- Bisheriger Höchststand: Über ein Drittel aller Tiroler Kinder unter 15 Jahren werden in einer Einrichtung betreut
- Betreuungsangebot am Morgen und späten Nachmittag deutlich ausgebaut
- Land förderte Ausbau der Betreuung mit rund 108,6 Millionen Euro im Jahr 2022
Der laufende Ausbau eines ganztägigen und ganzjährigen Kinderbetreuungsangebots wurde mit dem Recht auf Kinderbildung und -betreuung als einen der zentralen Punkte im Regierungsprogramm 2022 – 2027 festgehalten. Daher soll im kommenden Halbjahr der Fokus der Regierungsarbeit vor allem auf der Umsetzung dieser Maßnahme gelegt werden. Im Rahmen der aktuell veröffentlichten Kinderbetreuungsstatistik 2022/23 wurde das Betreuungsangebot in ganz Tirol erhoben und analysiert: Derzeit werden in 1.235 Kinderbildungs- und betreuungseinrichtungen (484 Kindergärten, 310 Kinderkrippen, 114 Horte, 16 Kinderspielgruppen, 133 Tageseltern für eine Tagesbetreuung sowie 178 Ganztagsschulen) insgesamt über 41.300 Kinder unter 15 Jahren in ganz Tirol betreut. Damit wurde ein neuer Betreuungs-Höchststand erreicht.
„Die Förderung der elementaren Bildung spielt eine essenzielle Rolle in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für die Gewährleistung von qualitätsvollen Entwicklungsmöglichkeiten für alle Kinder. Mit der Angebotserhebung können wir gezielt weitere Schritte im Bereich der Elementarpädagogik in Tirol setzen“, betont Bildungslandesrätin Cornelia Hagele.
Betreuungsquoten und Zahl der Einrichtungen gestiegen
Derzeit leben in Tirol etwa 111.700 Kinder unter 15 Jahren. Insgesamt werden über ein Drittel (41.300) dieser Kinder in einer Kinderbildungs- oder betreuungseinrichtung betreut. Damit stieg die Gesamtbetreuungsquote aller Altersgruppen mit 1.400 betreuten Kindern mehr im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Prozent. In den letzten fünf Jahren konnte zudem der Bestand an Kinderbildungs- und betreuungseinrichtungen auf insgesamt 908 Einrichtungen und damit um 83 Einheiten erweitert werden. Vor allem die Zahl der Kinderkrippen mit 51 und der Horte mit 22 neuen Standorten hat seit 2017/18 insgesamt um 45 Prozent zugenommen. Auch die Zahl der Kindergärten stieg mit zehn neuen Standorten weiter. Der Ausbau der Kinderbildung und –betreuung wurde vonseiten des Landes im Jahr 2022 mit insgesamt rund 108,6 Millionen Euro gefördert.
Flächendeckende Kinderbetreuung in ganz Tirol
Für Familien wesentlich ist vor allem ein wohnortnahes Betreuungsangebot. Landesweit verfügen 266 der 277 Tiroler Gemeinden über einen Kindergarten – das entspricht einem Anteil von 96 Prozent. Die 100 Tiroler Gemeinden mit mehr als 2.000 EinwohnerInnen sind momentan bereits zu 100 Prozent mit Kindergärten, zu 95 Prozent mit Kinderkrippen und zu rund 60 Prozent mit Horten ausgestattet.
Zudem stehen in den Bezirken auch andere Betreuungseinrichtungen wie Kinderspielgruppen, Tageseltern sowie schulische Tagesbetreuung für Kinder unter 15 Jahren zur Verfügung. Während die Zahl der Spielgruppen und Tagesbetreuungsmöglichkeiten sowie der zu betreuenden Kinder jährlich leicht sinkt, stieg im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Standorte von Ganztagsschulen um sechs Einrichtungen auf 178 sowie die Zahl der SchülerInnen um 667 Kinder auf insgesamt 7.374 SchülerInnen weiter an.
Ganztägiges und ganzjähriges Angebot ausgebaut
Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielen unter anderem das regionale Angebot an Kinderbildungseinrichtungen, Öffnungszeiten und Betriebstage sowie die Möglichkeit zur Einnahme eines Mittagessens in der Betreuungseinrichtung eine wesentliche Rolle. Dabei konnten im vergangenen Jahr vor allem die Öffnungszeiten ausgedehnt werden: 91 Prozent der Kindergärten und 88 Prozent der Kinderkrippen bieten bereits vor 7.30 Uhr Betreuung an (im Vergleich zu 90 und 86 Prozent im Jahr 2021/22). Auch am Abend bleiben 36 Prozent der Kindergärten bis nach 16.30 Uhr geöffnet und 94 Prozent der Horte sind bis 17 Uhr geöffnet (im Vergleich zu 35 und 94 Prozent im Jahr 2021/22). Von den 484 Kindergärten betreuen 373 Einrichtungen Kinder zwischen 40 und 52 Wochen im Jahr – damit konnte im Vergleich zum Vorjahr in 29 Einrichtungen die Betreuung erweitert werden.
Zudem werden in den Ferienzeiten vermehrt gemeindeübergreifende Kooperationen zwischen den Kindergärten genutzt, um Betreuungsplätze angepasst an den aktuellen Bedarf zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus bieten immer mehr Kinderbildungseinrichtungen – nämlich rund 86 Prozent – Mittagessen an. Knapp die Hälfte der zu betreuenden Kinder nutzen dieses Angebot auch.
Fünf Millionen Euro Förderung für Mittags- und Ferienbetreuung
Erhalter von Kinderbildungs- und betreuungseinrichtungen wie die Gemeinden werden vonseiten des Landes nicht nur bei Investitionen oder bei Aus-, Um- oder Zubau von Gruppenräumen unterstützt, sondern auch bei den Personalkosten. Neben der Förderung von Leitungstätigkeiten wurde der Zuschuss für Ferienöffnungszeiten erhöht und es gibt Fördermöglichkeiten für zusätzliches Personal, um den Betreuungsschlüssel zu verbessern. Alleine für die Personalkosten stellte das Land Tirol im Rahmen von Förderungen für den Ausbau der Mittags- und Ferienbetreuung rund fünf Millionen Euro im vergangenen Jahr zur Verfügung, um die Einrichtungen entsprechend zu unterstützen. „Um eine hochwertige Bildungs- und Betreuungsmöglichkeit für alle Kinder in Tirol zu gewährleisten, wird auch weiterhin vor allem an einem qualitativen Ausbau des ganztägigen, ganzjährigen und wohnortnahen Angebotes an Kinderbetreuungsplätzen gearbeitet“, so die Bildungslandesrätin.
Über die aktuelle Kinderbetreuungsstatistik
Die aktuelle Kinderbetreuungsstatistik 2022/2023 ist ab sofort auf der Website des Landes unter www.tirol.gv.at/statistik einsehbar. „Die Statistik der Kinderbildungseinrichtungen liefert uns mit Zahlen, Daten und Fakten rund um die Betreuungssituation jährlich eine wertvolle Quelle, um die Kinderbetreuung in Tirol qualitativ und bedarfsorientiert weiterzuentwickeln“, so LRin Hagele