- Land und Sozialversicherungen schnüren Maßnahmenpaket mit insgesamt 1,6 Millionen Euro
- Insgesamt 13 Projekte sollen Gesundheit an Tiroler Bildungseinrichtungen fördern
- Programme umfassen Inhalte zu Bewegung, mentaler Gesundheit und gesunder Ernährung
Gesundheitsförderung ist im Bildungsbereich von zentraler Bedeutung. Denn nur wer gesund ist, kann nachhaltig lernen und wachsen. Das Gütesiegel „Gesunde Schule Tirol“ setzt genau hier an: Es zeichnet Schulen aus, die umfassende Maßnahmen für körperliches und psychisches Wohlbefinden implementieren. Neben diesem bereits gut etablierten Projekt haben das Land Tirol und die Sozialversicherungsträger nun ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Gesundheitsförderung in Bildungseinrichtungen geschnürt. Heute, Donnerstag, präsentierten Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele, Landesstellenausschuss-Vorsitzender der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) Bernhard Achatz und Gerhard Seier, Landesstellenausschuss-Vorsitzender der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), die insgesamt 13 Projekte. Sie haben das Ziel, alle Menschen im Bildungsbereich – von Kindern über PädagogInnen bis hin zu Eltern – auf dem Weg zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit der eigenen Gesundheit zu bestärken. Dafür stehen vonseiten des Landes sowie der Sozialversicherungsträger der ÖGK, BVAEB und der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) insgesamt 1,6 Millionen Euro zur Verfügung.
„Die Gesundheit unserer Kinder, ihrer Familien und der Pädagoginnen und Pädagogen liegt uns besonders am Herzen. Mit dem umfassenden Maßnahmenpaket rund um das Gütesiegel ‚Gesunde Schule Tirol‘ leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Förderung von körperlichem und mentalem Wohlbefinden in den Bildungseinrichtungen. Gemeinsam setzen wir in Tirol auf einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Bildung und Gesundheit Hand in Hand gehen“, betont LRin Hagele.
Vorzeigeprojekt „Gesunde Schule Tirol“
Ob Bewegungspausen im Unterricht, Entspannungszonen auf dem Schulgelände oder Workshops zur mentalen Gesundheit für Lehrkräfte – all das sind Beispiele für die vielfältigen Maßnahmen, die eine Schule zu einer „Gesunden Schule“ machen. Das Vorzeigeprojekt „Gesunde Schule Tirol“ wurde bereits im Jahr 2016 als Kooperation zwischen dem Land Tirol, den Sozialversicherungen ÖGK und BVAEB sowie der Bildungsdirektion für Tirol und der Pädagogischen Hochschule Tirol implementiert. Im Rahmen des Gesamtprojektes werden Schulen einerseits beim Einstieg in die schulische Gesundheitsförderung über die Initiative „Miteinand G’sund“ unterstützt. Die teilnehmenden Schulen werden dabei von ExpertInnen begleitet, Maßnahmen systematisch in den Schulalltag zu integrieren.
Ein besonderes Qualitätsmerkmal bildet das „Gütesiegel Gesunde Schule Tirol“. Dieses zeichnet Schulen mit ganzheitlichen und nachhaltigen Gesundheitskonzepten aus. Die Schulen werden in einem umfassenden Begleitprozess in der Umsetzung unterstützt, bei welcher Lehrkräfte, Eltern, SchülerInnen sowie Gemeinden beteiligt werden. Seit knapp zehn Jahren konnte die „Gesunde Schule Tirol“ 84 Schulen erreichen, die das Gütesiegel erfolgreich erlangten. Diese Zahl soll weiter erhöht werden.
Gesundheitsunterricht: Förderung von Wohlbefinden und Bewegung
Auch künftig wird an Tirols Mittel- und Polytechnischen Schulen ein eigener Gesundheitsunterricht durch qualifizierte ÄrztInnen in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften angeboten. SchülerInnen sollen dabei körperliche und seelische Zusammenhänge von Gesundheit erkennen lernen. „Mit dem Gesundheitsunterricht legen wir den Grundstein für das Verständnis von Gesundheit bei unseren Jugendlichen. Körperliche und seelische Zusammenhänge zu erkennen, stärkt die Eigenverantwortung und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler nachhaltig“, so die Landesrätin.
Zudem sollen Themen wie Gewaltprävention und mentale Gesundheit durch Lehrinhalte aus dem Projekt „Stark fürs Leben“ und spielerische Bewegungseinheiten, etwa im Projekt „Gesunde Haltung“, ergänzt werden. Dabei stärken spezialisierte TrainerInnen die Bewegungsfreude der Kinder, unterstützt durch die aktive Einbindung der Eltern.
Ernährungsprogramme: Förderung gesunder Essgewohnheiten
Mit verschiedenen Projekten wird zudem gezielt auf eine nachhaltige Förderung gesunder Trink- und Essgewohnheiten in Tiroler Kindergärten und Schulen gesetzt. Durchgeführt werden die Einheiten von geschulten DiätologInnen. Das Ziel ist es, grundlegendes Wissen über Ernährung zu vermitteln, das eigene Essverhalten zu überdenken und den Genuss am Essen zu fördern. Zusätzlich zu den Lehrplaninhalten setzt das Programm Impulse, um ernährungsbedingten Krankheiten und Essstörungen in Kindergärten und Schulen vorzubeugen. Darüber hinaus richtet sich die ÖGK mit ihrem Programm „easykids“ gezielt an Kinder und Jugendliche, um mit Gruppenangeboten in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Psychologie frühzeitig Übergewicht und seine Folgen zu verhindern. Dabei gilt es, Familien auf dem Weg zu einem gesünderen Alltag zu begleiten.
„In Tirol sind von 65.000 Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 14 Jahren rund 18.000 übergewichtig. Fehlende Bewegung, ungesunde Ernährung und zu hoher Medienkonsum sind die häufigsten Ursachen dafür. Je früher Betroffene beginnen, ihren Lebensstil zu ändern, desto eher können Folge-Erkrankungen in späteren Jahren vermieden werden. Genau hier setzt unser Programm ‚easykids‘ an, um mit Spaß und Freude ein gutes Bewusstsein für den eigenen Körper zu entwickeln“, so LSA-Vorsitzender der ÖGK Bernhard Achatz.
Gesundheitsförderung am „Arbeitsplatz Schule“
Der Lehr- und Betreuungsalltag stellt hohe Anforderungen an PädagogInnen, die Kinder und Jugendliche auf die Zukunft vorbereiten. Um diesen Herausforderungen gesund zu begegnen, bietet die BVAEB mit verschiedenen Programmen gezielte Unterstützung, die das Wohlbefinden der Lehrkräfte und der Schulleitungen stärkt. Auch in Kindergärten gibt es spezielle Angebote, um das Personal in ihrer psychischen und körperlichen Gesundheit zu unterstützen. Dabei können neben regelmäßigen Informationen zur Gesundheitsförderung, auch regionale Fortbildungsangebote in Anspruch genommen oder eigene Projekte umgesetzt werden.
„Die Gesundheit der Pädagoginnen und Pädagogen ist der Grundstein für ein starkes und belastbares Bildungssystem. Unsere Gesundheitsförderungsprogramme wie ‚Gesunder Arbeitsplatz Schule‘ und spezielle Angebote für das Kindergartenpersonal setzen genau hier an. Sie unterstützen alle im Bildungsbereich tätigen Personen dabei, die eigenen Ressourcen zu stärken und sich selbst wie auch die gesamte Bildungseinrichtung aktiv und nachhaltig gesund zu gestalten“, betont LSA-Vorsitzender der BVAEB Gerhard Seier.
Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten finden sich in der Medienunterlage.