Lärmschutz Breitenwang fertig, Probebetrieb für Anzeigetafeln startet

Fernpass-Strategie: Meinungen der BürgerInnen werden eingeholt

Mit der Fertigstellung des Lärmschutzes bei Reutte Süd, dem Start des Probetriebs für die dynamischen Anzeigetafeln und dem Radweg Gurgltal hat die Tiroler Landesregierung im heurigen Jahr drei weitere Maßnahmen der Fernpass-Strategie umgesetzt. Damit sind rund zwei Drittel der vorgeschlagenen Maßnahmen realisiert. „Ziel sind die Stärkung der Mobilität in den Regionen entlang der Fernpass-Route sowie die verbesserte Anbindung des Außerferns an den Zentralraum. Daran arbeiten wir konsequent“, bekräftigen LHStv Josef Geisler und LHStvin Ingrid Felipe. In Ergänzung zum bisherigen Beteiligungsprozess der Fernpass-Strategie wird es zu Beginn nächsten Jahres in den Bezirken Imst und Reutte BürgerInnen-Räte geben. Die TeilnehmerInnen werden nach telefonischer Kontaktaufnahme per Losentscheid ermittelt und sollen ihre Sicht der Dinge einbringen. Insbesondere junge BürgerInnen sind aufgerufen, sich zu melden.

Nach der Optimierung der Blockabfertigung, der erfolgreichen Einführung des Dosiersystems gehen jetzt als weitere verkehrslenkende Maßnahme die dynamischen Anzeigetafeln in den Probebetrieb. Diese Wechselverkehrszeichen sollen frühzeitig auf besondere Verkehrsverhältnisse wie kritische Witterungsverhältnisse oder Kettenanlegepflicht hinweisen. Ziel dieser Maßnahme ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit und eine Verbesserung des Verkehrsflusses. Bei extremem Schneefall oder auch Unfällen kann die Strecke über die dynamischen Anzeigetafeln rasch gesperrt werde. „Wir haben 750.000 Euro in die Errichtung dieses Systems investiert. Läuft alles wie geplant, soll das System zu Beginn der Wintersaison vom Probebetrieb in den Echtbetrieb übergehen“, erläutert LHStvin Ingrid Felipe. Die Wechselverkehrszeichen wurden an sechs Standorten entlang der B 179 Fernpassstraße in Musau, beim Parkplatz Urisee, in Reutte Süd, in Biberwier, der Kreuzung Weißensee und beim Kettenanlegeplatz in Nassereith installiert. Dazu kommen noch vier Standorte entlang der Zufahrten zur B 179 in Ehrwald beim Viadukt, in Imst beim Kreisverkehr „Auf Arzill“, beim Kreisverkehr „Krebsbach“ sowie am Beginn der B 186 Ötztalstraße. ?

BürgerInnen-Räte für Fernpass-Strategie

50 VertreterInnen der Gemeinden entlang der Fernpass-Strecke, der Planungsverbände und der Regionalentwicklung sowie der Interessenvertretungen aus den Bezirken Reutte und Imst haben ein Jahr lang an der Entwicklung von kurz- und mittelfristig umsetzbaren Maßnahmen zur besseren Anbindung des Außerfern und zur Stärkung der Mobilität in der Region gearbeitet. Im März 2017 wurde der Abschlussbericht der Fernpass-Strategie präsentiert und beschlossen. „Nachdem in der ersten Phase die Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Institutionen zu Wort gekommen sind, möchten wir jetzt ergänzend die Wahrnehmungen und Überlegungen der Bürgerinnen und Bürger einholen“, kündigen Ingrid Felipe und Josef Geisler an. In den Bezirken Reutte und Imst werden Anfang nächsten Jahres jeweils zwei BürgerInnen-Räte mit jeweils 15 Mitgliedern stattfinden. Die Auswahl erfolgt durch ein unabhängiges Institut. Der Zeitbedarf für die Teilnahme beträgt etwa zehn Stunden. Der BürgerInnen-Rat in Reutte findet am 11./12. Jänner und jener in Imst am 18./19. Jänner statt. Die TeilnehmerInnen erhalten zur Anreise vorab eine Fahrkarte zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs.

Junge Menschen sind eingeladen, sich aktiv zu melden!

Um möglichst viele interessierte TeilnehmerInnen zu gewinnen und eine repräsentative Auswahl zu gewährleisten, wird das beauftragte Institut im November BürgerInnen in den Bezirken Reutte und Imst telefonisch kontaktieren. Wer angerufen wird und sich vorstellen kann, beim BürgerInnen-Rat zum Thema Verkehr entlang der Fernpass-Route mitzureden, kommt in einen InteressentInnenpool. Aus diesem werden dann die endgültigen TeilnehmerInnen ausgelost. Diese Vorgangsweise wurde auch deshalb gewählt, weil es aus Datenschutzgründen nicht möglich ist, die TeilnehmerInnen per Zufallsprinzip aus der Wählerevidenz zu ermitteln. „Viele junge Menschen stehen aber nicht im Telefonbuch und wären daher über diese Methode nicht ansprechbar. Deshalb bitten wir insbesondere die Jugend, ihr Interesse aktiv zu bekunden und sich direkt beim Büro zu melden. Es geht um die Zukunft“, fordern LHStvin Ingrid Felipe und LHStv Josef Geisler zum Mitmachen auf.

Interessensbekundungen mit Name und Geburtsjahr unter E-Mail: office@jaksch-partner.at. Die Auswahl erfolgt per Losentscheid.

BürgerInnen-Räte:
Das aus den USA stammende BürgerInnenbeteiligungsformat „wisdom council“ kommt vor allem im Nachbarbundesland Vorarlberg immer wieder zum Einsatz. Ein BürgerInnenrat ist eine Diskussion mit bis zu 15 TeilnehmerInnen, bei der Herausforderungen, Ideen und Bedenken rund um ein Thema angesprochen werden.