- Insgesamt 115.500 Euro für Erhebungen der „Hochaltrigenstudie“ in Tirol
- Erkenntnisse zeigen Auswirkungen des demografischen Wandels auf Gesundheits- und Pflegebereich
Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung stellen Sozial- und Gesundheitssysteme vor Herausforderungen. Mithilfe der „Österreichischen Interdisziplinären Hochaltrigenstudie“ (ÖIHS) soll die komplexe Gesundheits- und Lebenssituation der über 80-Jährigen in Österreich, der demografisch am raschesten anwachsenden Bevölkerungsgruppe, im internationalen Vergleich dargestellt werden. Auf Antrag von Landesrätin Cornelia Hagele werden für die Jahre 2023 bis 2026 115.500 Euro der Österreichischen Plattform für Interdisziplinäre Altersfragen (ÖPIA) zur Datenerhebung in Tirol zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der im Jahr 2013 initiierten Studie wurden in den Jahren von 2019 bis 2022 bereits drei Studiendurchgänge durchgeführt. 2023 soll die Studie nun fortgesetzt und auch vonseiten des Landes Tirol unterstützt werden.
Ziel der Studie ist es, die Gesundheits-, Lebens- und Betreuungssituation einer demografisch wie gesundheitspolitisch hoch relevanten Bevölkerungsgruppe in Österreich zu erörtern. Dazu werden regelmäßig repräsentative Stichproben in der Gruppe der über 80-Jährigen untersucht. Im Fokus stehen dabei die Veränderungen im Zeitverlauf. Neben statistischen Daten werden im Rahmen der Studie erstmals und in regelmäßigen Abständen wissenschaftlich fundierte qualitative wie quantitative Daten wie beispielsweise zu Gesundheitszustand und Lebensstil, Wohn- und Betreuungssituation, Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen, funktionellen Kapazitäten, Ernährungssituation, Medikamentenkonsum, subjektiver Lebensqualität, persönlichen Präferenzen und Bedürfnissen in dieser Altersgruppe erhoben. „Auch in Tirol wird die Bevölkerung immer älter. Das sind demografische Entwicklungen, die sich auf verschiedene Lebensbereiche – unter anderem den Gesundheits- und Pflegebereich – auswirken. Gleichzeitig ist es auch wesentlich, die Bedürfnisse von Hochaltrigen – also Personen über 80 Jahren – besser zu verstehen. Die Studie ist die erste und bislang einzige Studie Österreichs, die sich ausschließlich und systematisch mit der Gesundheits- und Lebenssituation hochaltriger Menschen befasst. Die gewonnenen Erkenntnisse sind auch für unsere politische Arbeit wesentlich“, erklärt LRin Hagele.
Entscheidungsgrundlage für gesundheits- und sozialpolitische Maßnahmen
Aus den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich Strategien zur gesundheitspolitischen Entwicklung ableiten. Diese sind nicht nur für EntscheidungsträgerInnen von größter Relevanz, sondern letztendlich auch für die gesamte älter werdende Bevölkerung in Tirol. Die hochaltrige Bevölkerungsgruppe stellt auch besondere Anforderungen an die Medizin. Der Fokus der Studie wird daher vor allem auf ältere Menschen in Pflegesituationen gelegt, um hier vor allem Erkenntnisse für die künftige Entwicklung im Pflegebereich zu gewinnen.