonal und pflegende Angehörige bringen wird. LH Platter führte aus: „Die Pflege ist eine riesige Herausforderung für unsere gesamte Gesellschaft: Die Menschen werden erfreulicherweise immer älter. Damit steigt aber zugleich der Bedarf an Pflegeleistungen und Pflegekräften.“

Der Landeshauptmann betonte, dass die Tiroler Landesregierung zusätzlich zur bereits vom Bund beschlossenen Pflegereform noch weitergehende Maßnahmen setzt: „Es geht darum, dass für die Pflege mehr Geld zu Verfügung steht – zum einen für die Gehälter der Pflegekräfte, zum anderen aber auch für die Unterstützung der Angehörigen und der Erweiterung der Ausbildungsmöglichkeiten. Außerdem wollen wir die Kinderbetreuung verbessern, um insbesondere im Pflegebereich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken.“

Wolf: Druck der Alpenländer auf die EU

Die zweite Frage drehte sich um die Wolfsproblematik in Tirol und ob der Artenschutz der Wölfe die zahlreichen Schafrisse in letzter Zeit rechtfertigen kann. LH Platter machte klar, dass es sich dabei auch für ihn um ein sehr emotionales Thema handele und betonte: „Meine grundsätzliche Einstellung ist, dass nicht nur Wölfe, sondern auch Schafe Tiere sind und unsere Nutztiere vor dem Wolf geschützt werden müssen.“ Der Landeshauptmann schilderte dabei insbesondere die Belastung für die bäuerlichen Familien. Das Land Tirol alleine habe dabei nur begrenzte Möglichkeiten zur Entnahme, weil der Schutzstatus des Wolfes auf europäischer Ebene sehr hoch wiegt. Diese Regelung stamme noch aus einer Zeit, in der es kaum Wölfe im Alpenraum gab. „Ich bin derzeit Präsident der ARGE ALP, einem Zusammenschluss von zehn Alpenländern. In diesem Rahmen haben wir einen gemeinsamen Beschluss gefasst: Nämlich dass der Schutzstatus gesenkt werden muss, um im Alpenraum Problemwölfe entnehmen zu können.“ Er betonte, dass Tirol gemeinsam mit den anderen Alpenländern weiter Druck auf die EU ausüben wird, damit der dringende Handlungsbedarf auch dort eingesehen wird und stellte abschließend klar: „Eine Bewirtschaftung unserer Almen muss weiter möglich sein, ohne dass man der ständigen Gefahr von Wölfen ausgesetzt ist.“

Landeshauptmann-Eigenschaft: Verlässlichkeit und Gespür

Abschließend wollten die SchülerInnen von LH Platter wissen, welche Persönlichkeitsmerkmale ein Landeshauptmann braucht, um dem Druck, dem man in diesem Amt ausgesetzt ist, standhalten zu können. „Ich bin seit 36 Jahren in der Spitzenpolitik und habe dabei alle Ebenen erlebt: Bürgermeister, Nationalrat, Landesrat, Verteidigungsminister, Innenminister und jetzt 14 Jahre als Landeshauptmann von Tirol - wobei das die schönste Aufgabe ist. Das Wichtigste ist, dass man gerne für Land und Leute arbeitet, den Menschen zuhört und rasch Entscheidungen trifft, dabei aber verlässlich, authentisch und glaubwürdig bleibt. Als Landeshautmann braucht man ein gutes Gespür für die Tirolerinnen und Tiroler.“ Für den Landeshauptmann lag der Fokus während seiner Amtszeit immer auf der Zukunft der nächsten Generationen: „Mein Ziel war und ist es, dass es unsere Kinder und Enkel einmal genauso gut haben wie wir jetzt. Deshalb braucht es sozialen Frieden, wirtschaftliche Stabilität, eine nachhaltige Landesentwicklung und stabile Verhältnisse.“