LandtagspräsidentInnen-Treffen in Osttirol

Arbeitsgespräch zum kommenden Dreier-Landtag

Heute, 3. Oktober, kamen die LandtagspräsidentInnen von Tirol, Südtirol und Trentino in Lienz zusammen. LTPin Sonja Ledl-Rossmann, LTP Josef Noggler (Südtirol) und LTP Walter Kaswalder (Trentino) trafen dabei die letzten Vorbereitungen für den kommenden Dreier-Landtag.

„Es freut mich besonders, meine Kollegen heute in Lienz begrüßen zu können – denn für Osttirol ist das eine Premiere: Auf Initiative von Hermann Kuenz, Osttiroler Mitglied der Interregionalen Landtagskommission, findet das gemeinsame PräsidentInnen-Treffen erstmals im Bezirk Lienz statt“, hob LTPin Ledl-Rossmann zu Beginn hervor.

Ablauf für gemeinsamen Landtag fixiert

Am Dreier-Landtag, der am 16. Oktober 2019 in Meran stattfinden wird, werden insgesamt 18 Anträge eingereicht und zur Abstimmung gebracht. Das heutige Treffen diente dazu, die konkrete Tagesordnung vorzubesprechen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Ziel des Dreier-Landtags von Tirol, Südtirol und Trentino ist es, Themen, die für alle drei Landesteile von Relevanz sind, gemeinsam zu debattieren und entsprechende Aufträge an die jeweiligen Landesregierungen zu formulieren.

Die drei Leitanträge etwa beschäftigen sich mit den Themen Verkehr, kultureller Austausch und grenzüberschreitendes Naturgefahrenmanagement. Besonders bei Letzterem gilt die Kooperation zwischen dem Bezirk Lienz und dem benachbarten Pustertal als mustergültig.

Bezirk Lienz im Fokus

So kam auch Osttirol beim heutigen Treffen eine zentrale Rolle zu. Durch die Teilung des historischen Tirols vor 100 Jahren war der Bezirk Lienz nicht mehr direkt am Landweg von Nordtirol aus zu erreichen und wurde vom südlichen Landesteil, mit dem man in engem Austausch stand, durch eine Staatsgrenze getrennt.

Durch den EU-Beitritt Österreichs und der Aufnahme in den Schengenraum intensivierte sich dieser Austausch wieder deutlich. Der Schlagbaum zwischen Sillian und Innichen verschwand und der gesellschaftliche, wirtschaftliche sowie kulturelle Transfer florierte erneut – vereint in der gemeinsamen Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino. Diese Entwicklung wurde den LandtagspräsidentInnen durch zwei Fachvorträge nochmals verdeutlicht.

Zunächst lieferte Obmann Richard Piock vom „Tiroler Archiv für photographische Dokumentation und Kunst“ (TAP) eine historische Verortung und betonte die Bedeutung einer gemeinsamen Kulturarbeit. Im Anschluss referierte Michael Aichner, Obmann der WKO Lienz, über den Wirtschaftsstandort Osttirol mit speziellem Fokus auf grenzüberschreitende Kooperationen und touristische Entwicklung.

„Osttirol ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass das Zusammenwachsen unserer Landesteile nicht nur von großer symbolischer Bedeutung ist, sondern auch im Alltag deutlich spürbar ist und weiter vorangetrieben werden muss“, betonte LTPin Ledl-Rossmann.