„Grenzen überwinden“

Südtirol übernimmt Euregio-Präsidentschaft

  • Trentino übergibt Vorsitz der Europaregion im Oktober an Südtirol
  • Südtiroler Präsidentschaft 2023-2025 steht unter Leitmotiv „Grenzen überwinden“
  • Zahlreiche Projekte sollen Nachhaltigkeit in der Euregio voranbringen: Euregio-Ticket, Euregio-Jobbörse und Euregio Sozial Award geplant

Alle zwei Jahre wechseln sich die Länder Tirol, Südtirol und Trentino an der Spitze der Europaregion ab. Bis zum 1. Oktober 2023 hat noch das Trentino die Euregio-Präsidentschaft inne – dann übernimmt Südtirol für die Periode 2023-2025, bevor wieder Tirol an der Reihe ist. Im Rahmen einer Pressekonferenz mit LH Anton Mattle (Tirol), LH Arno Kompatscher (Südtirol) und LH Maurizio Fugatti (Trentino) fand heute, Freitag, am Euregio-Sitz im Waaghaus in Bozen die offizielle Übergabe der Euregio-Präsidentschaft an Südtirol statt. Der Südtiroler Vorsitz steht unter dem Leitmotiv „Grenzen überwinden“. Mit einer Reihe von Projekten will das Land Südtirol – aufbauend auf den Zielen und Maßnahmen der vorangegangenen Präsidentschaften – vor allem die Nachhaltigkeit voranbringen. Hierfür ist unter anderem das Euregio-Ticket, die Euregio-Jobbörse und der Euregio Sozial Award in Planung.

Euregio: Ein Projekt der Menschen

„Die Zukunft der Euregio liegt in der Nachhaltigkeit – sowohl in sozialer, ökologischer als auch wirtschaftlicher Hinsicht. Es ist die Vision einer Europaregion, die auf der Grundlage des historischen Tirol ein gemeinsames Projekt entstehen lässt: ein Projekt der Menschen, nicht der Politik“, betonte LH Kompatscher. Er bedankte sich auch bei seinem Trentiner Amtskollegen und amtierenden Euregio-Präsidenten LH Fugatti. Die Trentiner Präsidentschaft stand unter dem Motto „Die Euregio ist jung“. Der Euregio-Präsident und Landeshauptmann des Trentino, Maurizio Fugatti, unterstrich: „Wenn im September die Trentiner Präsidentschaft zu Ende geht, werden wir endgültig Bilanz ziehen. Schon jetzt können wir sagen: Wir haben in diesen zwei Jahren intensiv daran gearbeitet, die unter Tiroler Präsidentschaft angegangenen Reformen fort- und umzusetzen. Diese Kontinuität ist wichtig, um den eingeschlagenen Weg der breiten demokratischen Beteiligung und Entscheidungsfindung in den Euregio-Gremien weiter zu gehen. Wir haben dies – gemäß unseres Mottos – in den Schulen, unter den Jugendlichen, aber auch bei den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Gemeinden getan.“ LH Mattle ergänzte: „Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit. Ich danke LH Fugatti für seinen Einsatz als Euregio-Präsident und wünsche LH Kompatscher alles Gute. Nachhaltigkeit ist gerade in Zeiten des Klimawandels und der Teuerung das Gebot der Stunde und steht daher zurecht im Fokus.“

Grenzenlose Mobilität, nachhaltige Innovation und soziale Nachhaltigkeit

Unter dem Slogan „Grenzen überwinden“ will Südtirol den Fokus auf Projekte lenken, die die Gesellschaft stärken, die Menschen zusammenführen und Grenzen überwinden. So ist mit dem Euregio-Ticket ein einheitliches leistbares Abonnement für den öffentlichen Personennahverkehr in der Euregio geplant. Nach der erfolgreichen Einführung des Euregio2Plus-Tickets und des Euregio Ticket Students soll damit ein weiterer Schritt für eine „grenzenlose“ Mobilität in der Euregio gesetzt werden. Um grenzüberschreitend Mitarbeitende, Arbeitsstellen oder Praktikumserfahrungen zu finden, soll es künftig die Euregio-Jobbörse geben: Ein Tool, mit dem die Arbeitsvermittlungsplattformen Tirol, Südtirol und Trentino verbunden und mit einer einheitlichen Suchmaske ausgestattet werden. Dies erhöht nicht nur die Reichweite von Stellenausschreibungen, sondern auch die grenzüberschreitende Transparenz auf den Arbeitsmärkten. Für soziale Nachhaltigkeit will Südtirol in seiner Präsidentschaft den Euregio Sozial Award einführen. Er soll herausragende grenzüberschreitende Solidaritätskultur auszeichnen. Die erstmalige Vergabe ist für 2025 vorgesehen.

Darüber hinaus sollen etablierte Veranstaltungen und grenzüberschreitende Projekte in den Bereichen Jugend, Bildung und Kultur fortgeführt bzw. neu umgesetzt werden. So soll etwa das Erfolgsprojekt EuregioFamilyPass in Zukunft noch mehr Sichtbarkeit erhalten, damit Familien in Tirol, Südtirol und Trentino noch stärker lokale und grenzüberschreitende Vorteile genießen können.